Erbschenk Georg von Pottendorf (* um / vor 1429; gest. vor 1486[1]) gehörte zu den kaiserlichen Räten von Kaiser Friedrich III.

Herkunft

  • Georg von Pottendorf war ein Verwandter von Paul von Pottendorf, der den späteren Kaiser Friedrich III. auf seiner Reise nach Jerusalem begleitet hatte[2].
  • Ein weiterer Verwandter war Albrecht von Pottendorf († 1460), der sein Vormund war. Albrecht, für den ursprünglich eine Kleriker-Laufbahn vorgesehen war, verzichtete auf diese und heiratete. Er war Rat, Landmarschall des Herzogtums Österreich und Abgeordneter der Hoftage von Herzog Albrecht V. von Österreich (dem späteren König Albrecht II.). Nach dessen Tod war er bis zu seinem eigenen Tod im Dienst des späteren Kaisers Friedrich III.[3]
  • Außerdem war Georg auch mit Anna von Pottendorf verwandt, die Otto von Meissau geheiratet hatte. Nach dessen Tod erbte Georg aus dessen Verlassenschaft das Oberst-Schenkenamt des Herzogtums Österreich[1].
  • Georg von Pottendorf dürfte außerdem ein Bruder jener Katharina von Pottendorf sein, die als zweite Ehefrau von Ulrich von Grafenegg belegt ist.[1]

Leben

Georg von Pottendorf ist 1449 erstmals nachgewiesen und gehörte damals (im Gegensatz zu seinem Verwandten Albrecht) zu den Gegnern des späteren Kaisers. Erst nach dem Tod von Erzherzog Albrecht VI. von Österreich wechselte er um 1465 auf die Seite des Kaisers und wurde dessen besoldeter Diener und Hauptmann. 1467-1471 war er auf Wunsch der österreichischen Landstände Landesmarschall des Herzogtums Österreich[1], seit 1480 kaiserlicher Hauptmann im Viertel unter dem Wienerwald und Feldhauptmann gegen den ungarischen König Matthias Corvinus.[4] Georg von Pottendorf, der seit 1478 als Hausbesitzer in Wiener Neustadt nachgewiesen ist, war außerdem Pfleger der Burg Bernstein und seit 1484 auch Rat des Kaisers.[5] Die beiden Fehden, die Georg von Pottendorf 1470/71 und 1476 mit dem Kaiser führte, konnten relativ rasch wieder beigelegt werden.[1]

Da er keine Nachkommen hatte, setzte er, wohl nicht ganz freiwillig, mit einigen Einschränkungen den Kaiser als seinen Universalerben ein. Dieser belehnte daraufhin 1478 auf dem Tag von Frankfurt die Gebrüder Prüschenk mit seinem Erbschenken-Amt.[5]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 254ff.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 255
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 254
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 254f.
  4. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 255f.
  5. 5,0 5,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 256