Das Jagdschloss Kühtai war ursprünglich ein Bauernhof und wird heute als Hotel "Jagdschloss Innsbruck-Kühtai"[1] geführt. Es befindet sich im gleichnamigen Dorf Kühtai, das zur Gemeinde Silz) gehört.

Lage und Beschreibung

Das frühere Jagdschloss und jetzige Hotel liegt sich in einer weiten Hochmulde (Höhe ca. 2.000 Meter) am Übergang von Sellrain ins Ötztal.[2]

Geschichte

Erste geschichtliche Hinweise

1288 wird im Urbar der Grafen von Tirol erstmals Chutay[3] bzw. eine Kuhalm als Schwaighof der Burg St. Petersberg in Silz erwähnt.[2] Die Alm und der Hof gehörten später Graf Meinhard II. von Tirol. 1497 wird die Jagd von Kühtai an Kaiser Maximilian verpachtet.[3]

Das Jagdschloss

Erzherzog Leopold V. von Österreich, gefürsteter Graf von Tirol aus der "jüngeren Tiroler Linie" der (Erz-)Herzöge von Österreich (Habsburger) ließ 1623-1628 einen Fahrweg durch das damals noch unwirtliche Sellrain bis zu nach Kühtai anlegen, wo in seinem Auftrag der Schwaighof zum fürstlichen Jagdschloss umgebaut wurde. Gleichzeitig erwarb der Erzherzog zwei kleine Schiffe für die nahegelegenen Finstertaler Seen. Bis zum Aussterben dieses Familienzweiges wurden auf Kühtai immer wieder mehrtägige Jagden, oft mit anschließenden Festlichkeiten, abgehalten.[2]

1677 wurde das Jagdschloss an Graf Clary-Aldringen verkauft. Da dieser auch im Besitz der Burg und Herrschaft St. Petersberg war, bildete diese zusammen mit Kühtai wieder eine Einheit. 1776 kam der gesamte Besitz an die Grafen von Wolkenstein.[1] 1893 kaufte ihn Kaiser Franz Joseph I. von Österreich.[2] Nach seinem Tod 1916 gehörte das Jagdschloss Kühtai zum Erbe, das an seine Tochter Erzherzogin Marie Valerie überging. 1917 wurde es als Hochzeitsgeschenk ihrer Tochter Gräfin Hedwig zu Stolberg-Stolberg überschrieben.[1]

Um 1952 baute ihr Sohn, Graf Karl zu Stolberg-Stolberg, das Jagdschloss einem renommierten Hotel um, das bis heute im Besitz dieser Familie ist.[2]

Das Bauwerk

Der Umbau vom Bauernhof zum Jagdschloss wurde Sebastian Prandisser aus Telfs und Martin Kiechl aus Innsbruck geplant und ausgeführt. Trotz einer feudalen Ausstattung blieb bei diesem Umbau die Grundform des Gebäudes als "Oberinntaler Bauernhof" erhalten. Nach der Umgestaltung zu einem Hotel wurden die wertvollen Öfen von Philipp Gantner aus Innsbruck abgetragen. Die vier Fürstenzimmer mit einer Renaissance-Täfelung sind erhalten.[2]

Literatur

  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Chronik, Hotel-Website Kühtai, eingesehen am 21. Okt. 2017
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 61
  3. 3,0 3,1 vgl. Chronik, Hotel-Website Kühtai, eingesehen am 21. Okt. 2017