Oswald von Milser (* im 14. Jahrhundert; † nach 1383, vermutlich um / vor 1399) war ein Adeliger der Grafschaft Tirol, der nach 1363 die Herzöge von Österreich (Habsburger) als Landesfürsten von Tirol unterstützte. Eine negative Bekanntheit verdankt er dem legendären "Hostienwunder von Seefeld".

Herkunft und Familie

Oswald von Milser gehörte zu einer Adelsfamilie, die um 1329 in der Grafschaft Tirol in den Besitz der strategisch wichtigen Burg Klamm gekommen war.[1] Diese war einer der Stützpunkte zur Sicherung der (besonders für den Salzhandel aus Hall) wichtigen Handelsstrecke von Mölz, wo es damals bereits eine wichtige Innbrücke gab, über den Fernpass ins Reich.[2] Da er keine Nachkommen hatte, starb die Familie mit Oswald aus, den sein Neffe Siegmund von Starkenburg beerbte.[3]

Leben

Oswald von Milser, der Besitzer der Burg Klamm, war außerdem landesfürstlicher Pfleger der Burg Schloßberg bei Seefeld. Als die Herzöge von Österreich 1363 die Herrschaft über die Grafschaft Tirol angetreten hatte, gehörte er zu ihren Anhängern und unterstützte sie im Kampf gegen die Herzöge von Baiern (Wittelsbacher)[A 1]. Er gehörte zu den Verteidigern des Mieminger Plateaus im Jahr 1368 und verschleppte (vermutlich im Auftrag von (Erz-)Herzog Leopold III. von Österreich) den Abt von Wilten, der die Herzöge von Baiern unterstützte, auf die Burg Klamm, wo er ihn einige Zeit festhielt. Für diese Tat wurde er in der Folge mit dem Kirchenbann gelegt, von dem er sich erst 1372 lösen konnte.[4]

Oswald von Milser in Sage und Legende

Literatur

  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 64-67

Einzelnachweise

  1. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 66
  2. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 64
  3. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 67
  4. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 66f.

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt