Die Strumpffabrik Poneggen war ein Unternehmen der Textilindustrie im ehemaligen Schloss Poneggen in der Ortschaft Poneggen in Schwertberg.

Geschichte

Eigentümer von Schloss Poneggen war bis zu dem aus wirtschaftlichen Gründen erforderlichen Verkauf an die Peisserische Strumpffabrik Josef Gundaker Graf Thürheim .

1764 schlossen sich Christoph Ludwig Reichsgraf Salburg und Maria Dominika Gräfin Thürheim auf Schwertberg sowie Franz Xaver Peisser von Wertenau zu einer Hamburger Strumpf-Manufaktur-Sozietät mit der ursprünglichen Bezeichnung Ponegger Companie zusammen, erwarben mit Kaufvertrag vom 11. September 1764 das Schloss Poneggen und errichteten dort eine Strumpfabrik.

Die Fabrik wurde 1765 und 1766 als Peisserische Strumpfmanufaktur, Peisserische Strumpffabrik oder Peisserische Fabrik bezeichnet. Bereits 1767 wird die Anzahl der im Unternehmen Beschäftigten Personen einschließlich der Heimarbeiter in den Faktoreien mit 4.028 Personen angegeben, davon 2.942 Spinner und 1.086 Stricker.

Um die von Anfang an bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten einzudämmen korrespondierte man mit dem kaiserlichen Hof und 1768 wurde von Maria Theresia ein Monopol für die Erzeugnisse der Fabrik erteilt.

Der Fabriksbetrieb wurde nach einem ersten Eigentümerwechsel 1770 in einer Strickerordnung, 1771 in einer Spinner-, einer Kämmer- und einer Wirkerordnung geregelt. Nach Franz Güglleithner wurde Augustin Glück, ab 1798 Johann Kaspar Zötl und ab 1812 Johann Nepomuk Wildauer Eigentümer. 1818 wurde die Fabrik geschlossen.

Im Nahbereich der Fabrik entstand mit der Ponegger Häuselzeile eine der ältesten Arbeiter-Reihenhaussiedlungen Österreichs.

Literatur

  • Georg Grüll: Die Strumpffabrik Poneggen 1763 bis 1818, mit 8 Tafeln, in: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs, 6. Band, Graz-Köln, 1959, S 5 bis 128
  • Othmar Wandl (Autor), SPÖ Schwertberg (Herausgeber): Die Strumpffabrik Poneggen 1763 bis 1818, in: Gesinnung - Bewegung - Partei im Licht der roten Nelke, Festschrift Soc. demokr. Localorganisation Schwertberg. Gegründet 1890, Schwertberg, 1990, S 16ff