Lavent, zeitweise auch Trettenstein genannt, ist die Ruine einer Burg in Osttirol, die einen Teil des Kirchbichl in der gleichnamigen Gemeinde bildet. Dieser zählt heute zu den geschichtsträchtigsten und eigentümlichsten Kultstätten in Tirol.

Das Bauwerk

Die Burgruine befindet sich auf dem Kirchenhügel in Lavant, auf dem im 15. Jahrhundert die Petrus- und Pauluskirche errichtet wurde. Unterhalb der früheren Burganlage befindet sich heute die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Hl. Ulrich. Von der mittelalterlichen Burganlage sind nur mehr kümmerliche, gänzlich überwachsene Mauerfragmente erhalten sowie ein Graben und ein inzwischen ausgegrabener Turmrest.[1]

Geschichte

Der Kirchenbichl ist bereits im 5. Jahrhundert als Zufluchtsstätte für die hier ansässige Bevölkerung belegt. Ursprünglich dürfte sich hier ein keltischer Tempel gewesen sein, auf dessen Ruinen eine frühchristliche Kirche, angeblich ein Bischofssitz, mit einer Fliehburg errichtet wurde. Auf dem oberen Teil des Kirchbichls erbauten die Herren von Lavant, Ministeriale der Grafen von Lechsgemünd, um 1200 die Burg Lavant, die bereits im 14. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde. Sie diente später als Steinbruch für den Bau der Petrus- und Pauluskirche.[1]

Lavant in Legende und Sage

Einer Überlieferung nach soll das Langhaus der Kirche auf dem Kirchenbichl der Palas der früheren Burg sein. Der Teil des Kirchbichls, wo die Burg einmal war, blieb in der volkstümlichen Erinnerung der Burgstall.[1] Einer Sage nach soll sich Richard Löwenherz auf seiner Rückreise vom Dritten Kreuzzug hier einige Zeit aufgehalten haben.[1]

Literatur

  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 204

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 204