Poppo von Winkl, auch Poppo von Kierling (* vor 1114; † vor 1160)[1] gilt als Ahnherr der Herren von Winkl, einer in der Markgrafschaft und im Herzogtum Österreich ansässigen Adelsfamilie des Mittelalters, von der eine ganze Reihe weiterer Adelsfamilien abstammen.

Herkunft und Familie

Poppo, benannt nach Winkl (heute Teil von Kirchberg am Wagram, dürfte ein Angehöriger der markgräflichen "familia" gewesen sein. Er gilt als das erste Mitglied der Herren von Winkl, das urkundlich belegt ist. Unklar ist seine Verwandtschaft zu Dietmar, Thiemo und Rahawin, anderen Mitgliedern aus der Familie der Herren von Winkl, die in einem Naheverhältnis zur Stadt Krems belegt sind.[2]

Poppo von Winkl war mit einer Frau namens Kunigunde verheiratet, der Schwester eines Gefolgsmanns der Grafen von Plain. Sie könnte eine Schwester von Ortlieb von Weitersfeld, einem Gefolgsmann des Grafen Leutold von Plain gewesen sein.[3] Aus der Ehe sind Kinder belegt.[4]:

  • Ortolf (Ortlieb) von Winkl ("Ortolfus de Winchele") (erstmals um 1150 genannt)
  • Poppo von Gnage (Gnagendorf) ("Poppo de Gnage") (belegt um 1171 und 1183/88)
  • Ulrich von Königsbrunn ("Ulricus de Chungesbrunne").[5]
  • Eine Tochter, deren Namen unbekannt ist, dürfte mit Hugo (I.) von Aigen (ebenfalls Ministeriale der Babenberger[6]) verheiratet gewesen sein.[7]

Leben

Poppo von Winkl war ein Ministeriale jener Adelsfamilie, die später als Babenberger bezeichnet wurde. Ansässig war er zunächst in Kierling (heute Teil von Klosterneuburg und später im w:Tullnerfeld.[8] Es wird gemutmaßt, dass er mit dem markgräflichen Güterpropst Poppo ident ist.[9] Poppo von Winkl gehörte zu den Zeugen der Ausstellung des Privilegium minus (1156).

Literatur

  • Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017, besonders S. 33-37. ISBN 978-3-901234-27-9 [A 1]

Einzelnachweise

  1. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Rudolf I.). In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 5.
  2. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 33f.
  3. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 39ff.
  4. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 381 (Stammtafel der Herren von Winkl)
  5. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 43
  6. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 51
  7. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 49
  8. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 33
  9. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 34

Anmerkungen

  1. Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital

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