Graf Meinhard (VI.[A 1]) von Görz-Tirol, auch Meinhard (VI.) von Görz (* im 14. Jahrhundert; † 1385 herrschte über Teile der heutigen Bundesländer Tirol bzw. Osttirol und Kärnten.

Herkunft und Familie

Graf Meinhard (VI.) entstammte dem "albertinischen" Familienzweig der Grafen von Görz-Tirol der Grafen von Görz-Tirol. Er war ein Sohn des Grafen Albert (II.) von Görz(-Tirol) und Bruder der Grafen Albert (III.) und Heinrich (V.) von Görz(-Tirol)]].

Graf Meinhard (VI.) war zweimal verheiratet,
∞ seit 1340 in 1. Ehe mit Gräfin Katharina von Pfannberg, Tochter von Graf Ulrich (V.) von Pfannberg[1],

  • Gräfin Anna von Görz(-Tirol)
∞ Graf Stefan Frangipan von Veglia und Modrusch,[1]
  • Gräfin Ursula von Görz(-Tirol) (auch Ursula von Görz zu Schöneck, Neuhaus und Uttenstein)
Graf Heinrich (VII.) von Schaunberg († nach 1383)[A 2]
  • Gräfin Elisabeth von Görz(-Tirol)
∞ Graf Wilhelm von Cilli[1]
∞ seit 1372 mit Herzog Johann II. von Baiern(-München)[A 3] († 1397) heiratete. Sie war zuvor mit Herzog Leopold III. von Österreich verlobt.[1]

∞ in 2. Ehe mit Utehild von Matsch (oder Mätsch), Tochter von Vogt Ulrich (IV.) von Matsch.

Herrschaften

Meinhard (VI.) herrschte zunächst gemeinsam mit seinen Brüdern über die Grafschaft Görz. Er war außerdem Pfalzgraf in Kärnten. Meinhard, der ebenfalls den Titel eines Pfalzgrafen von Kärnten führte, war mehrmals für die Herzöge von Österreich (Habsburger) Landeshauptmann von Kärnten.[3]

Leben

Ab dem Jahre 1365 regierte er alleine. Meinhard war mit seinen beiden Brüdern völlig zerstritten und konnte daher im Jahre 1363 seine Ansprüche auf die Grafschaft Tirol nicht durchsetzen. Er konnte wohl die Macht des Patriarchen von Aquileia schmälern, deren Nutznießer aber die Republik Venedig wurde, was schroffe Gegensätze zu ebenjenigen bedeutete. Meinhard zog sich von der Burg Görz auf das Lienzer Schloss Bruck zurück. In weiterer Folge markierte Meinhards Verhalten die Wende zum langsamen Niedergang der Görzer Grafschaft, wobei auch Verpfändungen und Verkäufe die verheerende Finanzsituation des Görzer Fürstenhauses aufzeigten. Meinhard stand auch in Konflikt zu seinen geistlichen Nachbarn, und wegen der Erbfolge im Herzogtum Kärnten und in der Grafschaft Tirol in Auseinandersetzung zu den Habsburgern.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 199
  2. 2,0 2,1 vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, Stammtafel
  3. vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 195

Anmerkungen

  1. Numerierung nach Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 8
  2. Nach Baum war sie mit einem Wilhelm von Schaumberg verheiratet, vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 199
  3. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  4. Bisher die einzige deutschsprachige wissenschaftliche Monographie zu den Grafen von Görz, quellenfundiert, aber in Bezug auf Sachlichkeit und Objektivität sind leider Abstriche zu machen.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Meinhard VI. (Görz) behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).