Graf Friedrich (III.[A 1]) von Ortenburg (* im 14. Jahrhundert; † 28. April 1418[1]) besaß Herrschaften im Herzogtum Kärnten[A 2]. Unter ihm errichte seine Familie den letzten Höhepunkt ihrer Machtgeltung.

Herkunft und Familie

Graf Friedrich von Ortenburg stammte aus einer Adelsfamilie, die in Kärnten und Krain reich begütert war. Als Ahnherr gilt ein Adalbertus de Hortenpurc.[2] Benannt nach der Ortenburg (heute in Baldramsdorf)[3], führten seiner Vorfahren seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts den Grafentitel und verwendete bis ca. 1200 die Formel "Dei gratias Comes" in ihren Urkundensiegeln.[4]

Leben

Nachdem Graf Friedrich 1395 von König Wenzel der Blutbann verliehen wurde, konnte er die von König Sigismund gegen den Leopoldinischen Familienzweig der Herzöge von Österreich (Habsburger) gerichtete Politik für sich nutzen. Von diesem wurde er 1417 in den Reichsfürstenstand erhoben beziehungsweise erlangte er die Bestätigung der Reichslehnbarkeit seiner Herrschaften, wodurch seine gräflichen Territorien aus dem Länderverband der Herzöge von Österreich herausgelöst wurden.[5] Nach seinem Tod beerbten ihn die Grafen von Cilli.

Literatur

  • Christian Lackner: "Dei gratias comes". Zum Gebrauch der Gottesgnadenformel bei den Grafen von Görz, von Ortenburg und von Cilli und den Burggrafen von Maidburg. In: Johannes Gießauf - Rainer Murauer - Martin P. Schennach (Hrsg.): Päpste, Privilegien und Provinzen. Beiträge zur Kirchen-, Rechts- und Landesgeschichte. Festschrift für Werner Maleczek zum 65. Geburtstag. (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 55) Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010, ISBN 978-3-205-78577-4, S. 213-228
  • Karlmann Tangl: Die Grafen von Ortenburg in Kärnten. Erste Abtheilung von 1058 bis 1256. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 30, Wien, 1864, S. 203−352 digital
  • Karlmann Tangl: Die Grafen von Ortenburg in Kärnten. Zweite Abtheilung von 1256 bis 1343. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 36, Wien, 1866, S. 1−184 digital
  • Therese Meyer - Kurt Karpf: Herrschaftsausbau im Südostalpenraum am Beispiel einer bayerischen Adelsgruppe. Untersuchung zum Freisinger Vizedom Adalbert, zur Herkunft der Eurasberger in Bayern, der Grafen von Tirol und der Grafen von Ortenburg in Kärnten. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 63, München, 2000, S. 491−539 [digital]

Einzelnachweise

  1. Therese Meyer - Kurt Karpf: Herrschaftsausbau im Südostalpenraum, 2000, S. 536, Fußnote 305
  2. Therese Meyer - Kurt Karpf: Herrschaftsausbau im Südostalpenraum, 2000, S. 501
  3. vgl. Ortenburg, Wehrbauten.AT, eingesehen am 18. März 2018
  4. vgl. Christian Lackner: "Dei gratias comes", S. 217
  5. vgl. Christian Lackner: "Dei gratias comes", S. 217

Anmerkungen

  1. Er wird auch als Friedrich IV. bezeichnet.
  2. Das Herzogtum Kärnten dürfte bereits damals im Wesentlichen mit dem heutigen Bundesland Kärnten ident gewesen sein, die tatsächlichen Herrschaftsverhältnisse im Herzogtum Kärnten waren im Spätmittelalter noch keineswegs endgültig geklärt. Das Herzogtum Kärnten war 1335 an die Herzöge von Österreich (Habsburger) gefallen. Einige Teile des späteren Bundeslandes waren damals jedoch unter der Herrschaft des Erzstiftes Salzburg und von dessen Suffraganbistum Gurk. Beeinträchtigt wurde die Herrschaft der Herzöge von Österreich außerdem durch einige Adelsfamilie wie die Grafen von Görz, die Grafen von Cilli oder die Grafen von Ortenburg

Einzelnachweise


Anmerkungen