Rechnitz
Rechnitz (ungarisch Rohonc, kroatisch Rohunac) ist eine Marktgemeinde mit mehr als 3.000 Einwohnern im Bezirk Oberwart im Burgenland.
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47.306944444416.4383333333Koordinaten: 47° 18′ N, 16° 26′ O
Ganzseitige Karten: Rechnitz47.306944444416.4383333333 |
Gemeindegliederung
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Sehenswürdigkeiten
Aussichtswarte am Geschriebenstein
Der steinernde Turm wurde 1913 auf dem Geschriebenstein errichtet. Der Turm befindet sich genau an der Staatsgrenze zu Ungarn und wird von vielen Touristen und Wanderern besucht.
Jüdischer Friedhof
Erbaut 1682, wurde der Friedhof über die Jahrhunderte erweitert, bis er zu seiner heutigen Größe von 8215m² kam. Bereits während des 18. Jahrhunderts kam es zu Friedhofsschändungen, welche sich zur NS-Zeit vervielfachten. 1988 wurde der Friedhof wieder instand gesetzt. Der Friedhof ist nur mit Genehmigung zugänglich.
Granarium
Das Granarium, welches sich im Besitz der Familie Batthyány befand, wurde zur Lagerung von Getreide verwendet. Das Gebäude könnte auch eine Schutzfunktion zur Zeit der Türkenkriege gehabt haben, über die Baudaten ist jedoch nichts bekannt. Das Granarium war Teil des ehemaligen Schloss Rechnitz.
Weingebirge von Rechnitz
Das Weinbaugebiet ist am Südosthang des Geschriebensteins gelegen. Vom 12. Jhdt. bis ins 19. Jhdt. betrug die Weingartenfläche rund 400ha, damit bildete Rechnitz den zweitgrößten Weinort Westungarns. Durch die Aufgabe der Weingärten, aber vor allem durch eine Reblauskatastrophe schrumpfte die Fläche bis heute auf etwa 60ha. Typisch für das Weingebirge sind die Weinkeller, sowie die Kellerstöckel. In den letzten Jahren wurden manche Keller zu Buschenschänken ausgebaut.
Stiefelmachermuseum
Im Gemeindeamt von Rechnitz ist das sogenannte Stiefelmachermuseum untergebracht. Im Ungarischen nennt man es „Csizmenmachermuseum“. Es ist das einzige Museum dieser Art in Österreich und weißt auf eine Vergangenheit hin, in der die Stiefelmacher eine große Bedeutung hatten. Heute ist dieser Beruf fast ausgestorben.
Kirchen und Kapellen
Röm. kath. Pfarrkirche
Die Pfarrkirche wurde von 1654 bis 1679 errichtet und ist der hl. Katharina von Alexandrien gewidment. Die Kirche wurde im Stile des Barock errichtet. Die Seitenwände zieren Fresken. Die Kirche verfügt über einen frühbarocken Hochaltar, einen Volksaltar und einen Liste von Marienaltären. Vor der Kirche befindet sich eine Pietà, umgeben von vier Engelsfiguren.
Evangelische Pfarrkirche
Nachdem 1781 das Toleranzpatent in Kraft trat, welches den Evangelischen die freie Religionsausübung gestattete, begannen die Protestanten in Rechnitz mit dem Errichten eines Gebetshauses. 1853 wurde die Kirche ausgebaut und erhielt so ihr heutiges Aussehen. Die Kirche erhielt eine neue Fassade, ein Treppenhaus, einen neugotischen Turm und Fenster. Auch der Eingang durfte nun an der Straße liegen, anfangs war dies verboten.
Weinbergkapelle
Die Kapelle wurde 1700 von Adam II. Graf Batthyany errichtet. Angeblich da es zu dieser Zeit viele Unwetter gab und da das Altarbild die Märtyrer und Wetterheiligen Johannes und Paulus darstellt. Es gibt auch die Annahme, dass die Kapelle dem Weinheiligen St. Urban gewidmet ist. 1950 wurde das alte Holztor durch ein schmiedeeisernes Gittertor ersetzt.
Taborkapelle
Die Taborkapelle steht am Kreuzungspunkt zwischen Oberer und Unterer Taborgasse. Errichtet wurde die Kapelle im 18. Jhdt. Im 19. Jhdt. wurde das Holztor durch ein schmiedeeisernes ersetzt.
Friedhofkapelle
Die Kapelle wurde zwischen 1703 und 1710 zur Zeit der Pest am höchsten Punkt des kath. Friedhofs angelegt. Sie wurde den Pestheiligen Sebastian und Fabian geweiht. Während der Kampfhandlungen in Rechnitz im 2. Weltkrieg, brannte die Kapelle ab. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie wieder aufgebaut.
Donatikapelle
Die Kapelle ist am nördlichen Ende von Rechnitz gelegen. Sie wurde 1700 errichtet und dem Wetterheiligen St. Donatus gewidmet. 1820 wurde die neuerbaute Donatikapelle eingeweiht, warum und wie die alte Kapelle zerstört wurde ist nicht bekannt. Die Kapelle wurde dann 1939 von den Nationalsozialisten abgerissen und es sollte ein Jugendheim errichtet werden, dazu kam es jedoch durch den Kriegsbeginn nicht. Nach dem Krieg wurde die Kapelle wieder aufgebaut und 1949 eingeweiht.
Gedenkstätten
Kreuzstadl
Der Kreuzstadl, der wegen seines kreuzförmigen Grundrisses so genannt wird, war Teil der Batthyány´schen Landwirtschaft. Heute ist er nur noch als Ruine erhalten. In der Nähe des Gebäudes wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. März ca. 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter ermordet und vergraben. Nach den Leichen wird heute noch gesucht, bisher aber vergeblich. 2012 wurde ein Freiluftmuseum errichtet, welches den Bau der Militärstellung "Südostwall" dokumentiert. Des Weiteren wird auf die jüdischen Zwangsarbeiter eingegangen.
Landesehrenmal am Geschriebenstein
Das Denkmal wurde 1961 vom Österreichischen Kameradschaftsbund – Landesverband Burgenland, als Ehrenmal für die gefallenen der beiden Weltkriege errichtet. Das Ehrenmal besteht aus einer Gedächtniskapelle mit Glockenturm, welche ein Mosaik des Hl. Martin ziert. Des Weiteren gibt es 7 Gedenksteine, einen für jeden Bezirk des Burgenlandes. Nachträglich wurde das Ehrenmal um Gedenksteine für die Zollwache, die Gendarmerie, das Rote Kreuz und den Landesfeuerwehrverband erweitert.
Freizeitanlagen
- Badesee im Faludital: Der erste künstlich angelegte See des Burgenlandes wurde in den Jahren 1962 bis 1964 errichtet. Der See wird mit Wasser aus dem Rechnitzbach gespeist. In den darauffolgenden Jahren wurde die Umgebung, mit Umkleidekabinen, einem Buffetgebäude, einem Steg, einer Seeterrasse, einem Sprungturm und einer künstlichen Insel im See erweitert.
- Wander- und Radwege
- Funpark
- Kartbahn
Blaulichtorganisationen
- Polizeiinspektion Rechnitz-AGM-SB
Schulen
Unternehmen
- Taxiunternehmen - Ziegler
- S-Point GmbH
- Glas Höfler e.U.
- AP Elektrotechnik GmbH
- Elektro Schwertner GmbH
- Heiling-Eis
- Hatwagner GmbH
- Binder Kälte u. Klimatechnik
- Speedarena
- SPAR
- BILLA AG
Vereine
Personen
Bürgermeister
- Alois Hofer, (SPÖ) 1946–1962
- Josef Szerencsi,
- Alois Gossi, (SPÖ) 1973–1989
- Heribert Oswald, (SPÖ) 1989–1992
- Josef Saly, (SPÖ) 1991–2007
- Engelbert Kenyeri, 2007-2016[2]
- Martin Kramelhofer (SPÖ), seit 2017
Ehrenbürger
- Erwin Loos, Ehrenmusikkapellmeister der Trachtenmusikkapelle Rechnitz[3]
- Christian Kolonowits (*1952), Komponist, Dirigent und Musikproduzent[4]
Veranstaltungen
Im Rahmen des Dreschkirtags, der seit 2011 durchgeführt wird, finden auch Vorführungen alter bäuerlicher Techniken, sowie deren Maschinen statt.
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Verbandsorganisation des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes abgerufen am Einstellungsdatum (Siehe Versionsgeschichte)
- ↑ Rechnitz: Bgm. Engelbert Kenyeri sagte zu Silvester „Servus“ abgerufen am 14. Juni 2017
- ↑ Loos Erwin abgerufen am 14. Juni 2017
- ↑ Christian Kolonovits wird Ehrenbürger von Rechnitz in den Bezirksblättern vom 14. März 2017 abgerufen am 1. April 2017
- Homepage Rechnitz, [1], abgerufen am 4. April 2018
Weblinks
Rechnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
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