Hadmar (I.) von Winkl (* im 13. Jahrhundert, vor 1275; † um / nach 1325)[1] war ein Adeliger des Herzogtums Österreich. Er begründete eine Nebenlinie der Herren von Winkl.

Herkunft und Familie

Hadmar (I.) von Winkl gehörte zu der im Mittelalter im Tullnerfeld ansässigen Familie der Herren von Winkl. Er war einer der beiden Söhne[A 1] von Ortlieb (III.) von Winkl aus dessen Ehe mit Elisabeth von Falkenberg-Mistelbach († um / nach 1283) und somit ein Nachfahre von Hadmar (II.) von Kuenring.[2]

Hadmar (I.) heiratete um / vor 1310 Reichgard († vor Jänner 1318), eine Tochter von Hadmar (II.) von Sonnberg und von Katharina von Volkensdorf. Über seinen Großvater Hadmar von Falkenberg-Mistelbach, dem Schwiegervater von Katharinas Bruder Otto (III.) von Volkensdorf, bestand zwischen den Eheleuten eine nahe Verwandtschaft.[3] Aus dieser Ehe hatte er vier Kinder:

  • Hadmar (III.) von Winkl[3],
  • Ortlieb (VI.) von Winkl[3],
  • Adelheid von Winkl,
  • Katharina von Winkl. Eine der beiden Töchter († vor / um 1324) war mit Dietrich von Gerlos, dem Sohn von Wulfing (I.) von Gerlos verheiratet.[3]

Er war der Großvater von Ortlieb (VIII.) von der Donau zu Winkl.

Leben

Hadmar (I.) von Winkl verwaltete seinen Besitz zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Ortlieb (IV.) von Winkl. Seit 1310 stand er im Dienst von Herzog Friedrich I. von Österreich ("Friedrich dem Schönen"), den er zur Königswahl nach Frankfurt und zur anschließenden Königskrönung in der Stiftskirche in Bonn bekleidete.[4] 1325 stiftete er ein Seelgerät für das Dominikanerinnenkloster Imbach. Im November desselben Jahres ist er letztmalig öffentlich aufgetreten.[3]

Literatur

  • Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017, besonders S. 65-69. ISBN 978-3-901234-27-9 [A 2]

Einzelnachweise

  1. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 65
  2. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 64f.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 75
  4. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 67f.

Anmerkungen

  1. Da bei der Teilung die Stammburg Winklberg an seinen Bruder Ortlieb (IV.) ging, dürfte er der jüngere der beiden Söhne gewesen sein.
  2. Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital