Andreas Carl Schöner, (* 14. April 1876 in Wien; † 1. Jänner 1951 ebenda) war ein österreichischer Gastwirt.

Leben

Nach seiner Geburt in Wien Innere Stadt, Schulerstrasse 9 übersiedelten die Eltern Andreas, und Julianna, 1877 nach Wien Neubau in das Bürgerhaus „Zur Goldenen Krone“ wo sie neben Betreiber einer Weinstube in Wien I, Schulerstraße 9 und einem Weinbäuerlichen Betrieb nahe Haugsdorf, mit 1873 dazu Betreiber der im Haus ansässigen Gastwirtschaft wurden. 1890 wurde die Familie Schöner Besitzer des barocken Vorstadthauses in Wien Neubau, Siebensterngasse 19.

Nach der Eheschließung von Andreas Carl und Lina Eder am 14. Mai 1903 in Mariahilf übernahm der Sohn mit seiner Gattin den Gastwirtschaftsbetrieb der Eltern. Als Andreas Carl jedoch 1914 in den Kriegsdienst berufen wurde, führte dieser Umstand dazu, dass Lina Schöner den Betrieb bis ca. 1918 so gut wie allein aufrecht hielt. Eine Tageszeitung aus dieser Zeit beschrieb sogar, dass Lina ihren Mann Andreas Carl nach seiner Rückkehr aus dem Krieg damit überraschte wie gut das Geschäft läuft. So wird an anderer Stelle in damaligen Zeitungen auch erwähnt; man wisse nicht wie Lina das geschafft hat, aber Tatsache war " es scheint ihr gelungen zu sein, dass die Gastwirtschaft Schöner in einer gutbürgerlichen echt Wiener Gegend zum Mittelpunkt aller Schichten gemacht zu haben."

Der Erfolg am Stammsitz der Familie Schöner, das Restaurant Schöner führte im Verlauf der Jahre zu zahlreichen Investitionen, die als „Schöner-Betriebe“ Anklang in viele Wiener Tageszeitungen fanden. Darunter zählte das bereits 1918 übernommene Grand Café Casa Piccola, wie auch die Cafés Carlton, Heinrichhof und das Fenstergucker. Zu den Betrieben Schöners zählten die legendäre Meierei Krieau der Wiener Molkerei, wie auch die Restaurantbetriebe im Wiener Messepalast, im Wiener Stadion, und im Stadionbad.

Weniger bekannt ist, dass Andreas Carl Schöner bis August 1930[1] dazu Betreiber des ehemals Zentral-Kino Baden war.

Am 18. Februar 1904 wurde der Sohn Josef geboren, der keine Karriere in der Gastronomie plante, sondern sich unter Einfluss des Großvaters Andreas, und der zahlreichen Gäste aus der Politik im Lokal, wie etwa Engelbert Dollfuß oder Kurt von Schuschnigg zuerst im Außenamt tätig, dann ab 1933 Diplomat wurde. Von Josef Schöner stammt das Wiener Tagebuch 1944/1945, das sowohl von der Familie als auch über die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges in Wien berichtet.

Nach dem II. Weltkrieg wurde durch Andreas Carl und Lina Schöner nur der Stammsitz, das Restaurant Schöner bis zum Tod von Andreas Carl im Jahr 1951 weiterbetrieben. Lina Schöner verpachtete das Restaurant im gleichen Jahr an einen neuen Inhaber. Nur das Café Casa piccola wurde noch bis 1962 durch Lina Schöner weiterbetrieben.

Einzelnachweise

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Literatur

  • Josef Schöner: Wiener Tagebuch 1944/1945. Hrsg. von Eva-Marie Csaky. Böhlau, Wien u. a. 1992, ISBN 3-205-05531-4