Beyond Gravity Austria
RUAG Space Austria ist ein Hochtechnologieunternehmen in der Raumfahrtindustrie. Es ist ein Tochterunternehmen der RUAG Space Gruppe mit Sitz in der Schweiz.
RUAG Space Austria | |
---|---|
Rechtsform | GmbH. |
Gründung | 1983 |
Sitz | Wien |
Leitung | Max Kowatsch |
Mitarbeiter | 250 |
Umsatz | 50 Millionen Euro |
Branche | Raumfahrtindustrie |
Website | http://www.ruag.com/de/space/ruag-space-austria/ |
Stand: 2017 |
Das Unternehmen hat zwei Standorte in Wien mit der Zentrale und Berndorf mit der Produktion, wo verschiedene Komponenten für Satelliten hergestellt werden. So werden beispielsweise für die Satelliten der geplanten Missionen ExoMars zum Mars und BepiColombo zum Merkur die Schutzhüllen in Berndorf gefertigt.[1] Eigenen Aussagen nach ist das Unternehmen mit 250 Mitarbeitern das größte in Österreich, das sich mit der Weltraumtechnologie auseinandersetzt. Im Jahr 2017 hat es rund 50 Millionen Euro umgesetzt.[2]
Die für die Sonden entwickelten Schutzhüllen müssen eine Temperatur nahe dem Absoluten Nullpunkt aushalten und finden auch in anderen Geschäftsfeldern Verwendung. So werden laufend Magnetresonanztomographen mit Thermalmatten ausgestattet.[1]
Das Unternehmen setzt sich auch laufend mit Umweltschutz auseinander. So wurde es bereits im Jahr 2000 wegen der Teilnahme am Öko-BusinessPlan Wien ausgezeichnet.[3]
Auch für das Marsprojekt ExoMars Trace Gas Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation, das Messgeräte in einem Sateliten zum Mars bringen soll und im März 2016 von Baikonur gestartet ist, fertigt das Unternehmen das Hitzeschild.[4]
Im Jänner 2017 starteten die ersten Satelliten der Serie Iridium NEXT, die für eine weltweite Breitband-Internetanbindung verantwortlich sein werden. Für die gesamte Serie von 81 Satelliten wurden von RUAG die Isolationsmatten aus hauchdünner, metallbedampfter Polyimid-Spezialfolie hergestellt, die eine gleichmäßige Temperatur über 15 Jahre garantieren sollen.[5] Auch für Isolierung von 900 Satelliten der Firma OneWEB, die ab dem Zeitraum 2019 bis 2022 ein weltweites Internet ermöglichen sollen, wurden im Juli 2017 Liefervereinbarungen getroffen.[6]
Geschichte
Das Unternehmen entstand als Tochterunternehmen des schwedischen Saab Ericsson Space-Gruppe mit dem Namen Austrian Aerospace GmbH. im Jahr 1985. Von Beginn an beschäftigte es sich mit thermischen Isoliersystemen. Der Standort in Berndorf befindet sich auf dem Areal der ehemaligen Berndorfer Metallwarenfabrik, wo auch ein Teil der Betriebe der Berndorf AG ihren Standort hat. Der Betrieb wurde im Jahr 2003 auf eine Fläche von 1200 m² vergrößert.[7], als die Marssonde Mars Express mit einer Schutzhülle ausgerüstet wurde. Aber auch andere Ausrüstungsteile werden in Berndorf produziert. So wurde neben der Schutzhaut gemeinsam mit dem Institut für Weltraumforschung in Graz ein Rasterkraftmikroskop zur Analyse des Kometenstaubs für die Sonde Rosetta, die auf dem Kometen landet, mitgebaut.[8] Am 30. September 2016 wurde Rosetta nach erfolgreicher Mission gezielt auf dem Kometen zum Absturz gebracht. [9]
Durch die Verschmelzung des Schweizer Unternehmen RUAG mit der schwedischen Saab Space-Gruppe im Jahr 2008 erfolgte eine Umbenennung in RUAG Space Austria.[2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 wieninternational.at: [https://www.spacetechnology.at/results/50, vom 5. Juli 2018, abgerufen am 1. August 2018
- ↑ 2,0 2,1 RUAG SPACE GmbH, auf ruag.com, abgerufen am 1. August 2018.
- ↑ anlässlich des Festaktes zur Auszeichnung der ersten 56 "Öko-BusinessPlan Wien" - Betriebe, auf OTS vom 17. Jänner 2000, abgerufen am 28. Dezember 2015.
- ↑ Hitzeschild aus Berndorf auf Marsmission auf ORF Niederösterreich vom 6. März 2016 abgerufen am 6. März 2016
- ↑ Satelliten im All mit Schutzhüllen aus Berndorf auf ORF-Niederösterreich vom 25. Juni 2017 abgerufen am 25. Juni 2017
- ↑ Nächster Weltraum-Großauftrag für RUAG Space vom 16. Juli 2017 auf ORF-Niederösterreich abgerufen am 17. Juli 2017
- ↑ Schutzschild aus Österreich, vom 23. Dezember 2003, abgerufen am 28. Dezember 2015.
- ↑ Österreichisches Know-How schützt "Rosetta", ORF-Science vom 5. November 2014, abgerufen am 28. Dezember 2015.
- ↑ [1] vom 29. September 2017 abgerufen am 1. August 2018