Graf Johann (I.) von Schaunberg (zu Achau, Eferding, Erlach, Rabensberg, Lemberg, Mistelbach und Peuerbach) (* im 14. Jahrhundert; † 16. November 1453) war Landmarschall des Herzogtums Österreich[A 1], königlicher Rat und Reichshofmeister unter den römisch-deutschen Königen Albrecht II. und Friedrich III.

Herkunft und Familie

Graf Johann (I.) von Schaunberg war ein Neffe von Graf Heinrich (VII.) von Schaunberg. Er war seit ca. 1413 mit Anna von Pettau († 29. März 1465; beigesetzt im Franziskanerkloster in Pupping) verheiratetet; Nachkommen.

Leben

Graf Johann von Schaunberg war seit 1424 Landmarschall des Herzogtums Österreich. Unter König Albrecht II. wurde er dessen Reichshofmeister.[1] Von Albrechts Nachfolger Friedrich III. wurde er in dieser Position zunächst übernommen. Allerdings besetzte Friedrich das Amt aber gleichzeitig mit einem weiteren Hofmeister. Graf Johann, der zunächst zwischen dem neuen König und den österreichischen Landständen zu lavieren versuchte, trat später als Wortführer der Landstände auf, konnte aber seine Position nicht halten. Er wurde noch vor der Krönungsreise Friedrichs ins Reich als Reichshofmeister entlassen und verlor auch sein Amt als Landmarschall. Er blieb allerdings einer der Räte Friedrichs und gehörte 1442 und 1451/52 zur Landverweserschaft, die der König für die Zeit seiner Abwesenheit wegen der Krönungsreise ins Reich und seinen ersten Romzug eingesetzt hatte.[2], schloss sich 1452 aber dem Mailberger Bund an.

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1755) (Rezension)

Einzelnachweise

  1. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 53f.
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 54

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Wien.