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Weissenbach bei Mödling (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Weißenbach bei Mödling
Verwaltungssprengel
Weissenbach bei Mödling (Österreich)
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Ganzseitige Karten48.0807916.22121
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Mödling (MD), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Hinterbrühl
Koordinaten 48° 4′ 51″ N, 16° 13′ 16″ O48.0807916.22121299Koordinaten: 48° 4′ 51″ N, 16° 13′ 16″ Of1
Höhe 299 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 295 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG 5,1618 km²
Postleitzahl 2371f1
Vorwahl +43/02236f1
Ortsvorsteher Jörg Preissf1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 05167
Katastralgemeinde-Nummer 16127
Zählsprengel/ -bezirk Weissenbach bei Mödling (31712 003)
Bild
Ein Blick auf Weissenbach
Eingemeindungsdatum: 1972
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
295

Weissenbach ist ein Dorf ca. 15 km südlich von Wien im Landschaftsschutzgebiet Föhrenberge im Wienerwald und Ortschaft und eine der drei Katastralgemeinden und Zählsprengel der Marktgemeinde Hinterbrühl.

Geschichte

Bereits bei der Gründung des Stiftes Heiligenkreuz im Jahr 1196 wurde der Ort als Wizenbach genannt.[1]

Weissenbabach war von 1850 bis zur Gemeindezusammenlegung mit Ende 1971 eine eigenständige Gemeinde. Bereits im Jahr 1879 wurde vom Bezirkshauptmann Kielmannsegg (von Baden, wo der Bezirk Mödling gehörte) angedacht, Weissenbach mit der Hinterbrühl zusammenzulegen. Da aber Weissenbach über kein Vermögen verfügte, wurde dies von der Gemeinde Hinterbrühl abgelehnt.[2] Eine Ausnahme der Selbständigkeit bildete dabei die Zeit von Groß Wien, wo die Umlandgemeinden bei der Stadt Wien eingegliedert waren.

Der erste Bürgermeister Johann Kraupa mit den Gemeinderäten Michael Kalcher, Anton Hochkogler; Ausschüsse Pater Gundislav Ullerich (Waldschaffer des Stiftes Heiligenkreuz), Johann Hölbl, Johann Nestler

Bürgermeister

Ortsvorsteher

Ortsvorsteher in der Großgemeinde
Michael Bachner 01.01.1972-02.09.1983
Karl Gruber 1983-1990
Walter Gleckner 1990-1995
Werner Jurenitsch 1995-2000
Jörg Preiss 2000-2005
Werner Jurenitsch 2005-2007
Jörg Preiss seit 2007

Erster Ortsvorsteher wurde der ehemalige Langzeitbürgermeister Michael Bachner.

Geographie

Flächenmäßig ist Weissenbach mit 5,16 km² die kleinste der 3 Katastralgemeinden der Marktgemeinde Hinterbrühl (Hinterbrühl: 5,44 km²; Sparbach: 6,34 km²). Der größte Teil ist allerdings bewaldet. An den beiden Landesstraßen L 2095 und L 2096 sind ca. 120 Häuser in Weissenbach und in der zugehörigen Rotte Wassergspreng mit ungefähr 350 Einwohnern. Es grenzt an die Katastralgemeinden Hinterbrühl und Sparbach, sowie an die Gemeinden Gießhübl, Kaltenleutgeben und Gaaden an. Die meisten kennen das Dorf nur dort, wo auch die Häuser stehen. [3]Die Außengrenzen der Katastralgemeinde liegen jedoch viel weiter weg. Einige Eckpunkte seien zur besseren Vorstellung genannt:

In Richtung Gaaden befindet sich das letzte Haus, eine denkmalgeschützte Villa, die unter den verschiedenen Namen, wie Marx- oder Liewers- oder Goldvillabekannt ist, unmittelbar vor der ehemaligen Lackfabrik auf Weissenbacher Gebiet. Die Grenze verläuft entlang der B 11 Richtung Hinterbrühl bis zur Einfahrt nach links Richtung altem Steinbruch. Diese Häuser nach dem ehemaligen Besitzer des Steinbruches, „Haberlsiedlung“ genannt, gehören auch zu Weissenbach, obwohl diese eine Gaadnerstraßen-Adresse fortlaufend von der Hinterbrühl haben. Die Grenze verläuft dann schräg über den Schweinzerberg Richtung Hinterbrühl quer durch das Gelände der ehemaligen Sauerstiftung.

Die Grenze in einer ganz anderen Richtung im Norden. Auf der Gießhübler Kuhheide steht ganz oben die Hans-Nemecek-Hütte. Diese Hütte selbst ist auch auf Weissenbacher Gebiet. Das Siedlungsgebiet liegt auf einer Seehöhe zwischen etwa 280 m und 380 m. Die höchste Erhebung wird „Hoher Ge“(siehe Anmerkung) genannt und befindet sich am Mitterberg mit 530 m ü. A. direkt an der Gemeindegrenze zu Kaltenleutgeben.

Durch einen Gebietsabtausch zwischen Perchtoldsdorf und Kaltenleutgeben in der Größenordnung von 58 ha entstand im Jahr 2012 eine neue Nachbarschaft. So grenzt nun auch Perchtoldsdorf auf einer Länge von etwa 300 Metern an Weissenbach an, während Gießhübl die gemeinsame Grenze mit Kaltenleutgeben verlor.[4]

Eine weitere Grenzänderung wurde an der Grenze zur Katastralgemeinde Hinterbrühl wurde im Jahr 2013 durchgeführt. Dabei wurde am Grundstück des ehemaligen Kinderheimes Sauerstiftung die Grenze flächenneutral geändert sodass ein Supermarkt der Kette Spar errichtet werden konnte.[5]

Entwässert wird der Ort durch den gleichnamigen Weissenbach, der aus Wassergspreng kommt und in der Hinterbrühl in den Mödlingbach fließt. Ein Einzugsgebiet hat der Weissenbach von über 8 km². Obwohl er im Sommer ganz wenig Wasser führt, kann er in Regenperioden sehr stark anschwellen. Der Bach, der auf Grund seines Bachbettes nicht oft über seine Ufer tritt, hat vor der Einmündung Werte von Abflussmengen bei HQ30 von 13 m³/sek und HQ100 von 19 m³/sek.

Bevölkerung und Wirtschaft

Ursprünglich waren die Weissenbacher durchwegs Bauern und Waldarbeiter. Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich entlang der Bäche zahlreiche Mühlen an, um die Wasserkraft zu verwenden. So siedelte sich 1860 die Firma Kühtreiber mit einer Börtelfabrik an, um die Bandflechterei mit dem Wasser des Weissenbachs anzutreiben. Obwohl die Wasserkraft bald nicht mehr ausreichte, wurde die spätere Firma Gruber bis nach dem Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Arbeitgeber Weissenbachs. Dieser Betrieb wurde Anfang der 2000er-Jahre geschlossen.

Heute gibt es kaum Betriebe in Weissenbach, daher muss die Bevölkerung zur Arbeit auspendeln und Weissenbach wurde zu einer reinen Wohngemeinde. Ähnlich zur Hinterbrühl, wo diese Entwicklung schon Ende des 19. Jahrhunderts stattfand, haben sich in den letzten Jahrzehnten durch die Großstadtnähe zu Wien und der guten Verkehrserschließung durch die Autobahn auch hier viele Wiener niedergelassen.

 
Weiſsenbach (damals mit langem und kurzem s geschrieben) und seine Umgebung um 1872 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

„Des einen Freud, des anderen Leid“, sagt ein altes Sprichwort. Das trifft hier auf die Wiener Außenring Autobahn A21 zu. Ein früher sehr ruhiges Dorf wird heute durch den ständig wachsenden Verkehrsstrom auf der A 21 immer mehr beeinträchtigt. Sei es der Tag und Nacht beherrschende Lärm und Abgase oder das durch den Talübergang Wassergspreng geprägte Ortsbild. Die Autobahn wurde bereits in den Kriegsjahren begonnen (Einige Grundstücke wurden bereits damals abgelöst). In den späten Siebzigerjahren wurde weitergebaut. Im Herbst 1980 wurde dieses Teilstück dem Verkehr übergeben. Doch der Verkehr hat sich nach der Ostöffnung dramatisch verstärkt.

In Wassergspreng besteht seit dem Jahr 1953 das Bundeszentrum der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs.

Im Jahr 2013 wurde ein Spar-Supermarkt an der Ortsgrenze am Gelände der Sauerstiftung errichtet. An weiteren Betrieben sind nur einige Bürobetriebe im Ort.

Verwaltung

Weissenbach war bis 1938 eine eigenständige Gemeinde. Wie die anderen Gemeinden des heutigen Bezirkes Mödling gehörte sie zum Bezirk Baden. 1938 wurde es dann in der NS Zeit ein Teil des 24. Bezirkes an die Gemeinde Wien angeschlossen. Erst 1954 wurde aus dem 24. Wiener Gemeindebezirk wieder der niederösterreichische Bezirk Mödling. Somit wurde auch Weissenbach wieder eine selbständige Gemeinde. Gleichzeitig kam auch die Rotte Wassergspreng, die früher zu Kaltenleutgeben gehörte, auch zu Weissenbach. Im Zuge der NÖ. Gemeindereform 1971 kam Weissenbach, wie Sparbach als Katastralgemeinde zur Marktgemeinde Hinterbrühl.

Infrastruktur

Der Strom wurde 1927 in Weissenbach eingeleitet, während Wassergspreng bis 1956 warten musste. Bis heute ist die Wien-Strom Hauptversorger. Die Wasserleitung wurde in den Jahren 1967–69 verlegt und von eigenen Quellen versorgt. Gasleitungen wurden erst in den 1970er Jahren von der Wien-Gas verlegt. Das Netz wurde aber in 1990er Jahren von der EVN übernommen. Der Kanal wurde als letztes in den Jahren 1993-95 verlegt. Die Wasserversorgungung wurde mit Beginn des Jahres 2011 vom Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden der schon die letzten Jahre die Wartung der Anlage durchführte, von der Gemeinde in das Eigentum übernommen.[6]

Wie der Rest der Großgemeinde, wird im Jahr 2014 die gesamte Ortsbeleuchtung auf LED-Beleuchtung umgestellt,um einerseits die Energiekosten aber auch die Wartungskosten zu reduzieren.[7]

Verkehr

Die beiden Hauptverkehrsadern sind die L2095, von Hinterbrühl nach Sparbach führend, und die L2096, von der L2095 abzweigend nach Wassergspreng, wo sie endet.

Erreichbar ist der Ort durch die Buslinie 364 des VOR.

Durch den Ort führt auch der von Gaaden kommende und über Wassergspreng nach Grinzing führende Wienerwald Verbindungsweg 444.[8], sowie der IML-Wanderweg 3 von und nach Mödling[9]

Hoher Ge

Wie der Berg „Hoher Ge“ zu seinem Namen kam, gibt das Gipfelbuch an:

Diese eigenartige Bezeichnung ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen von sieben Bergfreunden aus dem Raum Mödling, die sich in achtziger Jahren hier einen Privatgipfel - mit frisch angelegten und markierten Steigen, Kreuz und hübschen Ausblick erschlossen haben: Helmut, Oskar, Heinz, Erich, Rudi sowie Gert und Edi - HOHER GE

Blaulichtorganisationen

Vereine

Einzelnachweise

  1. Walter Cech: 50 Jahre Bundesausbildungszentrum Wassergspreng, 2003, S.7.
  2. Walter Gleckner: Weissenbach im Wandel der Zeit, 2011, S.9
  3. Niederösterreich Atlas: Katastralgemeinde Weissenbach bei Mödling
  4. Alle Tirolerhofer nun "Landsleute" in der NÖN Ausgabe Mödling: Woche 04/2012 Seite 23
  5. Verordnung 4247 im Amtsblatt für Vermessungswesen vom 3. Juni 2013 abgerufen am 11. Dezember 2013
  6. Gemeindebote der Gemeinde Hinterbrühl (PDF; 1,0 MB)
  7. Gemeindebote Nr. 303 vom 3. Oktober 2014 abgerufen am 11. Novemebr 2014
  8. Wienerwald Verbindungsweg 444 auf gehlebt.at abgerufen am 23. April 2018
  9. Wienerwald-IML Wanderweg 3 Mödling - Gaden auf OSM abgerufen am 29. April 2018

Weblinks

  Weissenbach bei Mödling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons