Berthold von Wehingen

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Berthold von Wehingen (* im 14. Jahrhundert, um 1345; † 1410), auch Berthold von Vaihingen, war ein enger Mitarbeiter der Herzöge von Österreich (Habsburger). Er war Dompropst des Domkapitels von St. Stephan in Wien und Bischof vonFreising.

Herkunft und Familie

Berthold von Wehingen stammte aus einer in der Reichslandschaft Schwaben ansässigen Ministerialenfamilie, die sich nach ihrer Stammburg in Wehingen benannte. Die Mitglieder der Familie standen meistens im Dienst der Grafen von Hohenberg und später, nachdem die Grafschaft Hohenberg im 14. Jahrhundert durch Kauf in den Besitz der Herzöge von Österreich (Habsburger) gekommen war, in deren Diensten.[1]

Berthold von Wehingen war der Bruder von Reinhard von Wehingen, dem obersten "Türhüter" Herzogtum Österreich[A 1].

Leben

Berthold von Wehingen begann seine Karriere als Kanoniker des Domkapitels in Passau. begann, in raschem Aufstieg aus der landesfürstlichen Pfarre Rußbach in Niederösterreich über die Propstei von St. Stephan in Wien 1381 in den Besitz des Bistums F r e i s i n g gelangte und endlich sogar, allerdings ohne Erfolg, nach dem Erzbistum Salzburg langen durfte.6 Fern vom Sitze seines Bistums, hielt sich Berthold als Ratgeber seiner herzoglichen Gönner vorwiegend am Habsburgerhofe auf, erwarb sich große Verdienste um die Universität Wien, wußte aber auch recht gut für den freisingschen Besitz in Österreich und ebenso für sich und seine Neffen zu sorgen: offenbar seinem Einfluß verdanken diese vor allem die Erwerbung der Herrschaft Sitzenberg im Lande unter der Enns.7


.[2] war Kanzler der Herzöge von Österreich, Bischof von Freising und Erzbischof von Salzburg.

Vermögensverhältnisse

Berthold von Wehingen erbte die an seine Eltern verpfändete landesfürstliche Burg in Klosterneuburg. Er befand sich im "Nutzgenuss" der Herrschaften Reinegg (Grafschaft Tirol[A 2]), Gösting (heute Teil der Stadt Graz) (Herzogtum Steier[A 3] und der Feste Bernhardsthal (). 1384 übernahm er das Amt des obersten "Türhüters" des Herzogtums Österreich.[3] Außerdem war er herzoglicher Hofmeister und Landvogt.

Erinnerungen

Berthold von Wehingen ist in einer Kapelle (Weihe 1394) im Kreuzgang des Stiftes Klosterneuburg, der "Wehingerkapelle" oder "Freisinger Kapelle", gemeinsam mit seinem Bruder Berthold, beigesetzt. Ihre Grabmäler sind erhalten.[1]vgl. Wehingen, Wehingen.DE, abgerufen am 27. Dezember 2018</ref>[4]

Berthold von Wehingen in Legende und Sage

Literatur

  • Oskar Mitis: Die schwäbischen Herren von Wehingen in Österreich — ein Beispiel für Familienwanderung im Mittelalter. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Ser. NF. Bd. 23, 1930, S. 77-92 digital

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Wehingen, Wehingen.DE, abgerufen am 27. Dezember 2018
  2. vgl. Oskar Mitis: Die schwäbischen Herren von Wehingen in Österreich, S. 81
  3. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Mits80 wurde kein Text angegeben.
  4. vgl. Stift Klosterneuburg, Taterman.AT, abgerufen am 27. Dezember 2018

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Östereich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt]])
  2. Das Gebiet der Grafschaft Tirol umfasste neben dem heutigen Bundesland Tirol (ausgenommen den Städten Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein sowie Osttirol) auch Südtirol.
  3. Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals im Wesentlichen das heutige Bundesland Steiermark sowie Teile des heutigen Sloweniens und der heutigen Bundesländer Niederösterreich (Grafschaft Pitten mit Wiener Neustadt) und Oberösterreich (Stadt und Herrschaft Steyr).
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Berthold von Wehingen behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).