Anton Oelzelt (* 7. Juni 1817, in Inzersdorf;; † 12. Oktober 1875, in Mauer bei Wien)[1], auch Anton Oelzelt der Ältere, Anton von Oelzelt, Anton Oelzelt von Newin oder Anton von Newin, war Baumeister und Kunstsammler.

Herkunft und Familie

Anton Oelzelt (der Ältere) wurde in den Adelsstand und 1867 Ritter von Nevin erhoben. Seit 29. April 1850 war er mit Adele Lages verheiratet. Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn, den späteren Philosophen Anton Oelzelt (den Jüngeren), dem Anton Bruckner seine 6. Symphonie widmete.[1]

Leben

Anton Oelzelt arbeitete 1839 als Baumeister in Krottowitz und 1844-1446 in Znaim, damals Markgrafschaft Mähren. 1846 ließ er sich in Wien nieder, wo er das Bürgerrecht erhielt und Stadtbaumeister wurde. 1850 wurde er zum k.k Hofbaumeister ernannt.[1]

Anton Oelzelt, der als einer der ersten "Grundstücksspekulanten", die im 19. Jahrhundert in Wien tätig wurden, gilt, erbaute die ersten Häuser im Bereich einer Straße (heute: 3. Wiener Gemeindebezirk), die später nach ihm benannt wurde. Diese Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Außerdem errichtete er ein Armenhaus im Wiener Vorort Mauer (heute Teil des 23. Wiener Gemeindebezirks und erwarb sich Verdienste um den Bau der dortigen Wasserleitung.[2] Er errichtete die Schießstätte im Maurer Wald und war von 1864-1871 Obmann des Komitees für die Verschönerung von Mauer.[1]

Zu seinen Hauptwerken zählen außerdem die Reitschule des Equitationsinstituts in der Ungargasse (3. Wiener Gemeindebezirk), das Gebäude der Österreichisch-Ungarischen Bank (Herrengasse 17, 1. Wiener Gemeindebezirk)), das er nach Plänen der Architekten Charles Moreau und Raphael von Rigel errichtete und weitere Mietzinshäuser sowie 1854-1857 die Franz-Joseph-Kaserne.[1]

Erinnerungen

  • Nach seinem Tod wurde Anton Oelzelt auf dem Friedhof in Mauer bei Wien im Familienmausoleum beigesetzt.[1]
  • Nach ihm ist die Antonshöhe im früheren Vorort Mauer bei Wien benannt.[1]
  • Nach ihm wurde 1875 die Ölzeltgasse im (3. Wiener Gemeindebezirk) benannt.[2]

Literatur

  • Felix Czeike (Hrsg.): Oelzelt Anton. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 442. digital
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Eigenverlag, Wien, 1977, Bd. 7 (Lfg. 33), S. 209f. digital

Weblinks

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Oelzelt Anton. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 442.
  2. 2,0 2,1 vgl. Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung. Herkunft. Frühere Bezeichnungen. Pichler Verlag, Wien, 4. bearbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage 2001. ISBN 3-85431-230-X, S. 174