Grenzenlos – Interkultureller Austausch (Kurzform: Grenzenlos) ist eine österreichische Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Wien. Grenzenlos ist als gemeinnütziger Verein eine Non-Profit-Organisation mit dem wesentlichen Vereinszweck der Völkerverständigung durch internationale non-formale Bildungsprogramme.[1][2]

Grenzenlos – Interkultureller Austausch
(Grenzenlos)
Zweck: kulturelle Integration
Vorsitz: Florian Kaulich
Gründungsdatum: 1949
Sitz: Wien
ZVR 623818795 (BMI)
Website: www.grenzenlos.or.at

Vereinsgeschichte

Kernprogramm des Vereins ist das seit 1949 bestehende ICYE-Programm (International Cultural Youth Exchange) gemeinsam mit ca. 40 Mitglieds-NGOs weltweit. Diese Kooperation zielt auf die Versöhnung zwischen den ehemals verfeindeten Ländern des zweiten Weltkrieges durch einjährige Jugendaustauschprogramme ab. Die kulturelle Integration bei Gastfamilien, verbunden mit sozialen Tätigkeiten, soll ein besseres Verständnis der jeweils anderen Kultur ermöglichen.[3][4]

ICYE Österreich begann im Rahmen des Evangelischen Jugendwerks und konstituierte sich 1970[5] als unabhängiger Verein. Zunächst war die Hauptaktivität die Durchführung von langzeitigem Jugendaustausch, d.h. Jugendliche aus verschiedenen Ländern kamen für ein Jahr nach Österreich, junge Österreicher gingen für ein Jahr ins Ausland. Die Teilnehmer waren Schüler oder Volontäre. Seit 1995 bietet Grenzenlos auch nationale und internationale Trainings über interkulturelle Themen an. Ab 1996 begann Grenzenlos mit der Aufnahme des Europäischen Freiwilligendiensts (EFD) [6][7] und später auch mit der Kooperation mit einzelnen Partnervereinen, um auch Kurzzeitprogramme und Programme für Senioren anbieten zu können.

Als Folge der Diversifizierung der Vereinsprogramme wurde der Verein im Jahr 2001 in „Grenzenlos – Interkultureller Austausch“ umbenannt. Seit 2003 bietet der Verein auch Internationale Camps an. Seit 2009 engagiert sich Grenzenlos auch verstärkt für die Inlandsarbeit in der Form von Schulworkshops, Erwachsenenbildung und Integrationsprogramme für Zuwanderer.

Struktur

Der Verein wird getragen von 300 Mitgliedern (Stand September 2013). Die Aufsicht über die Vereinsaktivitäten obliegt dem Vereinsvorstand, welcher zum Großteil aus aktiven und ehemaligen Teilnehmern der Vereinsprogramme besteht. Dieser Vorstand wird alljährlich auf einer Vollversammlung der Vereinsmitglieder neu gewählt. Die Vereinsaktivitäten sind intern in drei Geschäftsbereiche unterteilt: (i) Vereineseigene Programme, (ii) Durchführung Öffentlicher Aufträge und (iii) Vereinsweite Angelegenheiten. Geleitet werden diese Bereiche von jeweils einem Geschäftsführer, welche von bezahlten sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt werden. Das Hauptbüro von Grenzenlos liegt in Wien, außerdem werden seit 2006 eigene Regionalstellen in mehreren österreichischen Bundesländern gebildet.

Kooperationspartner

Grenzenlos hat Partnerschaften mit 150 Vereinen in 70 verschiedenen Ländern auf allen Kontinenten (Stand September 2013). Außerdem ist Grenzenlos Mitglied der ICYE-Föderation (International Cultural Youth Exchange) und kooperiert unter anderem mit der Alliance of European Service Organisations und CCIVS, der Freiwilligendienstorganisation der UNESCO. Im öffentlichen Bereich arbeitet Grenzenlos mit dem österreichischen Sozialministerium, mit der Jugendbehörde wienXtra, mit dem Integrationsprogramm Interface, sowie mit der Stadt Wien im Rahmen des Programms "Melange"[8] zusammen.

Programme

Auslandsprogramme:

  • Internationale Freiwilligendienste (über das ICYE-Netzwerk sowie über bilaterale Partnerschaften)
  • Europäischer Freiwilligendienst im Rahmen des Melange-Programms der Stadt Wien mit sozialer Ausrichtung (vorrangige Einbindung von Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen)
  • Workcamps weltweit (über das Alliance-Netzwerk)

Aufnahmeprogramme:

  • Gastfamilienprogramm für Austauschschülerinnen aus Asien, Afrika und Lateinamerika
  • Aufnahme und Betreuung von europäischen und internationalen Freiwilligen in Österreich und ihren Einsatzstellen
  • Durchführung von Workcamps und Betreuung der auftraggebenden Gemeinden und Einrichtungen
  • All-Inclusive (2005–2008): Inclusion-Programme: Motivation und systematische Befähigung anderer europäischer Austauschorganisationen zur Teilnahme von Menschen mit Behinderungen (Leitung des EU-Projekts „All Inclusive“)

Inlandsprogramme (seit 2010):

  • Mentoring für Zuwanderer
  • Schulprogramm grenzenlos@schools
  • Auslandsvorbereitungen u. a. für Reisende, Arbeitende und Studierende
  • Betriebliche Beratung für die Aufnahme internationaler Praktikanten/Mitarbeiter

Einzelnachweise

  1. Sinnvolle Auszeit im Standard vom 14. August 2013 abgerufen am 2. September 2013
  2. Bäume pflanzen im Hindukusch statt Poolparty auf Ibiza in der Die Presse vom 25. Mai 2013 abgerufen am 30. September 2013
  3. Beitrag über Grenzenlos abgerufen am 22. August 2013 (engl.)
  4. Das geilste Jahr danach vom 16. März 2013 abgerufen am 22. August 2013
  5. [http://zvr.bmi.gv.at/ZVR?FD0245=623818795 | titel=Vereinsregisterauszug |sprache=de| zugriff=2013-08-22}}
  6. [http://derstandard.at/2375929 im [[Der Standard|Standard vom 30. November 2007 abgerufen am 22. August 2013
  7. Information der Jugendinfo der Stadt Wien über das Programm "Melange" abgerufen am 22. August 2013
  8. Grenzenlos als Partner des "Melange"-Programms der Stadt Wien abgerufen am 17. September 2013

Weblinks