Wolf Wilhelm von Zelking (* im Februar 1529; † 16. Jahrhundert), auch Wolf Wilhelm von Zelking-Sierndorf-Dürnstein, war ein Adeliger des Erzherzogtums Österreich ob der Enns. Er zählt zu den bekanntesten Mitgliedern der Adelsfamilie von Zelking.

Herkunft und Familie

Wolf Wilhelm von Zelking stammte aus einer Adelsfamilie, die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Er war einer der Söhne von Wilhelm (II.) von Zelking aus dessen Ehe mit Margaretha von Sandizell.[1] 1554 heiratete er Wandula von Polheim (zu Burgau), eine Enkelin seines Onkels Veit von Zelking.[2]

Leben

Nach dem Tod seines Vaters übernahm sein älterer Bruder Georg Wilhelm von Zelking die Vormundschaft und "Vaterrolle" für ihn.ref name ="harrer295">vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 295</ref> Es scheint, dass er sich bis zum Tod seiner Mutter vor allem bei ihr in Ebreichsdorf aufgehalten hat.[3] Wie auch seine anderen Brüder dürfte er trotz der ansteigenden Schulden seiner Familie eine gediegene Ausbildung erhalten haben und sich diesbezüglich einige Zeit außerhalb der Herzogtümer Österreich ob der Enns und Österreich unter der Enns aufgehalten haben.[4]

Nach dem Tod seiner Mutter wurde vertraglich vereinbart, dass er gemeinsam mit seinen Brüdern Paul Wilhelm und Peter Wilhelm die Herrschaft Sierndorf übernehmen sollte.[3] Im Mai 1555 schloss er außerdem mit Veit von Zelking eine Vereinbarung, in welcher dieser ihm die Verwaltung seiner Herrschaft Weinberg übertrug, Wolf Wilhelm aber auch verpflichtete, für den Unterhalt seines geistig behinderten Sohnes Heinrich aufzukommen. Wegen dieser Vereinbarung kam es nach Veits Tod immer wieder zu Streitigkeiten zwischen Wolf Wilhelm und seinen Brüdern.[5] Wolf Wilhelm behielt nach dem Tod von Veit zwar die Verwaltung der Güter der Herrschaft Weinberg, die Vormundschaft für seinen Cousin Heinrich aber wurde zunächst Georg von Mäming zu Kirchberg, dem Landeshauptmann des Herzogtums Österreich ob der Enns, und später Gundacker von Starhemberg und Paul Wilhelm von Zelking übertragen. Da Heinrichs Vormunde nicht nur die Aufgabe hatten, Wolf Wilhelm zu beraten, sondern auch seine Güterverwaltung, die durch strenge Auflagen eingeschränkt war, zu überwachen, ergaben sich weitere Konflikte.[6] Der Versuch seiner Brüder Georg Wilhelm, Paul Wilhelm und Carl Ludwig im Jahr 1564, die Verwaltung der Herrschaft Weinberg unter Umgehung von Wolf Wilhelm, Carl Ludwig zu übertragen, wurde nicht umgesetzt.<ref">vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 304f.</ref>

Ein weiterer Konflikt mit diesen ergaben sich aus einer Bürgschaft, die Wolf Wilhelm für seinen Bruder Georg Wilhelm übernommen hatte und welche die Sicherstellung der Ansprüche von Georg Wilhelms Ehefrau Regina von Lamberg betraf.[5]

Hinweise zum Charakter des Wolf Wilhelm von Zelking

In seiner Jugend soll sich Wolf Wilhelm von Zelking gerne auf der Jagd vergnügt haben. Außerdem widmete er sich der Zucht von Biberhunden[A 1].[7]


Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 162-179

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 243
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 298
  3. 3,0 3,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 296
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 296f.
  5. 5,0 5,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 302
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 303f.
  7. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 297

Anmerkungen

  1. Biberhunde sind Vorfahren der heutigen Dachsbracken.