Freiherr Johann Joachim von Zinzendorf und Pottendorf (* im 16. Jahrhundert; † im 17. Jahrhundert, um 1626), auch Johann Joachim von Zinzendorf, war ein protestantischer Adeliger des Herzogtums Österreich unter der Enns.

Herkunft und Familie

Freiherr Johann Joachim von Zinzendorf und Pottendorf stammte aus einer alten Adelsfamilie des Herzogtums Österreich unter der Enns. Nach der älteren Forschung benannte sich diese nach einer Burg bei Ruprechtshofen an der Melk, nach der neueren Forschung kam sie aus dem Weiler Zinzendorf (heute Teil der Gemeinde Wang. Nach einer Heirat im 15. Jahrhundert nahm die Familie den Namen von Zinzendorf und Pottendorf an.[1]

Freiherr Johann Joachim von Zinzendorf und Pottendorf war mit Maria Judith von Liechtenstein († um 1621), einer Tochter von Hartmann von Liechtenstein zu Nikolsburg, verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter[3]:

  • Freiherr Georg Hartmann von Zinzendorf und Pottendorf
  • Freiherr Otto Heinrich von Zinzendorf und Pottendorf († 28. März 1655, in Wien)
∞ seit 1627 in 1. Ehe mit Freiin Anna Apollonia von Zelking († 1646)
∞ seit ca. 1647 in 2. Ehe mit Gräfin Sidonia Elisabeth von Hardegg († 1651)[4]
∞ seit ca. 1652 in 3. Ehe mit Gräfin Maximiliana von Traun († nach 1655)[5]
∞ in 1. Ehe mit dem Freiherren Christoph Wilhelm von Zelking († 1631).
∞ in 2. Ehe seit 1636 mit dem Grafen Ehrenreich Christoph von Concin
  • Freiin Maximiliana von Zinzendorf
∞ in 1. Ehe mit dem Freiherren Ludwig Wilhelm von Zelking († 1634).
∞ in 2. Ehe seit 1636 mit dem Grafen Konrad Balthasar von Starhemberg zu Schönbühel (* um 1612; † um 1687)[6]
  • vier weitere Töchter

Leben

Freiherr Johann Joachim von Zinzendorf und Pottendorf war "Verordneter" des Herrenstandes des Herzogtums Österreich, Erbland-Jägermeister des Herzogtums Österreich unter der Enns und Rat und Kämmerer des Kaisers. Er war Inhaber der Herrschaften Roith, Karlsbach, Waasen, Freienstein, Auhof, Freidegg, Schönegg und Lunz sowie der "Fideikommiss-Herrschaften" Wasserburg, Karlstetten und Doppl. In seinem Testament teilte er seinen Besitz unter seinen drei Söhnen auf, wobei diese mit den "Fideikommiss-Herrschaften" und den Herrschaften Karlsbach, Freienstein und Freidegg bedacht wurden.[2]

1629 schlossen seine beiden älteren Söhne Georg Hartmann und Otto Heinrich mit den Vormunden ihres noch minderjährigen Bruders Albrecht einen Vergleich, durch den die Herrschaften aufgeteilt wurden.[7]

  • Georg Hartmann erhielt die Herrschaften Karlsbach und Karlstetten.
  • Otto Heinrich erhielt das Gut und die Herrschaft Freidegg sowie die Herrschaft Doppl.
  • Albrecht, der katholischen Pflegeeltern übergeben worden war, erhielt die Herrschaften Freienstein und Wasserburg.

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 558
  2. 2,0 2,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 559
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 534
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 565
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 566
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 551
  7. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 560