Wetscher GmbH

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Die Wetscher GmbH und die Wetscher Möbel Mitnahme GmbH sind Einzelhandelsunternehmen in der Möbelbranche. Wetscher verfügt bereits seit seiner Gründung über einen eigenen Tischlereibetrieb, die Wetscher Werkstätten. Insgesamt betreiben die beiden Unternehmen drei Wohnkaufhäuser in Fügen und Innsbruck. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Fügen im Tiroler Zillertal.

Wetscher GmbH
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Rechtsform Familienunternehmen
Gründung 1912/2018
Sitz Fügen, Österreich
Mitarbeiter ca.100
Branche Hotel- und Objekteinrichtung, Innenarchitektur und Planung, Möbel & Wohnaccessoires
Website / www.wetschermax.com www.wetscher.com / www.wetschermax.com

Wetscher Wohngalerien in Fügen

Das Unternehmen ist ein Vollsortimenter im Bereich Wohnen und Einrichten. Sein Kernsortiment umfasst Möbel und Küchen unterschiedlichster Stilrichtungen. Das Angebot der Wetscher Wohngalerien fokussiert auf die hochwertigen Produktlinien internationaler Qualitätshersteller wie Minotti, B&B Italia oder Poliform sowie auf Erzeugnisse aus eigener Herstellung. Vom klassischen kleinen Handwerksbetrieb entwickelte sich Wetscher zum Möbel-Vollsortiment-Handelsbetrieb und erwarb sukzessive seine Expertise im Bereich Planung und Design.

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Außenansicht Wetscher Wohngalerie

Wetscher MAX – Designhalle für alle

Wetscher MAX wurde als Concept Store für das junge Wohnen von Wetscher im Jahr 2018 in Fügen eröffnet und ist per Eigendefinition konzipiert als neues digitales Einzelhandelskonzept und als „Designhalle für alle“ positioniert. Inovationen im Möbel-Mitnahmebereich, die Verbindung des stationären mit dem digitalen Handel und ein neuartiges Store-Konzept sind die Alleinstellungsmerkmale von Wetscher MAX. Im Herbst 2019 eröffnete Wetscher MAX einen zweiten Standort mit ca. 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche im Osten der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.

Geschichte

Im Jahr 1912 gründete der Fügenberger Tischlermeister Franz Wetscher einen kleinen Handwerksbetrieb im Tiroler Zillertal. 14 Jahre lang baute Wetscher seine Tischlerei auf, bevor im Jahr 1926 mit dem Kauf einer in Fügen gelegenen Brauerei die Ansiedlung am heutigen Standort vollzogen werden konnte.  

In den Zwanzigerjahren fertigte die Fügener Tischlerei vorwiegend traditionelle Einrichtungsgegenstände für Bauern- und Wirtshäuser im Zillertal. Auch Gästezimmer und Gaststuben produzierte das Unternehmen in seinen Anfangsjahren. Gründer Franz Wetscher fokussierte mit seinem Unternehmen auf hohe Qualität und Handwerkskunst in der Möbelproduktion.

Hans Wetscher, Sohn des Gründers, brachte Innovationen ein und stellte den Betrieb von Weich- und Massivholztechnik auf die damals neuartige Furniertechnik um. Mit Beginn der  Dreißigerjahre begann Hans Wetscher mit dem Möbelhandel und kaufte vorwiegend Mobiliar aus dem Wiener Raum. Der Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich veränderte auch den Markt: Möbel in großer Quantität, die vorab arbeitsteilig hergestellt und zerlegt angeliefert worden waren, gelangten damals erstmalig nach Tirol.

Datei:Franz Wetscher mit Team.jpg
Franz Wetscher mit Team

In den Jahren 1939 bis 1945 führte Hermine Wetscher, die Gattin von Hans Wetscher, den Betrieb weiter. Hermine Wetscher setzte dabei wesentliche Akzente und blieb über lange Jahre dem Unternehmen eng verbunden. Die Umstände dieser Zeit veranlassten die Tischlerei zur Diversifikation: So standen beispielsweise Särge – Tischler hatten früher generell einige Funktionen des Bestatters – sowie Aufbauten für Jeeps und Holzkoffer auf dem Produktionsprogramm. Während der Jahre des Wiederaufbaus boomte auch der Möbelhandel im Tiroler Zillertal, was bei Wetscher unter anderem zum Aufbau einer hauseigenen Lieferlogistik führte.

Franz Wetscher Jun., Bruder von Hans Wetscher, der eine Malerei in der Nachbarschaft des Möbelhauses betrieb, spezialisierte sich auf die kunstvolle Bemalung der in der Tischlerei gefertigten Weichholzmöbel. In stilistischer Hinsicht entsprachen diese Möbel der Wurzel des Verständnisses eines typischen Tiroler Gästezimmers. Sie erwiesen sich sehr bald als Verkaufserfolg und wurden im Möbelhaus in großen Stückzahlen verkauft. Innenarchitekt Hansjörg Wetscher, Sohn von Hans Wetscher, etablierte das Unternehmen über die Grenzen des Zillertals hinaus. Er entwarf an der Kunsthochschule Linz das Wetscher Fichtenrahmenbau-Schlafzimmer, das sich durch hohe gestalterische und funktionelle Ansprüche auszeichnete.  

1958 verwirklichte Wetscher eine erhebliche bauliche Erweiterung seines Standorts in Fügen: Ein mehrgeschoßiges Möbelhauses mit einer Ausstellungsfläche von 4.000 Quadratmetern und zusätzlichen Lagerräumen entstand. Trotz späterer Umbauten ist dieses Haus heute noch in seiner ursprünglichen Form erhalten. Das Jahr 1959 brachte eine weitere erfolgreiche WetscherEigenentwicklung. Hansjörg Wetscher entwarf die Wetscher-Einbauküche mit einem damals weit über das Zillertal hinaus anerkannt anspruchsvollen Design. Wenig später entstand das Möbelprogramm „Malmö” in Stollenbau-Technik. Das Unternehmen entwickelte sich weiter, neben Hansjörg Wetscher waren nun auch dessen Brüder Friedl und Klaus Wetscher in verantwortlichen Positionen im Unternehmen tätig.

Skandinavisches Design stieg Anfang der Sechziger Jahre zu Weltruhm auf. Bereits ab 1964 präsentierte Wetscher die größte skandinavische Möbelschau Österreichs. Alle wichtigen Modelle dänischer Designer und Produzenten wurden in Fügen gezeigt. Den Eröffnungsfeierlichkeiten anlässlich des Relaunches der Marke „Wetscher“ ab 29. April 1969  wohnten 10.000 Besucher bei. Angesichts des internationalen Aufstiegs des skandinavischen Möbelhändlers „IKEA“ stellte auch Wetscher sein Konzept und seine Vertriebskanäle um. Mit der 1974 eröffneten „WetscherWohnstraße“ festigte das Unternehmen sein Image als Vorreiter europäischer Möbelhäuser. 1972 wurde bei Wetscher zudem das erste und größte Möbel-Hochregallager Österreichs eröffnet. Im Rahmen der Ausstellung „Quarantäne“ wurden Haus und Wohnen der Zukunft präsentiert. Schauspieler des Tiroler Landestheater präsentierten Formen, Materialien und Techniken zukünftigen Wohnens. Originelle und innovative Veranstaltungen gehörten mittlerweile zum Wetscher-Image.  Mit der Idee, Möbel aus dem Regal zu kaufen, folgte Wetscher dem Prinzip der Mitnahme. Bereits damals legte man somit quasi den Grundstein zur späteren Entwicklung des Konzepts von „Wetscher MAX“.  

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Wetscher Penthouse

In den Achtziger- und Neunzigerjahren lag ein Schwerpunkt im Hause Wetscher auf der unternehmerischen Weiterentwicklung. Das Auftreten neuer Möbelvertriebsformen ( Möbelmärkte ) motivierte das Zillertaler Traditionsunternehmen zur Diversifikation: Wetscher eröffnete einen Abholmarkt in Fügen, der unter dem Markennamen „L-Kauf“  auf mehr als 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche die damals preisgünstigsten Möbel Tirols bot. In dieselbe Phase fiel auch die Eröffnung  des „Greif-SB-Möbelmarktes“ im Osten der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, der auf einer Verkaufsfläche von 10.000 Quadratmetern ein besonders preiswertes Möbelangebot offerierte. Schließlich übernahm Wetscher in den Neunzigerjahren den Nischen-Spezialist “Möbelland” in Hall in Tirol. Ende der Achtzigerjahre verwirklichten „die Wetschers“ eine weitere innovative Design-Idee: Sie beauftragen die junge in Wien lebende Tiroler Architektin Miki Martinek mit der Neudefinition der Tiroler Stube im Stil der Neunzigerjahre. Die “Edition Tirol” zählte 1996 zu den “besten Möbeln” Österreichs, gewann mehrere Designpreise und entwickelte sich in der Folge zum Verkaufserfolg.  

In den Neunzigerjahren veranstaltete Wetscher etliche international beachtete Ausstellungen von Design-Stars wie Paolo Piva, Antonio Citterio, Toshiyuki Kita oder Leon Krier. In dieser Zeit entstand auch das Kult-Fest „Festa del Design”, das zwischen 600 und 1000 prominente Gäste ins Zillertal lockte. 1997 gab Wetscher einmal mehr einen entscheidenden Schritt in der inzwischen vollkommen veränderten Möbellandschaft vor: Architekt Wolfgang Pöschl verwirklichte ein Konzept, das die Wohnwelten nach „Romantik” und „Modern” trennte.  

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Wetscher Poliform Küchenstudio

2002 wurde Wetscher im Rahmen der Möbelmesse Köln der „Internationale Interieur Award 2002“ verliehen. Mit der Auszeichnung würdigten die Juroren des „Internationalen Bundes der Inneneinrichter“ die Einzigartigkeit des Hauses, das in der Branche später als führend in Europa galt. 2004 brachte Wetscher den Avanti Möbelmarkt an den Start. Als Mitglied des innovativen deutschen Verbundsystems für junges Wohnen „Alliance-Verband“ bot Avanti schickes Wohnen mit spezieller Ausrichtung auf die Mitnahme an. Der gemeinsame Einkauf im Rahmen des Alliance-Verbandes ermöglichte dem Möbel-Mitnahme Markt das Führen eines großen Fachsortiments. Markenzeichen von Avanti waren sein Loop-Schauraum-System, der hohe Selbstbedienungsanteil mit Schwerpunkt Selbstabholung und Eigenmontage. Bis 2019 war Avanti am Markt und stellte dabei eine Art Vorstufe zum heute erfolgreichen Konzept von Wetscher MAX dar.

Wetscher MAX – als „Designhalle für alle“ erfolgreich positioniert – ist im Jahr 2018 in Fügen gestartet und sorgte für internationales Aufsehen in der Möbelbranche sowie für zweistellige Umsatzsprünge beim Zillertaler Traditionsunternehmen. 2019 kam dieses neuartige Konzept, das die On- und Offline-Welt spielerisch verknüpft, auch in Innsbruck an. Auf 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentiert Wetscher MAX seitdem auch in der Tiroler Landeshauptstadt sein Angebot, sortiert nach den Themenbereichen NATUR, MODERN und LOFT. Wetscher MAX stellt für Wetscher das Tor ins Internet dar, offeriert Beratung auf hohem Niveau, bietet hohe Standortqualität und punktet mit aufregenden Events – nicht zuletzt aber auch mit den Möglichkeiten des World Wide Webs und seinen elektronischen Planungstools.  

Mehr als 100 Jahre nach Unternehmensgründung zählen die Wetscher Werkstätten zu den modernsten und innovativsten Tischlereien Österreichs und das Wetscher Einrichtungshaus zu den Top-Adressen, wenn es um individuelles, stilvolles Wohnen auf internationalem Niveau geht. Das Traditionsunternehmen sieht sich seinem hohen Qualitätsanspruch auch in der fünften Generation nach wie vor verbunden. Die Wetscher-Unternehmensgruppe beschäftigte im Jahr 2019 mehr als 100 Mitarbeiter und setzte insgesamt 25 Millionen Euro um.