Das Knappenkirchlein Höllein, auch unter den Bezeichnungen Knappenkirchlein "in der Höll", Filialkirche Höllein oder Leonhardskirche bekannt, ist eine katholische Kapelle in Höllein (heute Teil der Gemeinde Straßburg). Aus der Kirche stammt das "Hölleiner Kruzifix", ein bedeutendes sakrales Kunstwerk aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts.

Die Filialkirche hl. Leonhard

Lage

Das Knappenkirchlein Höllein befindet sich auf einer Anhöhe im Gurktal, nordöstlich von Straßburg, neben einem Almgehöft, das im Volksmund "Fãsch in der Höll" genannt wird. Auf diesem Gehöft wurde in früherer Zeit ein jährlicher Kirchtag veranstaltet.[1]

Bauwerk

Das Knappenkirchlein Höllein wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Eine Besonderheit der kleinen Kirche ist die "Leonhardskette", eine geschmiedete Kette, mit der ihre Außenmauer umzogen ist. Im 14. Jahrhundert wurde für die Vorhalle der Kirche ein breiter Turm errichtet, sein hölzerner Aufbau ist später entstanden. 1993/94 wurde die Kirche renoviert und frisch gestrichen. Danach wurde sie erneut geweiht.[1]

Geschichte

Im 11. Jahrhundert wurde im Gurktal Silber abgebaut. Um 1045 wird eine Knappensiedlung genannt, die sich im Umfeld des späteren Knappenkirchleins befunden haben dürfte. 1170 überließ Kaiser Friedrich (I.) Barbarossa während seines Aufenthaltes in Friesach dem Bischof von Gurk die Erzgruben in Höllein und anderen Bergwerken auf "Gurker Boden", deren Nutzung bis dahin dem Erzbistum Salzburg vorbehalten war. Wenig später dürfte dann das Knappenkirchlein errichtet worden sein, das dem Heiligen Leonhard geweiht wurde. Die erste urkundliche Nennung stammt allerdings erst aus dem Jahr 1404.[1]

Das Knappenkirchlein war früher eine Filialkirche von Pfarre Friesach. Der Versuch einer Erhebung zu einer Pfarre oder Seelsorgestation aus dem Jahr 1780 wurde abgelehnt. Heute ist es eine Filialkirche der Pfarre Krassnitz.[1]

Das Knappenkirchlein in Sage und Legende

Der Sage nach erinnert die Leonhardskette an den Einfall der Osmanen in das Gurktal im Jahr 1478. Danach wurde sie in Erfüllung eines Gelübdes geschmiedet und als Dank dafür, dass die Siedlung verschont wurde.[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 200
  2. vgl. Kirche in der Höll, Sabitzer.Wordpress.com, abgerufen am 8. Februar 2020