Jörg Schaufler (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1490[A 1]) war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Schloss Freundsberg, heute. Während des Mittelalter befand sich dort der Sitz eines landesfürstlichen Gerichtes, als dessen Gerichtsbote Jörg Schaufler belegt ist.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und den familiären Hintergrund des Gerichtsboten Jörg Schaufler ist nichts überliefert. [1]

Leben

1480 gehörte Jörg Schaufler mit dem ebenfalls als Gerichtsboten belegten Hans Kolb zu einer Reihe von Gerichtsinsassen des Mai-Taidings[A 2] zu Wiesing, die auf Ersuchen des Abtes von Georgenberg-Fiecht Kundschaften über die Rechte an einer Alm aufnahmen.[2]

Anlässlich der Hochzeit von Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund den Münzreichen") mit der Kurfürstentochter Katharina von Sachsen bestätigte Jörg Schaufler, Gerichtsbote des Gerichtes Freundsberg (heute Teil der Gemeinde Schwaz) am 7. März 1486 in Hall zusammen mit den Gerichtsboten Ulrich Mayr, Niklas Vasser, Jakob Muff von Rettenberg (heute Teil der Gemeinde Kolsassberg), Hans Paupal und Hans Kolb Verschreibungen an die neue Landesfürstin.[3]

1490 stiftete Jörg Schaufler, gemeinsam mit Hans Paupal, eine ewige Messe für die Galluskirche in Weer.[4]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 391
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 301
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 323, S. 334 und S. 348
  4. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 348

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 348
  2. Ein Taiding, auch Thaiding, war im Mittelalter ein außerhalb einer Stadt oder Burg gelegener Gerichtsort.