Oswald Schneider

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Ostwald Schneider (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1474[A 1]), auch Oswald von Mieming, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Die Petersberg bei Silz, heute. Im Mittelalter war sie der Sitz eines landesfürstlichen Gerichtes, für welches Oswald Schneider als Gerichtsbote belegt ist.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft, den familiären Hintergrund, den rechtlichen Status und die wirtschaftlichen Verhältnisse des Gerichtsboten Oswald Schneider ist nicht viel überliefert überliefert. Er war mit einer Frau mit Namen Elsbeth verheiratet.[1]

Leben

Oswald Schneider stammte aus Obermieming (heute Teil der Gemeinde Mieming, nach der er häufig benannt ist. Ob er das Schneiderhandwerk ausgeübt hat, wie sein Nachname, der auch ein Zuname gewesen sein könnte, andeutet, ist anhand der Quellen nicht belegbar. Gesichert scheint dagegen, dass er in der Landwirtschaft tätig war. 1460 überließ ihm und seiner Ehefrau Elsbeth Jos Bacher, der damalige Pfarrer von Mieming, dort das Kreblergut mit den dazugehörigen Gütern als Erblehen.[1]

Im Verzeichnis der auf dem Landtag zu Bozen vom 17. Jänner 1468 vertretenen Gerichte und ihrer Boten findet sich Oswald Schneider als Gerichtsbote für das Gericht Petersberg[A 2] belegt. In die öffentlichen und privaten Rechtsangelegenheiten von diesem Gericht war er wiederholt eingebunden. Häufig ist er als Zeuge an vorrangiger Stelle genannt, so 1465 im Lehensrevers von Hans aus Wohlfahrt im Ötztal für das Kloster Frauenchiemsee oder 1474 bei der Erstellung des Inventars von Schloss Sigmundsfreud (heute Teil der Gemeinde Mieming).[1] 1456 war Oswald Schneider, gemeinsam mit Michael aus Silz und Leonhard Heidenreich, einer der Rechtsprecher in einer Auseinandersetzung des Stiftes Stams um die Rechte an einem Hof im Ötztal.[2] Außerdem war er auch einer der Rechtsprecher in jenem Streit, den Hans Öham von Staudach, der für das Kloster Frauenchiemsee zuständige Kämmerer im Ötztal, mit den Meiern von vier Höfen zu Zwieselstein (heute Teil der Gemeinde Sölden führte. Außerdem vermittelte er mehrmals in Konflikten zwischen benachbarten Orten, so zwischen Silz und Mötz beim Streit um die Arche, welche Silz den Inn abwärts errichten wollten.[1]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 398
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 282 und S. 398

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 398
  2. Die Burg St. Petersberg liegt in der Gemeinde Silz. Im Mittelalter war sie der Sitz des landesfürstlichen Gerichtes Petersberg.