Heinrich Trautmann (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1453[A 1]), auch Heinz Trautmann oder Heinrich Trautman, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Heinrich Trautmann stammte aus Zams im Gericht Landeck, wo seine Familie begütert war. Er war der Bruder von Hans Trautmann. Verheiratet war er mit Katharina Angrer. Sie war zunächst eine Leibeigene der Brüder Ulrich und Wilhelm von Starkenberg und dann von Herzog Friedrich (IV.) von Österreich ("Friedrich dem Älteren" / "Friedl mit der leeren Tasche"), der sie 1424 unter seinen Schutz stellte.[1]

Vielleicht war Heinrich Trautmann auch mit jenem Konrad Trautmann verwandt, der um 1400 als Zeuge einer Stiftung zugunsten der Abtei Stams belegt ist. Dieser verkaufte zusammen mit einem Franz Trautmann 1438 das Trautmanns-Kinder-Gut in Paznaun, welches bereits 1424 in einem Kaufbrief genannt wird.[1]

Leben

Heinrich Trautmann, der nachweislich einen Knecht beschäftigte, dürfte sich vor allem als Amtsträger betätigt haben. Vielleicht betrieb er daneben auch Handel. 1401 war er Unterrichter von Laudegg[A 2] Als Heinrich von Schrofenstein in diesem Jahr seinen Eigenhof zu Eichholz (heute Teil der Gemeinde Fließ) dem Stift Stams übereignete, war er einer der Zeugen für dieses Rechtsgeschäft.[1]

Heinrich Trautmann wurde als "Gerichtsbote" des landesfürstlichen Gerichts Landeck, gemeinsam mit den Gerichtsboten Hiltprand vom Zoll aus Passeier, Johannes Lanser, Heinrich Teurlin von Terlan, Hans Gasser von Igls (heute Teil der Stadt Innsbruck), Martin Valser, Hans Mair im Grafen, Hans dem Freyen von Kastelruth, Niklas Seibant, Franz von Brez und dem Drück von Latsch, am 30. November 1423 von den Landständen der Grafschaft Tirol zu einem Ausschussmitglied der "Landschaft" ernannt.[2]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 430
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 249

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390
  2. Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde Ladis, war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise des Gerichtes Laudegg. Dann wurde er nach Ried im Oberinntal verlegt.