Kaspar von Roggendorf (* im 14. Jahrhundert; † 1506), auch Kaspar von Rogendorf oder Kaspar Roggendorfer, war ein einflussreicher Adliger, dem im Herzogtums Österreich eine steile Karriere gelang[1].

Schloss Pöggstall, heute

Herkunft

Kaspar von Roggendorf war der älteste Sohn von Sigmund von Roggendorf.[1] Er war zweimal verheiratet,

∞ in 1. Ehe mit Margarethe von Wildhaus († 1492), Erbtochter einer bei Marburg an der Drau ansässigen Familie[2]
∞ in 2. Ehe mit Barbara von Zelking († 1494), einer Tochter von Christoph (II.) von Zelking(-Weinhaus)[3]

Leben

Kaspar von Roggendorf, dessen Vater im Herzogtum Steier verschiedene landesfürstliche Ämter ausgeübt hatte, gelang aufgrund seiner persönlichen Tüchtigkeit, den vorteilhaften Beziehungen zu den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. sowie einer Geläufigkeit im Umgang mit Geld in Verwaltungsämtern eine steile Karriere. Zu Beginn der 1470er-Jahre kam er ins Herzogtum Österreich, nachdem er dort zusammen mit seinem Vater die Herrschaft Weitenegg (heute Teil der Gemeinde Leiben) für den Kaiser von den Stubenbergern abgelöst hatten, um diese zu verwalten. Als Kreditgeber und Kämmerer von Friedrich III. machte ihn dieser zum "Pfleger"[A 1] von YbbsReferenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag. In den Folgejahren gelangte Kaspar von Roggendorf in den Besitz weiterer Ämter und Herrschaften und stieg zum Truchsess und kaiserlichen Rat auf.[4] 1480 wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Balthasar in den Herrenstand des Herzogtums Österreich erhoben.[5]

Literatur

  • Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 21
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 195
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 180f.
  4. vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 21f.
  5. vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 22

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg oder eines Ortes. Der Burg- oder Ortspfleger war für diese Burg beziehungsweise den Ort und die dazugehörige Herrschaft zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte.


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