Anton von Seldern
Anton von Seldern (* 22. August 1713; † 11. November 1769) gilt als der "verkannte" Retter von Schloss Pöggstall (heute Teil und Mittelpunkt der Gemeinde Pöggstall).
Herkunft und Familie
Anton von Seldern war der Sohn von Dominik von Seldern, dessen Familie Ende des 17. Jahrhunderts in den Dienst der Herzöge von Pfalz-Neuburg getreten war. Er heiratete Ernestina Eleonora Ehrmanns von Schlug, deren schlesische Familie im Waldviertel begütert war. Aus dieser Ehe hatte er eine Tochter: Maria Ernestina von Seldern (* um 1748; † 12. November 1763, in Pöggstall).[1]
Leben
Anton von Seldern war wirklicher Kammerrat in Ober- und Niederschlesien, wo er auch Besitz erwarb. Mitte des 18. Jahrhunderts übersiedelte er ins heutige Niederösterreich, wo er 1756 alleiniger Inhaber der Herrschaft Pöggstall wurde und Schloss Pöggstall zu seinem Sitz wählte. Nach seinem Tod führte seine Witwe die Herrschaft zunächst weiter, ehe diese 1771 versteigert werden musste. Am 28. Jänner 1777 schloss sie einen Kaufvertrag mit Joseph von Fürnberg, der damals der Besitzer der benachbarten Herrschaften Leiben und Weitenegg (heute Teil von Leiben) war.[1]
Erinnerungen Anton von Seldern in Pöggstall
Anton von Seldern wurde nach seinem Tod in der Herrschaftsgruft der Schlosskirche St. Ägyd, der heutigen Pfarrkirche Pöggstall "Zur Heiligen Anna", beigesetzt, wie bereits seine vor ihm verstorbene Tochter Maria Ernestina. Ihr Epitaph befinde sich heute in der Pöggstaller Filialkirche St. Anna im Felde. Die baulichen Veränderungen, die er am Schloss vornehmen ließ, sind nicht wirklich auffällig, bewirkten aber das die Kernburg im Wesentlichen erhalten blieb.[1]
Literatur
- Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51