Paul Keck (* vor 1472, in Röschitz[1]; † zwischen 1509 und 1513)[2], auch Paul Röschitzer oder Paul Keckh, war Bürgermeister der Stadt Wien[A 1].

Herkunft und Familie

Paul Keck stammte aus Röschitz.[2] Er führte ein Wappen, das im goldenen Schild und im Flug übereinander zwei schwarze Sparren zeigte.[3] Verheiratet war er mit Barbara Gsmechl († nach 1491; belegt seit 1472), der Witwe von Lienhard Forchtenauer (oder Vorchtenauer)[4] verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte er vier Kinder[4]:

  • Maria Keck(h) (* im 15. Jahrhundert, in Wien; † um / vor 1524[4])
∞ mit Thomas Gerler, Bürger von Klosterneuburg († um / vor 1524[4])
  • Leopold Gerler
  • Christof Gerler
  • Martha Keck(h)
  • Anna Keck(h)
  • Mert (auch Martin) Keck(h) (* um 1475[4], in Wien; † zwischen 1524 und 1533): 1512-1516 und 1519-1521 Ratsherr von Wien, 1519/20 Verweser des Grundbuchs und 1520 Steuerherr[5]
∞ mit Magdalena
  • Ulrich Keck(h) (* vor 1504/1507)[4]
  • Kind, dessen Name nicht überliefert ist[4]
  • Kind, dessen Name nicht überliefert ist[4]
  • Kind, dessen Name nicht überliefert ist[4]
  • Barbara Keck(h) (* im 15. Jahrhundert, in Wien; † um 1540[4])
∞ in 1. Ehe mit Lukas Schnitzer[6]
  • Marie Schnitzer
∞ in 2. Ehe (zwischen 1504 und 1507[4]) mit Hans Hertl[6],auch Hanns Härtl: Er war Rat der Städte Krems und Stein (heute Teil der Stadt Krems).[4]
∞ in 3. Ehe mit Marx Treytz-Sauerwein[6], mit dem sie gemeinsam im Wiener Neustädter Dom beigesetzt wurde.[1] Nach seinem Tod erbte sie von ihm das Storchenhaus in Wien (heute in etwa: Wien 1, Graben 20), das später seiner Schwester Martha Straßburger gehörte, und Schloss Stixenstein, das 1531 in den Besitz ihres Schwiegersohnes überging.[4].
  • Maria Treytz-Sauerwein († nach 1540): Sie wurde am 28. August 1540 einem Garten außerhalb der Stadt Wien beim Heiliggeistspital belehnt, den sie von ihrer Mutter geerbt hatte.[4]
∞ Wolfhart Strein zu Schwarzenau
  • Dionisius (auch Dionys) Keck(h) (* im 15. Jahrhundert, in Wien; † zwischen 1551 und 1560), seit 1514 urkundlich in Wien belegt. Er war mehrmals Ratsherr: 1517/18, 1522-1525/26, 1529, 1532/33, 1536 und 1537 Mitglied des Äußeren Rates und der Vertreter des Kärntnerviertels, 1538-1540 und 1542 Mitglied des Inneren Rates, 1543-1551 wieder Mitglied des Äußeren Rates)[4]. Außerdem war er 1519 "Raitherr", 1523/24, 1527 und 1534-1536 Meister des Bürgerspitals, 1539/40 Steuerherr, 1539, 1541-1543 Verweser des Grundbuchs und 1541-1543 Stadtanwalt.[7] Auf der Landtagen 1538 und 1540 war er Abgeordneter der Stadt Wien. 1541 und 1549 war er Mitglied der Vorstehung der Rosenburse.[4]

Paul Keck war der Stiefvater von Stefan Vorchtenauer.

Leben

Paul Keck wird am 1472 erstmals genannt. Er war von Beruf "Laubenherr".[2] Während der Herrschaft des "Ungarnkönigs" Matthias Corvinus (1485-1490) dürfte er ein Parteigänger von Kaiser Friedrich III. gewesen sein.[1] Seine politische Karriere machte er unter der Herrschaft des späteren Kaisers Maximilian I..[2] Unter dessen Herrschaft war er mehrmals Ratsherr, so in den Jahren 1485 (bis zum 5. Juni), 1490 [seit Mai), 1494-1496, 1500, 1503 und 1509. 1485 war er außerdem Verweser des Grundbuches und 1485-1488 Steuerherr.[2] Er war mehrere Male Bürgermeister von Wien: 1490 (seit Ende September), 1491-1493, 1497-1499 und 1504-1508) und außerdem 1492-1493 "Vizebürgermeister".[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Keck Paul . In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 487.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 vgl. Keck Paul, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
  3. vgl. Paul Keck im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 4,11 4,12 4,13 4,14 4,15 vgl. Die Mitglieder der Familie des Bürgermeisters Keck, Gerhard Salomon.AT, abgerufen am 1. Dezember 2018
  5. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Keck Mert. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 487.
  6. 6,0 6,1 6,2 vgl. Marx Treytz-Sauerwein im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  7. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Keck Dionys. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 487.

Anmerkungen

  1. Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger, wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.
VorgängerAmtNachfolger
Stephan EenBürgermeister von Wien
1490-1491
Friedrich Geldrich
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich GeldrichBürgermeister von Wien
1497-1499
Wolfgang Rieder
VorgängerAmtNachfolger
Wolfgang ZaunerBürgermeister von Wien
1504-1506/07 (?)
Sigmund Pernfuß
VorgängerAmtNachfolger
Sigmund PernfußBürgermeister von Wien
1507-1508 (?)
Wolfgang Rieder