Das Wiegentobel ist ein etwas über 550 Meter langes Seitental auf der Schattenseite des Frödischtals (am Südhang) im Bezirk Feldkirch im Gemeindegebiet von Zwischenwasser in Vorarlberg. Das Tal ist nicht bewohnt.

Der Bach im Wiegentobel
Der Wasserfall am Ende des Wiegentobels (Juni 2020). Die für das Frödischtal in diesem Bereich typischen Gesteinsfaltungen sind gut zu sehen

Lagebeschreibung

Der Fluss des Wiegentobels beginnt bei Gewässerkilometer 0,53 auf etwa 815 m ü. A.  47.2970529.695508, kurz unterhalb des Mäderer Streckweg bzw. des Lindenbodenwegs. Etwa 400 Meter Luftlinie südwestlich befindet sich der Oberberg, ein Teil des Dorfes Dafins  47.2934299.69223 Das Tobel ist weitgehend naturbelassen.

Das Wiegentobel endet mit einem etwa 15 Meter hohen Wasserfall. Kurz danach mündet der Bach des Wiegentobels auf etwa 621 m ü. A. in die Frödisch (GwKm 3,94 der Frödisch im Gemeindegebiet von Zwischenwasser)  47.2982069.689315

Das Wiegentobel beginnt in etwa auf 830 m ü. A. und endet bei der Felsstufe, bei welchem das Wasser des Baches des Wiegentobels etwa 15 Meter abstürzt. Das Wiegentobel weißt ein durchschnittliches Gefälle von 20,81° auf (38%) auf und verläuft von Südosten nach Nordwesten. Das etwa 300 Meter lange, von Südwesten kommende Erlenriedtobel, mündet im unteren Drittel in das Wiegentobel ein  47.2977729.690683

Bei GwKm 0,325 des Bachs des Wiegentobels kreuzen mehrere Straße und Wege das Wiegentobel. Hier befand sich früher die Masellahütte (heute ist hier eine Kunstinstallation). Hauptweg ist der Güterweg in das Frödischtal. Von Dafins kommt ein weiterre Güter-/Wanderweg. Der Masellaweg beginnt/endet hier. An dieser Stelle beginnt auch der Wiegentobelweg, eine direkte Verbindung durch das Frödischtal von Dafins nach Viktorsberg.

Geologie

Die Gesteine des Wiegentobeles gehören zum Helvetikum. Es finden hier sehr interessante Gesteinsfaltungen, welche die ursprüngliche Gesteinsbildung vor etwa 120 bis 70 Millionen Jahren durch Ablagerungssedimente aufzeigen. Es überwiegen mergelige Drusbergschichten und Schrattenkalk. Das Wiegentobel war bis vor 17.000 Jahren noch vollständig mit Eis bedeckt (Würmeiszeit). Die Eisschichten reichten bis etwa 1500 Meter Seehöhe, also etwa 700 Meter über das Wiegentobel hinaus.[1][2]

Biotop

Im Wiegentobel finden sich Fichten-Tannen-Buchenmischwälder und Edellaubhölzer (z. B. Bergahorn) eingestreut. Im Frödischtal befindet sich ein ausgewiesenes Biotop.[1] Geringe Teile des Wiegentobels (etwa 100 Meter im untersten Teil) gehören zu diesem Biotop. Der Rest des Wiegentobels ist nicht geschützt.

Weblinks

  Wiegentobel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Zwischenwasser, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 38.
  2. Siehe auch das „Masellabuch“ bei der Kunstinstallation bei der ehemaligen Masellahütte in der Nähe von Dafins-Dorf bzw. dem Beginn des Wiegetobelwegs.

47.2977339.69313Koordinaten: 47° 17′ 52″ N, 9° 41′ 35″ O