Die COVID-19-Gesetze wurden im Rahmen der von der österreichischen Bundesregierung als erforderlich erachteten Restriktionen des öffentlichen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens im Zuge der sogenannten COVID-19-Pandemie erlassen. Diese Gesetze haben inhaltlich einen erheblich schwankenden Umfang und betreffen verschiedenste Lebensbereich der Zivilgesellschaft und der öffentlichen Hand in Österreich.

Reihenfolge der COVID-19-Gesetze

  • COVID-19-Gesetz vom 15. März 2020 (Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds (COVID-19-FondsG) und ein Bundesgesetz betreffend vorläufige Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 (COVID-19-Maßnahmengesetz) erlassen sowie das Gesetzliche Budgetprovisorium 2020, das Bundesfinanzrahmengesetz 2019 bis 2022, das Bundesgesetz über die Einrichtung einer Abbaubeteiligungsaktiengesellschaft des Bundes, das Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz, das Arbeitsmarktservicegesetz und das Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz geändert werden, BGBl. I Nr. 12/2020),
  • 2. COVID-19-Gesetz vom 21. März 2020 (BGBl. I Nr. 16/2020),
  • 3. COVID-19-Gesetz vom 4. April 2020 (BGBl. I Nr. 23/2020),
  • 4. COVID-19-Gesetz vom 4. April 2020 (BGBl. I Nr. 24/2020),
  • 5. COVID-19-Gesetz vom 4. April 2020 (BGBl. I Nr. 25/2020),
  • 6. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Arbeitslosenversicherungsgesetz 1977, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967 und das Arbeiterkammergesetz 1992 geändert werden, BGBl. I Nr. 28/2020),
  • 7. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das BFA-Verfahrensgesetz 2012 und das Asylgesetz 2005 geändert werden, BGBl. I Nr. 29/2020),
  • 8. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das 1. Bundesgesetz betreffend Begleitmaßnahmen zu COVID-19 in der Justiz, das Gesellschaftsrechtliche COVID-19-Gesetz und das Zivilrechts-Mediationsgesetz geändert werden, BGBl. I Nr. 30/2020),
  • 9. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz, das Bauern-Sozialversicherungsgesetz, das Beamten-Kranken- und Unfallversicherungsgesetz, das Gehaltsgesetz 1956 und das Vertragsbedienstetengesetz 1948 geändert werden, BGBl. I Nr. 31/2020),
  • 10. COVID-19-Gesetz vom 14. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz zur Förderung von freiwilligem Engagement (Freiwilligengesetz - FreiwG), BGBl. I Nr. 17/2012 geändert wird, BGBl. I Nr. 41/2020),
  • 11. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017, das Bilanzbuchhaltungsgesetz 2014 und das Ziviltechnikergesetz 2019 geändert werden, BGBl. I Nr. 32/2020),
  • 12. COVID-19-Gesetz vom 14. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Integrationsgesetz, das Verwaltungsrechtliche COVID-19-Begleitgesetz, das Zustellgesetz und das Agrarmarkt Austria Gesetz (AMA-Gesetz 1992) geändert werden, BGBl. I Nr. 42/2020 ),
  • 13. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Sanitätergesetz geändert wird, BGBl. I Nr. 33/2020),
  • 14. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Bundespflegegeldgesetz geändert wird, BGBl. I Nr. 34/2020),
  • 15. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die sparsamere Nutzung von Energie durch verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten (Heizkostenabrechnungsgesetz – HeizKG 1992) geändert wird, BGBl. I Nr. 35/2020),
  • 16. COVID-19-Gesetz vom 14. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Epidemiegesetz 1950 und das Apothekengesetz geändert werden, BGBl. I Nr. 43/2020 ),
  • 17. COVID-19-Gesetz vom 5. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Errichtung eines Härtefallfonds (Härtefallfondsgesetz) geändert wird, BGBl. I Nr. 36/2020).
  • 18. COVID-19-Gesetz vom 14. Mai 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994, die Bundesabgabenordnung, das Zahlungsbilanzstabilisierungsgesetz, das Bundesgesetz über die Errichtung eines COVID-19-Schulveranstaltungsausfall-Härtefonds (COVID-19-Schulstornofonds-Gesetz), das Bundesgesetz über die Einrichtung einer Abbaubeteiligungsaktiengesellschaft des Bundes (ABBAG-Gesetz) und das Bundesgesetz, mit dem eine Ermächtigung zur Verfügung über Bundesvermögen erteilt wird, geändert werden sowie das Bundesgesetz über die Prüfung von Förderungen des Bundes aufgrund der COVID-19-Pandemie (COVID-19-Förderungsprüfungsgesetz – CFPG) erlassen wird, BGBl. I Nr. 44/2020)
  • 19. COVID-19-Gesetz vom 17. Juni 2020 (Bundesgesetz, mit dem das Einkommensteuergesetz 1988, das Umsatzsteuergesetz 1994 und das Schaumweinsteuergesetz 1995 geändert werden (19. COVID-19-Gesetz, BGBl. I Nr. 48/2020)
  • 20. COVID-19-Gesetz vom 17. Juni 2020 (Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz über die Errichtung eines Non-Profit-Organisationen Unterstützungsfonds erlassen wird und Bundesgesetz, mit dem das COVID-19-Förderungsprüfungsgesetzes geändert wird (20. COVID-19-Gesetz, BGBl. I Nr. 49/2020)[1]

Weitere Gesetze und Verordnungen

Im Rahmen der COVID-19-Gesetze wurden weitere Gesetze und Verordnungen erlassen (Liste der Verordnungen: siehe hier). Das für die Restriktionen im öffentlichen, wirtschaftlichen und sozialen Leben wichtigste war das COVID-19-Maßnahmengesetz, welches im Rahmen des (1.) COVID-19-Gesetzes erlassen wurde (BGBl. I Nr. 12/2020).

Wesentliche Eingriffe in die Eigentumsfreiheit der Konsumenten in Österreich wurde durch das Kunst-, Kultur- und Sportsicherungsgesetz (KuKuSpoSiG) vom 5. Mai 2020 vorgenommen (BGBl. I Nr. 40/2020).

In die Rechte der Arbeitnehmer wurde durch die Änderung des § 1155 ABGB im Rahmen des 2. COVID-19-Gesetzes eingegriffen, in dem durch die Einfügung der Absätze 3 und 4 wesentliche Unternehmerrisiken auf die Arbeitnehmer rückwirkend zum 5. März 2020 übergewälzt wurden.

Das Mund-Nasen-Schnellmasken COVID-19-Gesetz wurde im Rahmen des 3. COVID-19-Gesetzes erlassen und hatte wesentliche Auswirkungen auf die Freiheit der Person, sich im öffentlichen Raum zu bewegen und kann unter Umständen als in einem direkten gesetzlichen Widerspruch zum Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz (BGBl. I Nr. 68/2017) gesehen werden.

Mit der Verordnung vom 15. Mai 2020 betreffend Sonderregelungen für Arzneimittel für die Dauer der Pandemie mit COVID-19 (BGBl. II Nr. 213/2020)[2] wurde in Artikel 2 - entgegen § 45 Abs. 2 Arzneimittelgesetz (BGBl. Nr. 158/1983) - die klinische Prüfung eines Arzneimittels nach § 7, 17, 24 und 25 Epidemiegesetz 1950 (BGBl. Nr. 186/1950) an von SARS-CoV-2 betroffenen oder auch nur gefährdeten Personen rückwirkend zum 1. März 2020 in Österreich eingeführt und damit wesentlich gesetzlich in die freie Selbstbestimmung des Menschen über seinen Körper eingegriffen. Dies kommt, aufgrund des gesellschaftlichen Druckes z. B. in einem unter Quarantäne stehenden Ort, einem Behandlungszwang nahe. Diese Vorgehensweise wurde durch die Verordnung des Bundesministers für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend vorläufige Maßnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von Medizinprodukten (BGBl. II Nr. 217/2020) vom 19. Mai 2020 weiter fortgeschrieben. Diese Verodnung trat zudem rückwirkend zum 1. Februar 2020 in Kraft. Mit dieser Verordnung wurde in § 4 - entgegen § 52 Medizinproduktegesetz (BGBl. Nr. 657/1996) - die klinische Prüfung eines Medizinproduktes nach § 7, 17, 24 und 25 Epidemiegesetz 1950 (BGBl. Nr. 186/1950) an Personen ermöglicht, die infolge einer psychischen Krankheit oder einer vergleichbaren Beeinträchtigung ihrer Entscheidungsfähigkeit einen gesetzlichen Vertreter hat oder die auf gerichtliche oder behördliche Anordnung angehalten oder gemäß dem Unterbringungsgesetz, BGBl. Nr. 155/1990, untergebracht ist.

Siehe auch

  1. Die notwendige Verordnung hierzu wurde erst mit BGBl. II Nr. 300/2020 zum 3. Juli 2020 erlassen.
  2. Diese Verordnung wurde am 15. Mai 2020 veröffentlicht und trat rückwirkend zum 1. März 2020 in Kraft.