Freiherr Pankraz von Plankenstein (* im 15. Jahrhundert; † 1465, in Wien) war ein Adliger im Herzogtums Österreich. Er gilt als der bedeutendste Vertreter seiner Familie.

Die Burg Plankenstein, nach der sich Pankrazs Familie benannte.

Herkunft und Familie

Pankraz von Plankenstein gehörte dem Herrenstand an.[1] Er entstammte einer Adelsfamilie, die sich nach der Burg Plankenstein (heute Gemeinde Texingtal, nördlich von Scheibbs) benannte.[2] Die Herren von Plankenstein waren ursprünglich Lehnsleute der Grafen von Peilstein und nach deren Aussterben der Grafen von Schaunberg. Als sich die Schaunberger 1377 Herzöge von Österreich (Haus Österreich / Habsburg unterwerfen mussten ("Schaunberger Fehde"), wurden die Plankensteiner Ministeriale der Herzöge von Österreich, in deren Diensten sie einige Besitzungen der Schaunberger übernahmen.[3]

Pankraz von Plankenstein war mit einer Starhembergerin verheiratet und hatte aus dieser Ehe einen Sohn namens Hans (II.) von Plankenstein († 1483), mit dem die Familie in männlicher Linie ausstarb.[2] Seine Tochter heiratete 1494 Leonhard Rauber, den späteren Hofmarschall von Kaiser Maximilian I., der in 1516 mit der Herrschaft Plankenstein belehnte und ihn zum Freiherr von Plankenstein erhob.[1]

Leben

Pankraz von Plankenstein besaß außer der Burg Plankenstein Peilstein, Freienstein (heute Teil der Gemeinde Neustadtl an der Donau) und Sassendorf und war Pfandherr von Weitra und Pfleger von Pöchlarn.[3] Um 1453 ließ er die bereits baufällige Burg Plankenstein, die 1435 Sitz des Landgerichtes Peilstein geworden war, wieder in Stand setzen.[1] Aus dieser Zeit stammt das große spätgotische Südfenster der Schlosskapelle.[3] Die Verwaltung der Burg Plankenstein vertraute er aber einem Pfleger an.[1]

1451/52 stand er auf der Seite des Mailberger Bundes, gehörte aber dann am Hof von König Ladislaus zu den Gegnern von Ulrich von Eyczing. Nach dem Tod von König Ladislaus schloss er sich Kaiser Friedrich III. an und versuchte als dessen Rat zwischen dem Kaiser und den österreichischen Landesständen zu vermitteln.[2]

Er ließ zwei Grabmäler für sich errichten, eines in der Michaelerkirche in Wien und eines in der Kirche in Kirnberg. Dieses dürfte für seinen Sohn Hans bestimmt gewesen sein.[3] Nach dessen Tod kam Plankenstein an die Familie Rauber, die zuvor im Herzogtum Krain ansässig gewesen war.[2]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Plankenstein, NÖ Burgen online, eingesehen am 24. August 2018
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 281
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 vgl. Plankenstein, Burgen-Austria.COM, eingesehen am 24. August 2018