1Blick

Version vom 11. November 2015, 23:01 Uhr von de>Liberaler Humanist (Implementierung der neuen Vorlage gemäß der Übereinkunft des Wiener Arbeitstreffens und in Rücksprache mit Benutzer:Boshomi. Weitere Informationen unter Wikipedia:Österreichbezogen.)

Das Kunstprojekt Einblick ist eine private Initiative in Hallein im österreichischen Bundesland Salzburg mit dem Ziel, große Kunst auf kleinstem Raum im Kunstraum 1Blick zu zeigen.

1Blick - Ausstellungsraum
Das Bürgerhaus am Bayrhamerplatz
Gotisches Schriftband, IHS, 1527
mittelalterliches Hausportal des Bürgerhauses

Gebäude Bayrhamerplatz 8

 
links im Vorhaus der kleine Ausstellungsraum
 
kleines Rundbogenfenster im historischen Türblatt

Das denkmalgeschützte[1] Bürgerhaus steht im Zentrum der mittelalterlichen Altstadt von Hallein am Bayrhamerplatz, 1617 durch den Abriss des Sudhauses Werch entstand und hieß lange Zeit Viehmarktplatz.[2] Markant ragt der Barockgiebel über die Fassaden der Nachbargebäude, die den typischen Salzach-Inn-Stil der halleiner Altstadt prägen. Ein geschnitztes gotisches Schriftband in einer Holztramdecke im ersten Obergeschoss zeigt die Jahreszahl 1527, kombiniert mit den Buchstaben IHS. Erwähnenswert ist das Ende der 1980er Jahre renovierte Hausportal mit einem Rundbogen aus rot-grauem Adneter „Marmor“ und das alte Haustor aus der Errichtungszeit des Gebäudes. Auch die beiden „schliefbaren“ Kaminanlagen sind noch in ihrem Originalzustand in Betrieb.

Galerie 1Blick

 
Jahrsplakat 2011 "Menschenbilder"

An der linken Seite im tonnengewölbten Vorhaus ist ein kleiner Kunstraum eingerichtet. Die Nische ist 90 cm breit, 40 cm tief und 210 hoch[3] und mit 0,36 m² die kleinste Galerie des Landes. In der Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich hier der Seiteneingang einer Bank, genau diese abgemauerte Türnische dient nun als Kunstraum, der mit einer Vollglastüre und zwei Lichtschienen für Ausstellungszwecke eingerichtet worden. Die Nische ist durch zwei alte massive Stahltürflügeln versperrbar.

Im Februar 1992 startete Helmuth Hickmann diese „Kunstidee“, die seither als nicht wirtschaftlich orientierte „Einmannaktivität“ betrieben wird. Seit Beginn fand jedes Monat eine Aktivität statt, ab 2014 kann regionale, überregionale und internationale Kunst in zweimonatlichen Ausstellungen betrachtet werden. Hauptziel des Projektes ist die Präsentation von kritischer Kunst,[3] wenn möglich begleitet von kritischen Texten. Außerdem soll „unbeachtete“ auf „bekannte“ und „junge“ auf „etablierte“ Kunst treffen, wobei ein ausgewogener Mix aus Malerei, Grafik und Plastik angestrebt wird. Auch die neuen Medien spielen eine wichtige Rolle.

Im Jahr 2000 starteten die Jahresthemen mit "nAkt - nackte ARTgenossen", danach kamen "HallEinblick", "Einblick sagt mehr als 1000 Worte", "landSchaft", "ANIMAlisch", "GLONEO - GLObalisierung NEOliberalismus", "BaumTraumBaum", "Geld Gold", "Glück?", "Berg - Schafft Berg Land - Berglandschaft", "religio - Jenseits im Jammertal", "Menschenbilder", "Einblick - 20 Jahre 1blick", "ZeitZeichenZeugen" und für das Jahr 2014 wurde das Jahresthema "IGNAZ ZANGI - Feuerspieler" bearbeitet. 2015 lautet das Motto "as you like it".

Einzelausstellungen - eine Auswahl

In den vergangenen Jahren, seit Projektbeginn, haben etwa 180 verschiedene Künstler und Künstlerinnen in ca. 265 Präsentationen ihre Kunst ausgestellt.

Neben international bekannten Künstlerpersönlichkeiten wie Henrik Ahr „as you like it“[4] 2015, Ruedi Arnold „Organistrukt - organische Konstruktion“[5] 2002, „Selbstportrait“[6] 2014, Günter Brus „Kratzspuren“[7] 2004, Gunter Damisch „Flämmlerschweben“ 2008, Georg Eisler „Akt“ 2000, Tone Fink „Das macht mich glücklich“ 2008, „ZEN = KRISTALLKLARE POESIE (= die Kunst um 5 Uhr aufzustehen). Wo soll man den Ochsen suchen, auf dem man sitzt?“ 2010, Peter Fischli und David Weiss „Der Lauf der Dinge“[8][9] 2004, Fons Matthias Hickmann „Landschaftslöffel“ 2003, Alfred Hrdlicka „der Hund“[10] 2000, Gülsün Karamustafa „Accent“[11] 2009, Wolfram Kastner „Kinderarbeit“ 2005, Anton Kolig „Männlicher Akt“ 2000, Gerhard Marcks „Akt“ 2000, Martin Mlecko „Fetisch No. I“[12] 2007, Arnulf Rainer „selbst als Huhn“[13] 2004, Walter Schmögner „Was vom Tage übrig blieb“[14] 2010, Erwin Wurm „Gesichter“ 1998, „memory 1994“ 2002, „the other“[15] 2004, „I love my time, I don´t like my time“[16] 2006, „Takes naps on the office toilet“[17] 2007 und „Quartet for Antwerp“[18] 2008 und Josef Zenzmaier „Buch Ruth“ 1998, „Akt“ 2000, „Zerfallender Schädel“[19] 2004, werden hauptsächlich österreichische und regional bedeutende Künstler und Künstlerinnen aus dem Land Salzburg ausgestellt.

Junge Kunst

Die Ausstellungen der „Jungen Kunst“ zeigten eine buntes Miteinander von bereits „beachteten“ und noch „unbeachteten“ Kunstschaffenden.

Ein Großteil der ausgestellten Nachwuchskünstler und Nachwuchskünstlerinnen kommt aus dem Umfeld der Abteilung Bildhauerei[20][21] an der HTL Hallein, und auch von der Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg.

Ferdinand Böhme „Salzträger“ 2002, Gabriele Chiari „Malina und ich - frei nach Ingeborg Bachmann“ 1998, Daniel Domig „Forget that last thing I did. I was only trying to impress you.“ 2006, „Bergpredigt“[22] 2009, Fabian Fink „connected“ 2005, Herbert Golser „Flusssssteinreihe“ 1997, „wert der dinge“ 2007, Franz Kapfer „Plastik“ 2005, „Bergisel“ 2009, Stefan Kreiger „Menschenbilder - Prinz Charles - Peter Falk a. Columbo Frank Sinatra“ 2011, Daniel A. Toporis „Der Träumer“ 2012, Arnold Reinthaler „temporal translation“ 2006, „Liebling, wie lange noch?“ 2009.

Rezeption

  • Tennengauer Nachrichten: "Ein Blick genügt nicht!" (M. Stadler), 5. Dezember 1996
  • Salzburger Nachrichten: "1Blick - in Hallein" (SN-pab), S. 10, 10. April 1999
  • Tennengauer Nachrichten: "Wurm in der Keltenstadt" (eva), S. 8, 27. März 2008
  • Freier Rundfunk Salzburg - Radiofabrik: "Magazin um 5", Studiogespräch, live am 2. April 2008

Weblinks

Einzelnachweise

47.68219613.094518Koordinaten: 47° 40′ 56″ N, 13° 5′ 40″ O