Die Burgruine Johannstein, früher vermutlich Burg Sparbach, ist eine im Wienerwald gelegene frühere Höhenburg. Sie gilt als eine der beiden Ruinen, auf denen der Schriftsteller Ferdinand Raimund sein Theaterstück "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" beendet haben soll[1].

Die Ruine Johannstein heute

Lage

Die Burgruine Johannstein ist Teil der Gemeinde Hinterbrühl. Sie befindet sich im Naturpark Sparbach.[2]

Das Bauwerk

Es handelt sich um eine sehr kleine, vieleckige Burganlage aus Bruchsteinen, die unter Einbeziehung eines Felsens erbaut wurde. Sie ist von einem Halsgraben umgeben, der in den Felsen gehauen wurde. Heute verbindet eine Holzbrücke, die über ihn führt, einen der Felsen mit dem spitzbogigen Tor. Zu Anlage gehörten der Zwinger, der Bergfried, die kleine Burgkapelle sowie ein quadratischer Palas westlich des Bergfriedes und ein dreieckiger Palas südlich von diesem.[1].

Historische Eckdaten

Die Burg erhielt erst als Ruine den Namen Johannstein. Zuvor dürfte sie ebenfalls nach dem Ort Sparbach benannt gewesen sein.[2]

Die Burgruine Johannstein in Sage und Legende

Die blutige Ferse von Johannstein

Diese Sage, die in Wirklichkeit eine kunstvolle Erzählung ist, spielt zur Zeit der Herrschaft von Markgraf Adalbert dem Siegreichen[A 1], ehe die spätere Burg erbaut wurde. Dort lebt ein Einsiedler, der fromme Johannes, und die Sage berichtet von seinem wohltätigen Wirken, aber auch von seltsamen Geschehnissen um seine Person, die ein Hirte und der Ortsvorsteher beobachten dürfen. Darauf angesprochen, verrät der Einsiedler dem Ortsvorsteher schließlich, dass er schwere Schuld auf sich geladen hat und sein nächtliches Treiben seine Buße dafür ist. Er bittet ihn nach seinem Tod eine blecherne Kapsel mit zwei Pergamentblättern nach Stift Heiligenkreuz zu bringen, wo ihm alles erklärt werden wird. Als er viele Jahre später stirbt, erfüllt der Ortsvorsteher seine Bitte. Die Vorgänge werden allerdings nicht wirklich geklärt. Nach den Grabbeigaben kommt der Ortsvorsteher zu der Erkenntnis, dass der Einsiedler früher ein Ritter und wohl der Letzte seiner Familie gewesen sein muss. Es handelt sich um eine jener Sagen, mit denen ein Name erklärt wird.[3].

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

  Burgruine Johannstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Burgruine Johannstein, Niederoesterreich.AT, abgerufen am 2. August 2020 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „schöndorfer157“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. 2,0 2,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 156
  3. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 157-160

Anmerkungen

  1. Im Text wird er als Albrecht der Siegreiche, der dritte Markgraf aus dem Hause der Babenberger bezeichnet, was auf Adalbert den Siegreichen zutrifft.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Johannstein behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).