Die Burgruine Merkenstein ist eine im Wienerwald gelegene frühere Höhenburg. Sie zählt heute zu den bekanntesten Kult- und Kraftplätzen im südlichen Niederösterreich[1].

Die Burgruine Merkenstein heute

Lage

Die Burgruine Merkenstein ist Teil der Gemeinde Bad Vöslau. Sie befindet sich in der Nähe des Haidlhofs mitten in einem Wald, der sich auf einem Felsen befindet, der ein südlicher Ausläufer des Hohen Lindkogels ist und nach drei Seiten steil abfällt.[2]

Das Bauwerk

Von der ursprünglichen Anlage ist heute nichts mehr erhalten. Die Reste der Hochburg, die spätgotische Formen zeigen, stammen aus dem 16. Jahrhundert, die Reste der Vorburg sind aus dem 17. Jahrhundert.[3]

Historische Eckdaten

Die Burg wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts als Wehranlage erbaut. Sie diente dem Schutz des Herzogtums Österreich gegen das ungarische Königreich[A 1]. Vom 12. bis ins 14. Jahrhundert ist eine Ritterfamilie belegt, die sich nach der Burg Merkenstein benannt haben dürfte. Anfang des 13. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz von Königin Elisabeth. Später gehörte sie den Adelsfamilien der Walseer und der Hohenberger.[3]

In den Kriegen des 15. und 16. Jahrhunderts wurde die Burg mehrmals belagert. Nachdem sie in den 1480er-Jahren vorübergehend vom "Ungarnkönig" Matthias Corvinus eingenommen wurde, kam es 1482 sogar zu ihrer Belagerung durch kaiserliche Truppen. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg als landesfürstliches Lehen des Herzogtums Österreich an Franz von Ficin verpfändet, was 1565 schwere Auseinandersetzungen mit den zur Herrschaft gehörigen Bauern zur Folge hatte. Dieser verkaufte die Burg später an die Familie der Heißperger. 1672 kam sie in den Besitz der Fürstenfamilie Dietrichstein. Zu dieser Zeit wurde sie zum letzten Mal um- und ausgebaut.[3]

1620 diente die Burg als Fluchtburg vor Söldnern, doch 1683 wurde sie im Zusammenhang mit der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" von den Osmanen erobert und zerstört. Die Menschen, die dort Zuflucht gesucht hatten, angeblich 173 Personen, wurden dabei gnadenlos niedergemetzelt. In den Folgejahren begann die Burg zu verfallen.[3]

Die Burgruine Merkenstein in der Kunst

Der Komponist Ludwig van Beethoven vertonte ein Gedicht über Merkenstein.[3]

Die Burgruine Merkenstein in Sage und Legende

Merkenstein

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Der Schatz auf Merkenstein

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Merk dir den Stein

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Merkensteiner Sage

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Die Merkensteiner Fische

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Die Türken vor Merkenstein

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Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

  Burgruine Merkenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Burgruine Merkenstein, Kultkraftplatz.COM, abgerufen am 2. August 2020
  2. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 160
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 161
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 163
  5. 5,0 5,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 164

Anmerkungen

  1. Das heutige Bundesland Burgenland war damals Teil des ungarischen Königreiches. Hinzu kommt noch, dass sich erst in den kommende Jahrhunderten so etwas wie eine halbwegs stabile Grenze zwischen dem Königreich und dem benachbarten Herzogtum Österreich herausbilden sollte.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Ruine Merkenstein behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).