Die Burgruine Grimmenstein ist eine im Raum von Neunkirchen gelegene frühere Höhenburg, die aus drei Wehranlagen bestand: "Vordergrimmenstein", "Hochgrimmenstein" und "Hintergrimmenstein".

Die Burgruine Grimmenstein heute

Lage

Die Ruinen der einstigen Anlage sind heute Teil der Gemeinde Grimmenstein. Sie befinden sich auf dem Kulmriegel.[1]

Bauwerk

Siehe "Vordergrimmenstein", "Hochgrimmenstein" und "Hintergrimmenstein".

Historische Eckdaten

Angeblich wurden die Burganlagen in den 40er-Jahren des 11. Jahrhunderts erbaut, wofür es allerdings keine urkundlichen Belege gibt. Seit 1155 gehörte die Burg der Familie, den Grimmensteinern, welche das Schenkenamt im späteren Herzogtum Steier besaß.<ref">vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 221f.</ref> Zwischen 1201 und 1227 ist der Schenk Albero von Grimmenstein ("pincerna[A 1] Albero de Grimmensteine") in mehreren Urkunden genannt. 1218 scheint er als Zeuge einer Urkunde auf, die Herzog Leopold (VI.) der Glorreiche während des sogenannten Sechsten Kreuzzugs bei der Belagerung von Damiette ausstellte. Die Grimmensteiner starben im 14. Jahrhundert in "männlicher Linie" aus, worauf die Burganlagen landesfürstlicher Besitz und als solcher oft verpfändet wurden. 1444 schenkte der spätere Kaiser Friedrich III. die Burganlagen von Grimmenstein der von ihm gestifteten Niederlassung der weltlichen Chorherren in Wiener Neustadt. Damals werden diese bereits als "öde Festung" bezeichnet. 1468 gelangten die Grimmensteiner Burgen auf Wunsch des Kaisers in den Besitz des St. Georgs-Ritterorden. Dessen Hochmeister Johann Geumann übergab Grimmenstein 1522 dem Bistum von Wiener Neustadt. 1523 kamen die Grimmensteiner Burgen wieder an den Landesfürsten.[2]

1547 wurde Christoph Urschenbeck "Pfleger"[A 2] der Grimmensteiner Burgen und der Burg Wartenstein, sein Sohn Georg Bernhard wurde in den Freiherrenstand erhoben und erhielt die Burgen als Besitz. Im 16. Jahrhundert wurde das Amt Grimmenstein Bestandteil der Herrschaft Wartenstein. Grimmenstein-Wartenstein kam 1693 in den Besitz von Freiherr Kasimir von Petrowitsch. 1720 verkauften seine Erben diesen Besitz an die Grafenfamilie Stella-Caracciolo, der er bis 1848 gehörte.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag. Da die oberen Vorwerke der Burgenanlage aufgrund der Witterungseinflüsse bald verschwanden, während die Ruine der tiefer gelegenen Burg noch heute trotz dem Wald erkennbar ist, entsteht durchaus der Eindruck, dass Grimmenstein am Hang herabsinkt, darauf könnte die Sage anspielen.[3]

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

  Burgruine Grimmenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 221
  2. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 222
  3. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 223f.

Anmerkungen

  1. "Pincerna ist eine Bezeichnung für Schenk
  2. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burg Grimmenstein (Niederösterreich) behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).