Ulrich Sild

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Ulrich Sild (* 4. Juni 1911 in Wien; † 9. Mai 1937 am Hochschwab in der Steiermark), genannt „Uli“, war ein österreichischer Bergsteiger.

Familie

Uli Sild war ein Abkömmling der bekannten österreichischen Bergsteigerfamilien Sild und von Ficker. Er war der älteste Sohn von Cenzi Sild (1878–1956), geborene von Ficker, und ihres Ehemanns Hannes Sild, der als Rechtsanwalt in Wien wirkte. Uli Silds Großvater war der westfälische Rechtshistoriker Johann Kaspar Julius Ficker Ritter von Feldhaus (1826–1902), der an der Universität Innsbruck lehrte.

Leben

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges siedelte Uli Sild mit seiner Mutter von Wien auf einen Bauernhof bei Innsbruck um, als der Vater mit dem 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger an die Front ging.

Nach Kriegsende begleitete der Siebenjährige bereits beide Eltern zum Bergsteigen auf den Habicht in den Stubaier Alpen, die Serles zwischen Stubaital und Wipptal, ins Birkkar und auf die Lamsenspitze im Karwendel. Im Alter von 9 Jahren zog er mit seinen Eltern wieder nach Wien, wo er im 21. Bezirk das 21er Gymnasium besuchte. Den Bergen blieb er dennoch verbunden und führte als Fünfzehnjähriger eine Gruppe von 15 bergsteigerischen Anfängern auf den Polinik und den Mittagskogel.

Als gesundheitliche Einschränkung machte ihm in diesem Alter ein Bronchialasthma zu schaffen. Seine Eltern schulten ihn deshalb auf eine Freiluftschule an der Nordsee um, um von dem dort herrschenden Reizklima profitieren zu können. Ab Ostern 1927 besuchte er die reformpädagogische Schule am Meer auf der Insel Juist, ein von Martin Luserke geführtes musisch, sportlich und handwerklich geprägtes Landerziehungsheim. Nachdem Uli im Sommer 1929 mit seinen Eltern Bergwanderungen in die Sextner Rotwand und die Kleine Zinne unternommen hatte, führte er im Herbst 1929 Schulkameraden auf den Triglav in den Julischen Alpen und auf die Große Zinne in den Sextner Dolomiten.

Nach seiner Reifeprüfung im Jahr 1931 kehrte er von der Insel Juist nach Österreich zurück und schrieb sich an der Universität Innsbruck für das Fach Rechtswissenschaften ein.[1] Das Bergsteigen setzte er währenddessen fort. Als Student betätigte er sich als Förderer der Schule am Meer, während sein Vater zu deren Vertrauensleuten zählte und in Wien Eltern potenzieller Privatschüler über dieses Landschulheim informierte und beriet.

Vierzehn Tage vor seiner letzten akademischen Prüfung stürzte Uli Sild 25-jährig als Führer einer Bergtour in der als schwierig geltenden Südwestwand[2] der Stangenwand der Hochschwabgruppe in der Steiermark ab, zusammen mit seiner Seilschaft, dem schweizerischen Luftfahrtpionier Walter Mittelholzer (1894–1937) und Liselott Kastner, geborene Lorenz (Tochter des Wiener Chirurgen und Alpinisten Hans Lorenz (1873–1934). Als Ursache wurde seinerzeit Steinschlag vermutet. Alle drei galten als gute Bergsteiger.[1]

Uli Sild wurde nach Wien überführt und dort auf dem Jedleseer Friedhof beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Historisches Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol, Personenmappe Uli Sild, Signatur: DAV PER 1 SG/2041/0 (PDF-Datei; 859 KB), auf: historisches-alpenarchiv.org, abgerufen am 15. November 2017.
  2. Uli Sild, in: Österreichische Alpenzeitung, Folge 1182, Juni 1937, S. 142–145.