Der Erawäldele-Bunker befindet sich in Bregenz (Vorarlberg) im Ortsteil Vorkloster neben dem Friedhof Mariahilf und der Eingang ist vom vorbeiführenden Radweg gut zu sehen. Der Zugang ist versperrt. Der Bunker stammt aus dem Zweiten Weltkrieg und wurde zum Schutz der Bevölkerung vor Luftangriffen der Alliierten erbaut.

Erawäldele-Bunker
Luftschutzstollen an der Schloßbergstraße, umgebaut für die Champignonzucht

Name

Der Name des Bunkers wurde vom hier befindlichen Erawäldele abgeleitet, welches ein geschütztes Biotop ist und etwa eine Fläche von rund drei Hektar umfasst. Durch das Erawäldele führt ein Teil eines Rad- und Fußweges. Es handelt sich beim Erawäldele um einen weitgehend natürlichen Laubmischwald mit vielfältigem Baumbestand mit vor allem Eichen und Hainbuchen.

Lage

Der Bunker befindet sich direkt neben dem Friedhof Mariahilf und dem Schoellersteig auf rund 400 m ü. A. (Eingang). Etwa 200 Meter nordöstlich entfernt befindet sich das Westportal des Riedentunnels, der erste Tunnel der ehemaligen Bregenzerwaldbahn von Bregenz aus gesehen (Eisenbahnkilometer 0,0) und der längste Tunnel der ganzen ehemaligen Bahnlinie sowie mit 212 Metern Länge das längste Kunstbauwerk auf der gesamten ehemaligen Bahnlinie. Heute ist der Tunnel eine Fuß- und Fahrradwegverbindung. Auch dieser Tunnel hätte im Falle eines Fliegerangriffs als Notfluchtstollen gedient.

Geschichte

Solche Bunker unter Ausnützung der natürlichen Gegebenheiten wurden in Bregenz mehrfach angelegt. Auch unter der nahe gelegenen Riedenburg. Die Riedenburg diente im Zweiten Weltkrieg als Lazarett und der Luftschutzstollen Riedenburg mit einem weit verzweigten Gangsystem bot Platz für 3000 bis 4000 Menschen. Ein kleinerer Luftschutzstollen an der Schloßbergstraße / St. Gallusweg in Bregenz wurde nach dem Zweiten Weltkrieg für die Champignon-Zucht (Stollenchamignon) verwendet.

1981 wurde im Vorarlberger Landtag diskutiert, ob und inwieweit diese Luftschutzstollen aus dem Zweiten Weltkrieg in Vorarlberg zukünftig für den Zivilschutz adaptiert und den Anforderungen für den Fall eines Einsatzes von Massenvernichtungswaffen adaptiert werden können, da in Vorarlberg viel zu wenig Schutzraumplätze vorhanden waren.[1]

Einzelnachweise

47.4940829.730846Koordinaten: 47° 29′ 39″ N, 9° 43′ 51″ O