Ratzbachwasserfall
Der Ratzbachwasserfall (auch: Ratzbach-Wasserfall oder Wasserfall Ratzbach) befindet sich in der Kesselschlucht in der Gemeinde Weiler im Bezirk Feldkirch in Vorarlberg. Der Wasserfall wird vom Ratzbach durchflossen.
Name
Eine Erklärung für den Namen Ratzbach lautet, dass dieser von ratis = Farn abstammen und somit Farnach bzw. Farnbach bedeuten soll. Für die Ableitung wurde jedoch keine nähere Erklärung abgegeben.[1]
Lage
Der Ratzbachwasserfall ist in der Kesselschlucht in der Gemeinde Weiler situiert. Er wird vom Ratzbach durchflossen und ist ca. 13 Meter hoch (569 m ü. A. bis 556 m ü. A.). In mehrere Kaskaden, in steinernen Kesseln (Strudeltöpfen), daher Name: Kesselschlucht, stürzt das Wasser herab. Der Wasserfall beginnt etwa bei Gewässerkilometer (GwKm) 5,47 und endet etwa bei GWkM 5,45.
Der Wasserfall ist natürlichen Ursprungs und wurde durch die jahrtausendelange Erosionswirkung des Ratzbachs gebildet. Es handelt sich bei diesen Strudeltöpfen um große Kolke, auch Strudellöcher genannt bzw. irrtümlich ab und zu auch als Gletschertöpfe bzw. Gletschermühle bezeichnet.[2] Die Form der Strudeltöpfe zeigt die Drehrichtung des Wassers beim Durchfluss an. Bei der hier vorkommendne Erosion werden größere und kleinere Geschiebeteile in die Strudeltöpfe bei Hochwasser eingetragen und dort so lange gedreht, bis diese rund sind. Gleichzeitig werden durch den Abrieb die Strudeltöpfe vergrößert.
Das Ortszentrum von Weiler ist etwa 1000 Meter Luftlinie im Westen entfernt, die Gemeinde Fraxern im Nordwesten rund 1000 Meter und Klaus um Nordwesten rund 1500 Meter. L69 bei der ersten Kehre (Martenetsch) ist vom Wasserfall etwa 500 Meter Luftlinie entfernt.
Wanderung
Der Ratzbachwasserfall ist recht nahe an der Landesstraße von Weiler nach Fraxern (L69). Vom Gemeindeamt Weiler 47.3034389.653236 bis zum Wasserfall sind es etwa 35 Minuten Gehzeit. Vom kleinen öffentlichen Parkplatz bei der ersten Kehre der Landesstraße 47.3064159.662885 nach Fraxern (Abzweigung Martenetsch) sind es etwa 10 Minuten Gehzeit zum Wasserfall.
In der Nähe des Wasserfalls liegt auch der Aussichtspunkt „Rüti Schrofa“ (Abzweigung „Weinberg“ und der Beschilderung aufwärts zum Aussichtspunkt folgen).
Siehe auch
- Gumpe – kolkähnlicher Strudeltopf am Fuß von Wasserfällen
- Gletschertopf – kolkähnlicher Strudeltopf am Fuß von Gletschermühlen
- Windkolk – durch starke, gleichartige Winde gebildeter Kolk im Schnee
Literatur
- Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, Hard 1991, Hecht-Verlag, ISBN 3-85430-151-0.
- Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg Gemeinde Weiler, Webseite Land Vorarlberg.
Weblinks
Ratzbachwasserfall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons 47.3076049.669388Koordinaten: 47° 18′ 27″ N, 9° 40′ 10″ O
Einzelnachweise
- ↑ Isidor Hopfner: Ein bißchen Ortsnamenkunde, Vorarlberger Volksblatt vom 20. Mai 1911, S. 1.
- ↑ Gletschertöpfe bzw. Gletschermühlen entstanden durch Schmelzwasser am Rande oder am Boden von eiszeitlichen Gletschern und nicht wie hier durch das fließende Wasser des Schwarzwasserbaches.