Alexander Ammann

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Alexander Ammann (* 1. Oktober 1896 in Barcelona, Spanien; † 17. März 1941 ermordet in der Tötungsanstalt Hartheim bei Linz) war ein Kaufmann und wurde ein Euthanasie-Opfer der Nationalsozialistischen Diktatur.

Leben

Alexander Ammann wurde als Sohn des Johann († 1905) und der Antonia Ammann (geborene Parés-Olivella; † 1904) geboren. Johann Ammann war österreichsicher Staatsbürger, Antonia Ammann spanische Staatsbürgerin. Über seinen Vater wurde Alexander Ammann österreichischer Staatsbürger. Er hatte noch fünf Geschwister. Die Geschwister wurden getrennt, als die Eltern verstarben. Die Mädchen kamen zu Verwandten in Spanien, die Buben zu Verwandten in Hohenems in Vorarlberg.

Alexander Ammann lernte in Nürnberg die Nürnbergerin Maria Sindel kennen. Die beiden heirateten. Aus der Ehe entstammen zwei Kinder (Dorothea und Alfredo). Das Paar versuchte zuerst in Wien sich eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen, musste aber wegen der wirtschaftlichen Lage nach Barcelona übersiedeln. Hier erhielt Alexander Ammann eine Anstellung bei Siemens-España. Ammann sprach mehrere Fremdsprachen.

Er erlitt auf einer Geschäftsreise nach Berlin einen ersten Nervenzusammenbruch und hatte nachts im Hotel Verfolgungsängste. Sein psychischer Zustand verschlechterte sich immer weiter, so dass er von der Fa. Siemens entlassen wurde. Dadurch kam die Familie in eine finanzielle Notlage und Maria Ammann (geb. Sindel) entschloss sich 1932 mit den Kindern nach Nürnberg zurückzukehren. Alexander Ammann wurde bei einer Polizeikontrolle in Spanien festgenommen und, weil er eine Pistole bei sich trug, als ausländischer Staatsbürger des Landes verwiesen. Er reiste zu seiner Familie nach Nürnberg und kam dort 1933 in ein Krankenhaus in Erlangen. Von dort wurde er, als österreichischer Staatsbürger, am 2. November 1933 in die damalige Heil- und Pflegeanstalt Valduna bei Rankweil (Vorarlberg) überwiesen. Sein Cousin Anton Ammann, Gründer und ehemaliger Direktor der Vorarlberger Illwerke und späterer Ehrenbürger von Schruns, wurde als sein Vormund eingesetzt.

Am 17. März 1941 wurde Alexander Ammann mit 86 weiteren Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Valduna zur Ermordung in die Tötungsanstalt Hartheim gebracht und dort vergast. Den Insassen des Transports wurden noch vor der Abfahrt die Goldzähne gezogen. Diese wurden von einem Pfleger der Heil- und Pflegeanstalt Valduna Alfredo Ammann nach dem Ende der Nationalsozialistische Diktatur samt einiger Fotos übergeben.[1][2]

Schulbesuch und Ausbildung

Alexander Ammann besuchte, nachdem er in Vorarlberg lebte, das Internat Mehrerau bei Bregenz. Nach der Schule begann er eine kaufmännische Lehre. Nach dem Ersten Weltkrieg begann er ein Studium an der Handelshochschule in Nürnberg und schloss als Diplomkaufmann ab.[1][2]

Militärdienst

Alexander Ammann wurde während des Ersten Weltkriegs in Österreich einberufen und an der Front in Südtirol eingesetzt. Für seinen Einsatz wurde er ausgezeichnet. Es sind mehrere Feldpostbriefe erhalten.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Alexander Ammann, Webseite: lebensspuren.schloss-hartheim.at.
  2. 2,0 2,1 Von Rankweil in die Gaskammer, Vorarlberger Nachrichten vom 16. Juli 2019.