Einsiedler in Kaisersteinbruch bekräftigten einige Jahrzehnte im 18. Jahrhundert ihren röm. kath. Glauben in besonderen Andachtskapellen, wie Maria Schnee, Johannes der Täufer. Sie waren Ziele jährlicher Prozessionen.

Maria Kießlin

Die Einsiedlerin betreute von 1732 – 1745 die Andachtsstätte „Maria Schnee“

Maria Magdalene Diebergerin

Die verwitwete Perückenmacherin in Wien stiftete für eine Einsiedelei in Steinbruch, einer Kapelle mit dem Bild „Maria Schnee“ die ansehnliche Summe von 600 Gulden. Den Banco-Vertrag schloss Frau Diebergerin mit dem Amtsverwalter im Heiligenkreuzer Hof P. Otto in Wien ab. Der Einsiedlerin Maria Kießlin fielen die vereinbarten Zinsen zu.

Abt Robert Leeb vom Stift Heiligenkreuz

Schreiben 2. Apr. 1746: Einsiedelei in Steinbruch

„Excellenz Gräfin Füchsin schickt einen Agenten zu mir, und lässt mir andeuten, es befinde sich in ihrer Herrschaft die Einsiedlerin (siehe Kießlin Maria), so ich von Steinbruch hinweggeschafft, sie seye ein frommes andächtiges Weibsbildt, hätte auch das Lob von allen, dass sie sich wohl auf früher wäer auch Ihro Majestät der Kayßerin Ma. Theresia schon bekannt und in Estime (Schätzung, Würdigung), wollte also ihr ein Capell und ein Orth in ihrem District erbauen, auch die Kayßerin was darzu contribuiren (einen Beitrag leisten), weilen sie aber ein Frau Bild („Maria Schnee“) mit anderen in ihrer alten Capellen habe, auch darzu Meßkleiderwäsch, und ein Capital darzu gestöfftet worden, so repetirt (wiederholt) sie auch solches, weil es ihr zu ihrem Bildt gestüfftet worden.“

Nach einer harten Auseinandersetzung zwischen der Einsiedlerin und Abt Robert Leeb musste die Frau das Feld räumen, vorerst nach Mannersdorf.

Einsiedlerkapelle „Maria Schnee“

Habe also kein Bedenkhen, gleich wie sie, also auch die Capellsachen mit dem Capital gar gern zu überlassen und werde froh seyn, wann ich mich völlig von ihr werde können losmachen. So lassen Sie gleich alles zusammenlegen, was hergeben worden, und machen eine Specification, welche sie gleich nach Mannersdorf bringen lassen. Mit dem Capital werde es hier schon ausmachen, der Pfarrer aber muß berichten, wie die Messen gelesen worden, auch wieviel heuer, und welche bezahlt, oder noch ausständig, damit alles richtig gemacht werde. Wäre also gut ein Attestion (Bestätigung), vielleicht von Richter (Steimmetzmeister Joseph Winkler) und Geschworene.

Möglicherweise wurde sie dann im Wald nördlich von Eisenstadt (wo heute die Gloriette steht) angesiedelt. Denn dort gab es ab dem Jahre 1748 ebenfalls eine Klause, die noch 1773 bestand.

Bruder Conrad Link

1747 gab es wieder ein Eremitorium in Kaisersteinbruch, eine Kapelle zu Ehren des „Hl. Johannes des Täufers“ beim sogenannten Öden Kloster. [1] Steinmetzmeister Johann Baptist Regondi hatte es erbauen lassen.[2] Der erste Bewohner war Bruder Conrad Link.

Conrad Link wurde 1715 geboren und 1742 legte er die Einsiedlerprofess ab. Im Jahre 1743 lebte er in der Clause zu Raab (Györ), nachdem dort knapp vorher einige Monate – ohne Wissen und Willen der Oberen Bruder – Laurenz Moriahorth gehaust hatte. Etwa von 1745 an bis zum Jahre 1752 blieb nun Bruder Link in Steinbruch.


P. Winkler Adalbert schreibt in seinem Buch, daß ein gewisser Regondi (Regondi Joh. Baptist) diese Einsiedelei habe errichten lassen. Der erste Bewohner war Bruder Link Conrad, Der Nachfolger wird Bruder Millberger Crispin

Frater Crispinus Millberger

1719 geboren, kam er nach seinem Noviziat erst im Alter von 31 Jahren zur Einsiedlerprofess. Für ihn war Kaisersteinbruch der erste Posten.

Millberger Crispinus Frater 1719-1780 Einsiedler zu Stb., seit 28 J. geweiht, 30 J. als Eremit. Als Nachfolger v. Bruder Link Conrad in der Einsiedelei in Stb. . 1770 wurden ihm lt. Waldrechnung der Gutsverwaltung Königshof „200 Bürtl Holz“ ausgefolgt. Er blieb bis zu seinem Tode.  11. Okt. 1780 Crispinus, 61 J. Er wurde beim Eingang der Sakristei begraben, an der linken Seite der Kapelle.

Einsiedlerbruch

Laut Überlieferung flüchteten die Bewohner in den Jahrhunderten vor drohenden Gefahren in diesen Bruch. Vielleicht weist sein Name auf hier hausende Einsiedler.[3] w:Kaisersteinbruch#Türkeneinfall vom 10. Juli bis 20. September 1683

Quellen und Literatur

  • P. Adalbert Winkler, Die Zisterzienser am Neusiedlersee und die Geschichte des Sees, 1926. Neuauflage Winden/See 1993.
  • Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes, Bd. 2, Der Verwaltungsbezirk Eisenstadt und die Freistädte Eisenstadt und Rust: Die Einsiedeleien im Burgenland. Herausgegeben von der Burgenländischen Landesregierung, Burgenländisches Landesarchiv
Josef Rittsteuer, Einsiedler im Burgenland, in: Burgenländische Forschungen, Sonderheft, Festgabe 60. Geburtstag von Landesarchivrat Josef Karl Homma, Eisenstadt 1951.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stift Heiligenkreuz, Archivar Hermann Watzl
  2. Rittsteuer, Einsiedler
  3. w:Geologische Bundesanstalt: ?Einsiedlerbruch.