Die Ehrsame Burschenschaft Neckenmarkt ist eine Burschenschaft in der Marktgemeinde Neckenmarkt.

Fahnenschwingerstatue am Neckenmarkter Kreisverkehr

Ursprung

Im September 1620 wurde das Schloss Lackenbach von ungarischen Rebellen angegriffen. Bei dieser "Schlacht von Lackenbach" unterstützten die Neckenmarkter Bauern den Grundherrn Nikolaus Esterházy und verhalfen ihm zum Sieg. Der Kaiser ernannte Esterházy daraufhin zum Großgrundbesitzer. Dieser war den Neckenmarkter Bauern sehr dankbar und schenkte ihnen deshalb eine Fahne und an Neckenmarkt angrenzende Weinberge und Wälder. Aus diesem Ereignis hat sich ein Brauchtum entwickelt, welchen die Burschenschaft noch heute repräsentiert.[1]

Brauchtümer

Brucktanzen

Das Brucktanzen findet am Faschingsonntag statt. Dabei tanzen die Burschen miteinander, um die dörfliche Einheit symbolisch zum zu Ausdruck bringen. Die "Bruck" bezeichnet dabei die Kreuzung Rathausgasse-Herrengasse, da dort in der Vergangenheit eine Brücke über den Goldbach führte.[2]

Fahnenschwingen

Das Fahnenschwingen findet am Sonntag nach Fronleichnam statt. Gemeinsam mit dem Kipferlauswerfen zählt es zu den wenigen Schaubräuchen Ostösterreichs.[2][3]

Burschbaumstellen

Das Burschbaumstellen findet am Samstag vor Fronleichnam statt. Dabei holen die Burschen früh am Morgen den "Burschbaum" aus dem Wald, welcher später am Tag ohne technische Hilfsmittel am Schwanaplatz vor der Gemeinde aufgestellt wird.[2][4]

Kipferlauswerfen

Beim Kipferlauswerfen werfen die Burschen Orangen und Kipferl in die versammelte Dorfgemeinschaft. Dieses findet am Faschingdienstag statt.[2]

Rollen

In der Burschenschaft gibt es die großen und die kleinen Uniformierten. Diese werden auch als die großen und die kleinen Sechs bezeichnet.

Große Uniformierte (Die großen Sechs)

Die Großen Uniformierten sind der Fähnrich, der Kommandant, die zwei Kellner, die zwei Sterzträger und die zwei Wachtmeister. Alle von diesen, bis auf den Kommandanten, werden jedes Jahr von den Burschen am Sonntag nach Fronleichnam gewählt.

Fähnrich

Der Fähnrich ist der "Chef" der Burschenschaft und der einzige, der die Fahne schwingt.[4]

Kommandant

Der Kommandant wird vom Fahnenschwinger ernannt.

Kellner

Die Kellner teilen bei Veranstaltungen Wein an die Burschen aus.

Sterzträger

Die Sterzträger passen auf die Fahne auf. Sie heißen so, weil sie ursprünglich für Speis und Trank verantwortlich waren und deswegen immer Töpfe mit Sterz mit hatten.

Wachtmeister

Die Wachtmeister hingegen sind für das Rekrutieren neuer Burschen verantwortlich. Sie besuchen jedes Jahr am Samstag vor Fronleichnam die 16-jährigen Nicht-Burschen und laden sie in die Burschenschaft ein.

Kleine Uniformierte (Die kleinen Sechs)

Die kleinen Uniformierten tragen bei Veranstaltungen eine "Hajduken-Uniform". Sie werden auch am Sonntag nach Fronleichnam von den Burschen gewählt.[4]

Besetzung

Jahr Fähnrich Fähnrichdirn
2020 Ecker Tobias Neubauer Christina
2019 Beisteiner Thomas Ranz Stefanie
2018 Gebert Reinhard Tesch Sarah
2017 Trimmel Johannes Hutter Denise
2016 Scheu Hannes Hallwachs Stephanie
2015 Wieder Patrik Artner Katrin
2014 Wieder Stefan Ecker Isabell
2013 Schöll Daniel Schubaschitz Julia
2012 Hettlinger Martin Mayerhofer Lisa
2011 Rittenbacher Armin Feichtinger Manuela
2010 Klausz Thomas Graf Isabell
2009 Feichtinger Andreas Feichtinger Manuela
2008 Wohlmuth Christian Tesch Katharina
2007 Schöll Alexander Larnsack Maria Elisabeth
2006 Scheu Markus Weinzetl Nicole
2005 Patronovits Gottfried Patronovits Bernadette
2004 Ecker Roman Iby Doris
2003 Zach Norbert Lehrner Susanne
2002 Handler Günther Schlaffer Doris
2001 Tesch Walter Giefing Elisabeth
2000 Wellanschitz Georg Berger Nicole
1999 Wieder Gebhard Kerschbaum Berlinda
1998 Racz Wolfgang Scheu Silke
1997 Raab Engelbert Franz Sidlo Evelin
1996 Ecker Emmerich Patronovits Petra
1995 Scheu Georg Scheu Silke
1994 Tesch Christian † Wessely Claudia
1993 Schmidt Roland Böhm Manuela
1992 Wieder Oswald Wieder Erika
1991 Wieder Georg Drescher Doris
1990 Iby Gerhard Sauer Gabriela
1989 Wieder Christian Kleber Claudia
1988 Zörfusz Wolfgang Patronovits Christine
1987 Raab Anton † Schubaschitz Erna,Maria
1986 Wieder Robert Drescher Andrea
1985 Schubaschitz Georg Osterauer Ursula
1984 Schmidt Anton Trimmel Eveline
1983 Feichtinger Stefan Hahn Christine
1982 Wiedemann Karl Ecker Josefine
1981 Rittenbacher Franz Pollermann Martina
1980 Schöll Heinrich Scheu Gerlinde
1979 Kiedler Donat Ecker Rosmarie †
1978 Krall Josef Iby Anna
1977 Klausz Andreas Krall Theresia
1976 Wohlmuth Josef Oberhauser Annemarie
1975 Zach Norbert Iby Irmgard
1974 Dorner Josef † Wieder Getrude†
1973 Lang Walter Maschler Gerda
1972 Patronovits Franz † Krall Anna
1971 Lang Josef Kautz Anna Elisabeth
1970 Scheu Anton Wieder Stefanie
1969 Igler Johann Trimmel Josefine
1968 Sauer Erich Anton Wieder Brigitta
1967 Wieder Hermann Rudolf † Igler Maria
1966 Wurdits Johann Badisch Adelheid
1965 Hahn Julius Trimmel Rosa
1964 Badisch Georg † Mayerhofer Stefanie
1963 Hahn Franz Wieder Marianne
1962 Wieder Ernest † Patronovits Wilhelmine
1961 Tesch Paul † Glöckl Martha
1960 Wieder Anton † Wieder Helene
1959 Wellanschitz Stefan Siegl Theresia
1958 Bendl Rupert † Oberhauser Anna †
1957 Hundsdorfer Anton † Lackinger Theresia
1956 Patronovits Anton † Patronovits Gertrud
1955 Wieder Stefan † Kerschbaum Rosa †
1954 Feichtinger Martin † Blank Rosa
1953 Wellanschitz Johann † Ratz Rosa
1952 Zach Johann † Kiedler Theresia †
1951 Ecker Johann † Heincz Theresia
1950 Bendl Georg † Haller Theresia
1949 Tesch Josef † Kerschbaum Maria
1948 Klausz Heinrich † Trimmel Barbara †
1947 Hahn Josef † Unger Paula †
1946 Schlaffer Johann † Heincz Maria †

[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schlacht bei Lackenbach auf Pannonische Rundschau. Abgerufen am 24. November 2020.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Burschenschaft Neckenmarkt auf Pannonische Rundschau. Abgerufen am 22. November 2020.
  3. Fahnenschwingen auf Pannonische Rundschau. Abgerufen am 22. November 2020.
  4. 4,0 4,1 4,2 Fahnenschwingen auf der Homepage Neckenmarkts. Abgerufen am 23. November 2020.
  5. „380 Jahre Neckenmarkter Fahnenschwingen“, Marktgemeinde Neckenmartk 2002

  Dieser Artikel wurde 2020/21 im Zuge des Schulprojektes der HTL Pinkafeld erstellt oder maßgeblich erweitert.