Pfarrkirche Andau

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Die Pfarrkirche Andau ist eine römisch-katholische Kirche in der Marktgemeinde Andau im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland. Die dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche gehört zum Dekanat Frauenkirchen in der Diözese Eisenstadt. Die Pfarrkirche steht außerdem unter Denkmalschutz.

Pfarrkirche Andau Vorderansicht
Pfarrkirche Andau Hinteransicht

Geschichte

Die Kirchenvisitation des Jahres 1659 berichtet, dass Andau mitten im Dorf eine Kirche, die dem Hl. Nikolaus geweiht ist, besitzt. Diese Kirche hat kein Dach und keinen Fussboden, jedoch einen steinernen Turm mit Glocke. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Andau 64 Katholiken. Jeden dritten Sonntag wurde mit dem Pfarrer die Heilige Messe gefeiert. In den Folgejahren wurde die Kirche von Graf Nikolaus Draskowitsch renoviert. Sie besitzt jetzt ein durchgehendes Gewölbe, ein festes Dach, einen Altar und Kirchenbänke.

Im Visitationsbericht von 1696 werden 442 Katholiken nachgewiesen. 1713 wird in der Visitation die Kirche in gutem Zustand, frisch ausgemalt mit Ziegelboden, einem schönen Hochaltar und einem Turm mit Glocke beschrieben.

1716 wird dem Wunsch der Andauer Katholiken nachgegeben und Andau der Pfarre Tadten eingegliedert. 1742 wird ein eigenes Tauf-, Trauungs- und Totenbuch angelegt.

1802 wird Andau eine lebendige Pfarre, da die Zahl der Katholiken über 1000 gestiegen war und die Herrschaft von Wieselburg-Ungarisch Altenburg (Mosonmagyaróvár) die Trennung von den Esterházybesitzungen verlangte.

1828 wird mit der Erweiterung der bestehenden Kirche begonnen, da sie für die Bevölkerung zu klein geworden war. Die Kirche wird um fünf Klafter verlängert und der Turm aufgemauert. 1829 wird das neue Turmkreuz aufgesetzt und geweiht. Am 15. Mai 1831 wird die vergrößerte Kirche geweiht.

Durch ein Unwetter wird die Kirche so stark zerstört, dass das Kirchendach undicht wird und ein provisorisches Turmdach aufgesetzt werden muss. 1927 wird beschlossen, die Kirche neu zu bauen. 1931 wird der Bauplan des Architekten Karl Holey genehmigt. Das Kirchenschiff bleibt bestehen, der Altarraum wird abgetragen und an seine Stelle tritt ein Zubau mit Unterkirche. Diese Unterkirche soll aber nicht als Heiligengrab verwendet werden, sondern soll für Versammlungen und Veranstaltungen der Pfarre dienen und auch Andauer Vereinen zur Verfügung stehen.

Am 15. Mai 1931 wurde die letzte Messe in der alten Kirche gehalten, am 26. Juli erfolgte dann die Grundsteinlegung.

Am 28. Oktober 1931 wird die neue Kirche durch Friedrich Gustav Piffl geweiht. Die neue Kirche wird 1951 generalüberholt und mit Fresken von Ottokar Landwehr ausgestaltet:

  • Jüngstes Gericht (an der Decke)
  • Madonna
  • Apostel Johannes
  • Aufnahme Mariens in den Himmel
  • kirchliche Würdenträger
  • Kirchenväter
  • Heiliger Nikolaus

1961 wurden vier neue Glocken geweiht und die elektrische Läutanlage sowie die Turmuhr in den Betrieb genommen. 1961 bis 1963 wird die Kirche erneut renoviert. 1965 gestaltete der akademische Maler Sepp Mayrhuber den neuen Kreuzweg in der altrömischen Stuccolustro-Technik. Das Gotteshaus gilt als erste moderne Kirche des Burgenlandes.

2005 wurde die Kirche außen renoviert, 2010 erfolgte die Innenrenovierung, wobei der Altarraum mit einem neuen Volksaltar, Ambo und Seitenaltären von Franz Gyolcs neu gestaltet wurde. Mit der Errichtung des Seelsorgeraumes "Heideboden" wurde die Pfarre Andau gemeinsam mit den Pfarren Sankt Andrä am Zicksee und Tadten zu einer neuen seelsorglichen Einheit zusammengeführt und damit den neuen Gegebenheiten angepasst.

Liste der Pfarrer

Die Pfarrer von Andau
Name Jahre
Georg Nackel 1696
Franz Obergmeiner 1802-1834
Josef Gangl 1834-1844
Josef Foideck 1844-1854
Georg Fürst 1854-1897
Franz Gruber 1897-1907
Karl Gruber 1907-1918
Johann Lex 1918-1937
Johann Kugler 1937-1942
Rudolf Mittl 1942-1959
Johann Liebentritt 1959-1979
Franz Unger 1979-1993
Georg Lang 1993-1998
Johann Schuster 1998-2001
Gabriel Kožuch 2001-laufend

Publikationen

Weblinks


  Dieser Artikel wurde 2020/21 im Zuge des Schulprojektes der HTL Pinkafeld erstellt oder maßgeblich erweitert.