Leo von Spaur

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Leo von Spaur (* 1440; † im 15. Jahrhundert, 1479 oder 1480) war der erste Bischof von Wien.

Herkunft und Familie

Leo von Spaur entstammte einer Adelsfamilie, die ursprünglich in der Grafschaft Tirol ansässig war. Er war einer der Söhne des von Kaiser Friedrich III. in den Reichsfreiherrenstand erhobenen Johann (I.) von Spaur aus dessen Ehe mit Verena von Lichtenberg und der Bruder von Johann (II.) von Spaur.[1]

Leben

Leo von Spaur war für eine geistliche Karriere bestimmt und wurde für diese ausgebildet. 1463 erwarb er den Doktor "decretorum". Bereits 1452, als er an der Wiener Universität studierte, wurde er als Domherr zu Trient bezeichnet. Nach der Priesterweihe wurde er 1459 als Rektor der Pfarre von Denno bezeichnet.[2] 1464-1469 war er Domherr zu Trient. 1464-1468 gehörte ihm die im heutigen Südtirol gelegene Dompfründe von Fleims.[3]

Am 3. Februar 1465 wurde Leo von Spaur von Kaiser Friedrich III. für den vakanten Bischofstuhl von Brixen nominiert. Zwar konnte er sich zunächst gegen den Kandidaten des Papstes durchsetzen, worauf dieser seine Kandidatur unterstützte, er unterlag aber gegen den vom Brixener Domkapitel gewählten Kandidaten, der zudem von Herzog Siegmund "dem Münzreichen" unterstützt wurde.[4]

Seit 1466 war Leo von Spaur Pfarrer von Perchtoldsdorf. Am 20. August 1471 wurde er von Kaiser Friedrich III. mit päpstlicher Zustimmung als erster Bischof der neu gegründeten Diözese Wien eingesetzt. Leo von Spaur verblieb in diesem Amt bis zu seinem Tod.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1, S. 277
  2. vgl. Leo Santifaller: Das Trienter Domkapitel, 2000, S. 146
  3. vgl. Leo Santifaller: Das Trienter Domkapitel, 2000, S. 146f.
  4. vgl. Leo Santifaller: Das Trienter Domkapitel, 2000, S. 147
  5. vgl. Bischof, Stephanskirche.AT, abgerufen am 30. November 2020