Neuhaus am Klausenbach ist eine Marktgemeinde im Bezirk Jennersdorf im Burgenland.

Übersicht der Gemeinde in Wikipedia
Die ausklappbaren Informationen werden aus dem aktuell verfügbaren Artikel bei der Deutschsprachigen Wikipedia eingebunden.
Zur Ansicht der kompletten Information kann mit der Bildlaufleiste (Scrollbar) an der rechten Seite des Fensters navigiert werden. Das Anklicken von Verweisen (Links) innerhalb des Fensters ruft die entsprechenden Seiten der Deutschsprachigen Wikipedia auf. Um die ursprüngliche Anzeige wieder herzustellen, ist die gesamte Seite erneut zu laden. Um einen Wikipedia-Artikel zu bearbeiten, muss man den Artikel direkt in Wikipedia aufrufen! Der Link dazu ist Neuhaus am Klausenbach .

Regionales aus der Gemeinde
Du weißt sicher mehr über diese Gemeinde oder diesen Bezirk - deshalb mach mit, mit Texten oder Fotos - wie? das siehst Du hier

46.86805616.030556Koordinaten: 46° 52′ N, 16° 2′ O

Die Karte wird geladen …
Ganzseitige Karten: Neuhaus am Klausenbach46.86805616.030556


Gemeindegliederung

Geschichte

Urgeschichte, Antike und Mittelalter

Die exakten Anfänge der Ansiedlungen im Bereich Neuhaus am Klausenbach sind weitestgehend unbekannt. Man weiß nur dass sie sich sicher in der mittleren Jungsteinzeit befinden, vielleicht sogar früher. Da sich die Menschen immer an Wasserläufen ansiedelten war das in Neuhaus auch nicht anders. Aufgrund der Namen von Gewässern und Siedlungen wird vermutet, dass es sich um die aus Südosteuropa stammenden indogermanischen Illyrer handelt, welche sich im 2. Jahrtausend ansiedelten. Um 500 v. Chr. gliederten die Kelten die Gebiete im westlichen Pannonien ins Königreich Regnum Noricum ein. Dieses Gebiet wurde dann um 15 v. Chr. von den Römern eroberte und als Provinz Noricum in ihr Reich eingegliedert.

Im Jahr 1387 wurde Neuhaus dann von dem Adelsgeschlecht Széchy gekauft, welche es für über 200 Jahre beherrschten.[1]

Sehenswürdigkeiten

Burgruine

Das genau Entstehungsdatum der Burg Dobra ist heute nicht mehr bekannt. Man weiß nur dass sie vor dem Jahr 1271 erbaut wurde. Die Burg, welche sich auf einem 359 Meter hohen Vulkankegel befindet bietet einen guten Überblick über die Region und bis weit in die damals feindliche Steiermark. Deshalb wird sie auch als das Gegenstück zur steierischen Burg Kapfenstein bezeichnet. Aufgabe der Burg war es die Grenzregion zwischen Raab und Mur zu schützen. Die Burg Dobra war oft Mittelpunkt von Kämpfen und wurde zuletzt von Andreas Baumkircher im Jahre 1467 bei seinem Kreuzzug gegen Kaiser Friedrich III. erobert.

Aufgrund von Steuermaßnahmen wie zum Beispiel der "Dachflächensteuer" von Kaiser Joseph II. wurde die Burg von ihren Besitzern aufgegeben und zur Abtragung freigegeben. Heute ist die Marktgemeinde Neuhaus am Klausenbach Eigentümer der Ruine.[1][2]

Römisch Katholische Kirche

Das Gebäude der heutigen Römisch Katholischen Kirche wurde um 1690 von Graf Adam II. Batthyány neu errichtet da die alte Kirche sehr baufällig war. Um der relativ armen Pfarre wirtschaftlich zu helfen veranlasste Graf Adam II. Batthyány eine Stiftung von 3 Zentnern Fleisch, 3 Zentnern Salz, einem Fass Wein und 10 Metzen Frucht pro Jahr für den Pfarrer. Nach dem Tot des Grafen, beendeten seine Beamten die jährlichen Stiftungen an den Pfarrer. Danach spendete die Witwe des ehemaligen Stifters, Eleonore Batthyány-Strattmann, einen Betrag von 60 fl. wöchentlich für die Heilige Messe. Nach der Übernahme durch Graf Sigismund Batthyány kam dem Pfarrer nichts mehr zu.[3]

Evangelische Kirche

Nachdem die Evangelischen Jahrelang verfolgt und vertrieben wurden, endete diese Zeit für sie am 13. Oktober 1781, aufgrund des Erlasses des Toleranzpatentes durch Kaiser Josef II.. Nun durften überall wo sich 100 Familien fanden, die Protestanten ein Bethaus und eine Schule bauen. Diese Gebäude durften aber nicht direkt an der Straße liegen, weiters waren runde Fenster, sowie Glocken und ein Turm untersagt. Von dem Recht machten die 2661 Evangelischen des Bezirkes Jennersdorf gebrauch, und suchten gemeinsam am 4. Oktober 1783 für die Gründung der Pfarrgemeinde Eltendorf an. Sofort danach wurde ein, den Bestimmungen entsprechendes, hölzernes Bethaus gebaut. Die Neuhauser Protestanten gingen von da an, nach Eltendorf in die Kirche, was fast immer einen ganzen Tag in Anspruch nahm.

Neun Jahre danach, am 18. Februar 1792 wurde dann um die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde Neuhaus/Klb. angesucht. 1018 Menschen bekannten sich damals in Neuhaus evangelisch. Um einen Baugrund für das neue Bethaus zu haben, schenkte Maximilian Graf von Batthyány den Neuhauser Protestanten den Baugrund für das Gebäude auf dem die Kirche heute noch steht. Noch im gleichen Jahr starteten die Evangelischen den Bau des "Toleranzbethauses" und verwendeten Steine, die sie von der Neuhauser Burg brachen. Nachdem die Baueinschränkungen des Toleranzpatents aufgehoben wurden, konnte das Gebäude 1801 um einen Turm erweitert werden.[4][5]

Gemeindebetriebe

Freizeitanlagen

Themenwege

Apfelweg

Der Apfelweg besteht aus mehreren Teilbereichen. Darunter sind der Rundwanderweg sowie der Sternweg. Der Beginn des Apfelweges ist beim sogenannten "Informationsapfel" im Zentrum von Neuhaus/Klb. Insgesamt umfasst dieser Weg eine Strecke von 3,8 km auf der sich sechs Stationen befinden. Dieser Weg ist besonders für Familien geeignet weil er an vielen Stellen mit Tischen und Stühlen sowie mit Spielmöglichkeiten für Kinder ausgestattet ist.[6]

Grenzweg

 
Maria Theresien-Grenzstein auf dem Themenweg Alte Grenze

Der Themenweg Alte Grenze ist ein Rundwanderweg entlang der früheren Grenze zwischen Österreich und Ungarn mit rund 8 km länge. Start ist der Parkplatz der zwei Kirchen in Neuhaus/Klb. Die Hauptsehenswürdigkeiten auf dem Weg sind das Schloss Tabor, der Märchenwald und die Straußenfarm. Außerdem sind der alte Maria Theresia-Grenzstein und das Galgenkreuz sehenswert.[7]

Sportanlagen

In Neuhaus/Klb. gibt es zwei Sportanlagen. Zum einen den Fußballplatz mitten in Neuhaus, welcher auch mit einem Kinderspielplatz ausgestattet ist, und zum anderen die Tennisanlage mit zwei Plätzen, welche im Ortsteil Krottendorf bei Neuhaus/Klb. liegt.

Öffentliche Einrichtungen

Blaulichtorganisationen

OF Bonisdorf
OF Kalch
OF Krottendorf
OF Neuhaus am Klausenbach

Feuerwehrhäuser der Wehren aus:

Schulen

  • Volksschule Neuhaus am Klausenbach: wurde 1957 errichtet und 2002 saniert. Mit sechs Lehrkräften und 2 Klassen ist die Schule sehr klein. Die 1. und 2. sowie die 3. und 4. Schulstufe werden jeweils zusammen unterrichtet.[9]
  • NMS Neuhaus am Klausenbach: mit ihren fünf Klassen ist die NMS Neuhaus/Klb. die kleinste Schule für 10 - 14-Jährige im Bezirk Jennersdorf. Seit September 2016 ist die Schule, aufgrund der zu geringen Schüleranzahl, eine Expositur der IMS Jennersdorf.[10][11]

Kindergarten

 
Kindergarten Neuhaus am Klausenbach

Neben den zwei Schulen gibt es in Neuhaus/Klb. auch einen Kindergarten in dem Kinder vom 2,5 bis zum 6. Lebensjahr betreut werden. Aufgrund der Anzahl der Kinder ist es möglich alle in einer Gruppe zu betreuen.[12]

Soziales

Mit den weiteren Standorten in Minihof-Liebau und Mogersdorf startete im November 2019 das GesundheitsNetzwerk Raabtal als erstes Primärversorgungsprojekt im Burgenland. Auf Basis eines Vereins ist es das erste Zentrum Österreichs. Vier Allgemeinmediziner mit Hausapotheken werden im Vollausbau mit 21 Mitarbeitern, einer Gesundheitskoordinatorin und neun Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufen für sechs Gemeinden mit etwa 6.000 Einwohner zusammenarbeiten.[13]

Wirtschaft

Vereine

  • Amarachor
  • Bienenzuchtverein Neuhaus
  • Evangelischer Kirchenchor
  • KulturRaum Schloss Tabor
  • Kriegsopfer- und Behindertenverband
  • Männergesangsverein
  • Mostidylle Südburgenland
  • Musikverein Neuhaus/Klb.
  • Obstbauernverein Neuhaus/Klb.
  • ÖKB, Ortsverband Kalch
  • ÖKB, Ortsverband Neuhaus/Klb.
  • ÖVP Neuhaus/Klb.
  • Pensionistenverband Neuhaus-Mühlgraben
  • Reit- und Fahrclub Pfaffenriegel
  • Röhmisch-Katholischer Kirchenchor
  • Seniorenverbund Neuhaus/Klb.
  • SPÖ Neuhaus/Klb.
  • Tennisverein Neuhaus/Klb.
  • USV Raika Neuhaus/Klb.
  • Verschönerungsvereine Bonisdorf, Kalch, Krottendorf, Neuhaus/Klb.

Personen

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Mag. Dr. Ernestine Wolf: Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008
  2. Kulturbauten in Neuhaus/Klb. auf der Website der Marktgemeinde, abgerufen am 14. Dezember 2020
  3. Mag. Dr. Ernestine Wolf: Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 129,130
  4. Mag. Dr. Ernestine Wolf: Chronik der Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 2008, S. 146 ff.
  5. Neuhaus am Klausenbach auf der Seite der evangelischen Kirche A.B. im Burgenland, abgerufen am 7. Dezember 2020
  6. Apfelweg Neuhaus am Klausenbach auf burgenlandtourismus.at abgerufen am 28. November 2020
  7. Reisetipp Themenweg Alte Grenze abgerufen am 28. November 2020
  8. Verbandsorganisation des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes abgerufen am Einstellungsdatum (Siehe Versionsgeschichte)
  9. Homepage der Volksschule Neuhaus am Klausenbach abgerufen am 26. November 2020
  10. Homepage der NMS Neuhaus am Klausenbach abgerufen am 27. November 2020
  11. Artikel über NMS Neuhaus auf der Seite meinbezirk.at abgerufen am 27. November 2020
  12. Kindergarten Neuhaus/Klb. abgerufen am 29. November 2020
  13. Premiere: Primärversorgungsnetzwerk startet auf Vereinsbasis in medonline vom 6. November 2019 abgerufen am 19. Juli 2020

Weblinks

  Neuhaus am Klausenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons