Bartholomäus Hagen (* im 15. Jahrhundert; † 1509) protokollierte 1485 den Innsbrucker Hexenprozess. Er war ein Geistlicher, der in den Bistümern Passau, Brixen und Wien Karriere machte.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft von Bartholomäus Hagen ist nichts Genaues bisher bekannt.

Leben

Bartholomäus Hagen stammte aus dem Bistum Passau. Seit Februar 1484 war er der Prokurator des Bischofs Georg (II.) von Brixen. Ende Oktober 1485 hielt er sich in Innsbruck auf, wo er als Notar für die Protokollierung des Innsbrucker Hexenprozesses zuständig war. In dieser Funktion nahm er an der Hauptverhandlung Ende Oktober persönlich teil.[1]

Bartholomäus Hagen war seit Juni 1485 Pfarrer in der zur Grafschaft Tirol zugehörigen Pfarre von Anras. 1492 wurde er Pfarrer von Enneberg. Längere Zeit war er außerdem Pfarrer der Pfarre von Gais.[A 1] Er war außerdem der Hofkaplan und Sekretär des Kardinals Melchior von Meckau, der 1488–1522 Georg Golser als Bischof von Brixen nachfolgte und außerdem Chorherr des Kollegiatsstiftes im Kreuzgang zu Brixen. Einige Jahre vor seinem Tod wurde er Domherr in Wien.[2]

Literatur

  • Manfred Tschaikner: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485 und die Gegner des Inquisitors Heinrich Kramer: Erzherzog Sigmnund, Dr. Johannes Merwart und Bischof Georg Golser. In: Tiroler Heimat 82, 2018, S. 191-219 digital

Einzelnachweise

  1. vgl. Manfred Tschaikner, in: Tiroler Heimat 82, 2018, S. 203
  2. vgl. Manfred Tschaikner, in: Tiroler Heimat 82, 2018, S. 203, Fußnote 80

Anmerkungen

  1. Gais ist heute Teil der Gemeinde Tubre (früher Taufers). Diese und Marebbe (früher Enneberg) gehörten im 15. Jahrhundert zur gefürsteten Grafschaft Tirol und später zum Kronland Tirol, sind aber seit 1918 Teil von Italien.