Landskron oder Grad Vajškra ist die am Ossiacher See gelegene Ruine einer früheren Felsenburg. Sie ist sehr gut erhalten und zählt zu den eindrucksvollsten Ruinen im heutigen Bundesland Kärnten.

Die Burg Landskron ist heute eine eindrucksvolle Ruine.
Einst sicherte die Burg die Route über den Semmering und die Steiermark nach Italien, heute bietet sie großartige Panoramablicke, so auf den Ossiacher See

Lage

Die Burg befindet sich am Westende des Ossiacher Sees in der gleichnamigen Siedlung Landskron (heute Teil der Stadt Villach) dort, wo die Ossiacher Tauern beginnen.

Die Anlage der Burg

Die Burg liegt auf einem Felsen und ist per Fuß übe einen Weg erreichbar, der zahlreiche Windungen hat. Zu Betreten ist die Anlage der Burg, wenn dieser Weg gewählt wird, durch ein gegen Osten gelegenes Tor, zu dem eine Bastei gehört, die ursprünglich für die Verteidigung des Tors erbaut wurde. Durch dieses Tor geht es in einen Vorhof und von dort in den Zwinger der Burg, welcher an der südöstlichen Seite durch zwei weitere Reihen von Umfangsmauern geschützt ist.[1]

Ein weiterer Zugang zur Burg ergibt sich durch das Haupttor. Durch dieses geht es zu jenen Teilen des Zwingers, welcher vor der gegen Südost gekehrten Hauptfront des Burggebäudes liegt. Zum Burggebäude gehört ein hoher viereckiger Turm mit sechs Stockwerken. Das sechste Stockwerk umgibt außen ein ringförmiger Gang, dessen Kragsteine heute noch sichtbar sind. Auf der linken und der rechten Seite dieses Turms befinden sich zweistöckige Wohngebäude, deren Räume mit den unteren Räumen des Turmes ursprünglich verbunden waren. Das Haupttor des Burggebäudes befand sich etwa in der Mitte neben dem Turm. Als dieser vor einigen Jahren zusammenstürzte, wurde es verschüttet. Dahinter befindet sich ein Hof, der von mehreren Gebäuden umschlossen ist, die als Wohnungen und Stallungen genutzt wurden. Das Erdgeschoss besteht in allen diesen Gebäuden aus schönen gewölbten Räumen. Unter den erhöhten Stellen des Erdbodens im Hof und im Zwinger befinden sich große unterirdische Gewölbe.[1]

Die Kapelle der Burg befand sich auf der Südostseite, vom runden Abschluss ihres Altarraumes ist noch ein hohes Fenster aus gehauenen Steinen mit einem gedrückten , gotischen Spitzbogen erhalten. Über der Burgkapelle befand sich auf einem erhöhten Teil der Anlage ein freistehender achteckiger Turm, der vielleicht als Glockenturm genutzt wurde.[1]

Die Tore der Burg sind fast ausschließlich aus gehauenen Steinen. Die Umgänge an der inneren Seite der Umfangsmauern ruhen auf gemauerten, arkadenförmigen Bögen, was einen Eindruck.[1]

Geschichte

 
Landskron, Zeichung des Landschaftsmalers Marko Pernhart (1824-1871)

Der spätere Burgberg, der bereits im 14. Jahrhundert Landskron genannt wurde, gehörte zu dieser Zeit zur Herrschaft Treffen. Er befand sich an einer strategisch wichtigen Stelle auf der Route von Wien nach Italien. 1334 schlichtete Herzog Albrecht (II.) von Österreich, besser bekannt als Albrecht der Lahme, damals bereits im Besitz der Herrschaft Treffen, in seiner Funktion als ihr Inhaber, einen Streit zwischen dem Hochstift Bamberg und den Adeligen Konrad von Aufenstein. Bei dieser Gelegenheit könnte er die Bedeutung des späteren Burgberges erkannt haben, der damals bereits Landskron genannt wurde, an einer wichtigen Stelle auf der Route zwischen Wien nach Italien lag, und einen idealen Kontrollpunkt gegenüber dem Hochstift Bamberg, unter dessen Herrschaft damals die bei Treffen gelegene Stadt Villach stand, und der Grafenfamilie von Ortenburg, die seit 1329 die in der Nähe gelegene Burg und Herrschaft Sternberg besaßen. Ein Jahr später wurde Albrecht der Lahme, gemeinsam mit seinem Bruder Otto dem Fröhlichen Herzog von Kärnten und später auch Vogt des Stiftes in Ossiach. 1351 kaufte er vom Abt des Stiftes in Ossiach den späteren Burgberg und die unterhalb von diesem gelegenen Güter in Gratschach (heute Teil der Stadt Villach). Daraufhin wurde mit dem Bau der Burg begonnen.[2]

Burg Landskron war im 14. und 15. Jahrhundert meistens Burgpflegern[A 1] anvertraut, wurde aber auch hin und wieder verpfändet.[3] Einer dieser Burgpfleger war Sigmund Kreuzer, der für die Pflege der Burg in den 1440er-Jahren zuständig war.[4]

1494 betreute der spätere Kaiser Kaiser Maximilian I. den St. Georgs-Ritterorden, der damals seinen Hauptsitz in Millstatt hatte, mit der Pflege der Burg. 1511 schenkte er sie diesem. Wenig später wurde die Burg durch zwei schwere Brände schwer beschädigt. 1542 gelangte die Burg durch Kauf in den Besitz von Christoph Khevenhüller von Aichelberg, zu dieser Zeit Landeshauptmann von Kärnten, und dem im Jahr danach das Adelsprädikat "von Landskron" verliehen wurde. Er kümmerte sich um die Instandsetzung der Burgun und ließ diese großzügig um- und ausbauen. Nach seinem Tod kam die Burg Landskron in den Besitz seines Sohnes Bartholomäus (Bartlmä) Khevenhüller, der 1566 in den Freiherrenstand erhoben wurde. Dieser Familienzweig war protestantisch, weswegen sie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in politische Schwierigkeiten geriet. Nachdem sich Hans Khevenhüller im Dreißigjährigen Krieg als Offizier dem schwedischen Heer angeschlossen hatte, wurde gegen ihn ein Hochverratsprozess eröffnet, und Kaiser Ferdinand II. ließ seine Besitzungen einziehen. 1639 kam die Burg Landskron durch Kauf an den Grafen Siegmund Ludwig von Dietrichstein, damals der Präsident der innerösterreichischen Hofkammer. Der Friedensvertrag von Münster (1648) sah zwar vor, dass die Familie Khevenhüller ihren einstigen Besitz wieder zurückbekommen sollte, doch konnte sie dies letztlich gerichtlich nicht durchsetzen. Die Burg Landskron gehörte bis ins 18. Jahrhundert den Grafen von Dietrichstein, unter denen sie zu verfallen begann. [3]

Die Burg Landskron heute

1953 gehörte die Ruine Hans Maresch, der in dieser ein Cafe-Restaurant errichten ließ, das nach seinem Tod von seiner Schwester Christine Kunz weitergeführt wurde. 1982 übergab sie die Ruine ihren beiden Töchtern.[5] Auch heute befindet sich in der Burg Landskron ein Restaurant.[6] Außerdem gibt es dort die Adlerarena, wo während der Sommersaison öffentliche Greifvogelschauen stattfinden.[7]

Die Burg Landskron in Sage und Legende

Um die beeindruckende Burgruine haben sich einige Sagen gebildet. So wird zum Beispiel von einem unterirdischen Gang berichtet, der vom südöstlichen Teil der Burg aus in die am Fuß des Burgberges gelegene Meierei, einem Wirtschaftsgebäude der Burganlage, geführt haben soll. Falls es diesen Gang tatsächlich gegeben haben sollte, ist er allerdings nicht erhalten geblieben.[1]

Wie die Burg Landskron zu ihrem Namen gekommen ist

Diese Sage geht auf den Chronisten Jakob Unrest († 1500), Pfarrer von Techelsberg, zurück, der sie seiner "Österreichischen Chronik", die etwa 150 Jahre nach der Erbauung der Burg geschrieben wurde, überliefert. Vielleicht wurde sie von ihm sogar selbst erfunden, um den Namen der Burg und ihre damaligen Besitzverhältnisse im Mittelalter zu erklären.[2] Bei ihm wird die Burg von der Grafenfamilie von Sternberg erbaut, welche sie Jagersberg nennt, da der Berg, auf dem die Burg errichtet wurde, einst von einem Jäger entdeckt worden war. Einer der Grafen von Sternberg verheiratete seine Tochter mit einem Herzog von Kärnten, und die Burg war ihr Heiratsgut. So gelangte sie in landesfürstlichen Besitz. Um die Milde und die Tugenden dieser Grafentochter zu ehren, wurde die Burg "Krone des Landes" genannt, woraus später der mundgerechte Name "Landskron" entstand.[8][9]

Der Schatzgräber auf Landskron

Es handelt sich um eine sogenannte Schatzsage. Auf einer Burg sind Schätze verborgen, die Sagen berichten von Versuchen diese zu finden und zu bergen. Hier ist es der protestantische Adlige Hans Khevenhüller von Landskron, der bei seiner "Auswanderung" beträchtliche Schätze auf der Burg Landskron hinterlassen haben soll, um diese für seine Familie und sich zu erhalten. Ein Häuflein ehrsamer Bürger aus Landskron (heute Teil der Stadt Villach) plant die Hebung der Schätze. Einige Männer, die davon erfahren haben, veranstalten daraufhin auf der Burg eine Art Spuk-Show und schlagen die Schatzgräber damit in die Flucht.[9]

Weblinks

  Burg Landskron (Villach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Seenbuch, Sagen.AT, abgerufen am 2. Jänner 2021
  2. 2,0 2,1 vgl. Wilhelm Neumann: Bausteine zur Geschichte Kärntens. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 306
  3. 3,0 3,1 vgl. Landskron bei Villach, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 2. Jänner 2020
  4. vgl.Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1. S. 215
  5. vgl. Geschichte, Burg-Landskron, abgerufen am 2. Jänner 2021
  6. vgl. Haubenrestaurant, Burg-Landskron, abgerufen am 2. Jänner 2021
  7. vgl. Adlerarena, Website, abgerufen am 2. Jänner 2021
  8. vgl. Wilhelm Neumann: Bausteine zur Geschichte Kärntens. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 305
  9. 9,0 9,1 vgl. Schatzgräber auf Landskron, Sagen.AT, abgerufen am 2. Jänner 2020

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burg Landskron (Kärnten) behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).