Wilhelm Pancz

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Wilhelm Pancz (* im 15. Jahrhundert; † 1503) war in der Stadt Wien[A 1] ansässig. Durch seine Besitzanteile seiner Ehefrau am in Wien gelegenen Köllnerhof wurde er in einen Rechtsstreit mit den Erben von Blasi Engelhartstetter († 1495) verwickelt.

Herkunft und Familie

Wilhelm Pancz heiratete 1490 Barbara († vor 1495), die Tochter von Sebastian Engelhartstetter aus dessen Ehe mit Anna Hesib. Kinder aus dieser Ehe sind nicht belegt.[1]

Leben

Wilhelm Pancz, der 1490 Barbara Engelhartstetter heiratete, soll Jahre zuvor von König Matthias Corvinus als dessen Diener bezeichnet worden sein.[2] Nach dem Ehevertrag (13. Februar 1490) verpflichtete er sich die Schulden von seiner Ehefrau und ihrem Bruder Leonhart Engelhartstetter zu übernehmen, mit denen deren Anteile am Köllnerhof belastet waren.[3] Nach dem Tod seiner Ehefrau Barbara kamen ihre Rechte am Köllnerhof an ihren Bruder Leonhart Engelhartstetter, der sie letztwillig Blasi Engelhartstetter († 1495) vermachte. Dieser war ein Halbbruder von seinem und Barbaras Vater und außerdem Kämmerer der Stadt Wien. Nach dessen Tod führten die Erben von Blasi Engelhartstetter († 1495) einen Rechtsstreit gegen Wilhelm Pancz, in welchem es um Besitzanteile am Köllnerhof und einen Weingarten, genannt der Rosenkranz, ging. Eine wesentliche Rolle bei diesem Rechtsstreit spielten dabei die Vereinbarungen des Ehevertrages, der 1490 geschlossen worden war, wobei unterschiedliche Rechtsauffassngen zum Tragen kamen.[4] Der Fall wurde 1502 schließlich vor dem von Kaiser Maximilian I. gerade erst gegründeten Hofgericht der "Niederösterreichischen Lande" verhandelt.[5]

Literatur

  • Heinrich Demelius: Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463-1508). In: Louis Carlen - Fritz Steinegger: Festschrift Nikolaus Grass zum 60. Geburtstag dargebracht von Fachgenossen, Freunden und Schülern (= Abendländische und deutsche Rechtsgeschichte. Geschichte und Recht der Kirche. Geschichte und Recht Österreichs. Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck / München, 1974. ISBN 3-7030-0010-4. S. 483-491

Einzelnachweise

  1. vgl. Heinrich Demelius: Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463-1508), S. 486 und S. 487
  2. vgl. Heinrich Demelius: Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463-1508), S. 485
  3. vgl. Heinrich Demelius: Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463-1508), S. 486
  4. vgl. Heinrich Demelius: Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463-1508), S. 486f.
  5. vgl. Heinrich Demelius: Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463-1508), S. 489

Anmerkungen

  1. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2 bis 9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.