Wolfgang von Kadau (* im 15. Jahrhundert; † um / nach 1465), auch Wolfgang Kattauer oder Wolfgang Kadawer, war ein Adliger im Herzogtums Österreich.

Herkunft und Familie

Wolfgang von Kadau entstammte einer Adelsfamilie, die sich der Burg Kattau bei Weitersfeld (heute Teil der Gemeinde Meiseldorf) benannte.[1] Er war ein Bruder von Georg von Kadau, der 1449 als Marschall im Dienst des Burggrafen Michael von Maidburg tätig war und 1459 als kaiserlicher Unterhändler an Friedensverhandlungen mit dem "Böhmenkönig" Georg teilnahm.[1]

Wolfgang von Kadau dürfte außerdem ein Verwandter von Wilhelm Kadauer, dem kaiserlichen Pfleger[A 1] der Burg Schauenstein am Kamp, südwestlich von Horn, gewesen sein.[1]

Leben

Wolfgang von Kadau gehörte dem Mailberger Bund an, wobei er Ulrich vom Eyczing 1452 besonders unterstützte. Danach dürfte er bis 1458 für Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich als Söldner und Kriegshauptmann an der Spitze der "Böhmischen Brüder" gestanden haben.[1]

1465 findet sich Wolfgang von Kadau als Rat und Gesandter sowie Hauptmann und Pfleger im Dienst von Kaiser Friedrich III..[1] Ihm war zum Beispiel die Stadt Eggenburg anvertraut. Am 1. Mai und 7. Juli 1462 verschrieb ihm der Kaiser den "Genuss" des Dorfes Kühnring.[2] Gemeinsam mit Hans von Mühlfeld und Hans von Pellendorf verhandelte Wolfgang von Kadau 1465 im Auftrag des Kaisers mit Wenzel Wultschko (von Zinau).[3]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 284
  2. vgl. Leopold Rieder: Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 79
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 285

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.