Kühnring
Kühnring ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Burgschleinitz-Kühnring im Bezirk Horn in Niederösterreich.
Kühnring (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Kühnring | ||
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Ganzseitige Karten48.63388888888915.784722222222 | ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Horn (HO), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Horn | |
Pol. Gemeinde | Burgschleinitz-Kühnring | |
Koordinaten | 48° 38′ 2″ N, 15° 47′ 5″ O48.63388888888915.784722222222378Koordinaten: 48° 38′ 2″ N, 15° 47′ 5″ O | |
Höhe | 378 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 305 (1. Jän. 2022) | |
Fläche d. KG | 8,202436 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03915 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 10117 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Mitteilungen zur Geschichte von Kühnring
- Das Gebiet um Kühnring wird um 1082 von den "Böhmen" verheert. Als Folge dieser Verheerungen bricht eine Hungersnot aus.[1]
- Als Folge der Auseinandersetzungen um die Nachfolge von Herzog Friedrich (II.) "dem Streitbaren" wird 1250 die Umgebung von Kühnring von Markgraf Hermann von Baden verwüstet.[1]
- 1328 wird die Stadt Eggenburg durch die Böhmen (unter König Johann "dem Blinden") erstürmt. Die Umgebung, darunter auch Kühnring wird geplündert.[1]
- 1427-1429 wird die Umgebung von Eggenburg, darunter auch Kühnring von den Hussiten heimgesucht.[1]
- 1467 wird Kühnring erneut durch die Böhmen (unter König Georg) verwüstet.[1]
- 1481-1491 wird Kühnring wiederholt von Heeren des "Ungarnkönigs" Matthias Corvinus geplündert.[1]
- Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) besetzt Graf Thun 1619 die Stadt Eggenburg. Die Umgebung, darunter Kühnring, wird von seinen Leuten verheert. Weitere Verwüstungen verursacht der Durchzug von kaiserlichen Truppen. 1634 wütete außerdem die Pest in Kühnring. 1645 wird die Umgebung von Eggenburg, darunter auch Kühnring von den Truppen des schwedischen Feldherren Torstenson verheert.[2]
- Während Graf Franz Anton von Sonau zu Walkenstein die Dorfobrigkeit in Kühnring besaß, beschwerten sich die Gemeinde und der Pfarrer 1712 und 1716 bei der Landesregierung über seine Ausführung von dieser.[2]
- Im Zuge der Napoleonischen Kriege kommt es 1799 zur Einquartierung von Truppen des Zaren. 1809 muss eine französische Truppe, die hier Quartier bezog, verpflegt werden. Im Sommer 1808 fordert die Ruhr mehrere Tote.[2]
- Am 28. August 1846 wird Kühnring von einer schweren Überschwemmung heimgesucht, Am 26. Mai 1861 kommt es durch Brandstiftung zur Zerstörung einiger Häuser. 1848 und 1861 sind schwere Schäden durch Hagel zu beklagen.[3]
- Nach der Schlacht von Königgrätz wird Kühnring im August 1866 von preußischen Soldaten heimgesucht, welche die Cholera einschleppen, die einige Tote zur Folge hat.[4]
- 1867 wird erstmals in Kühnring eine Gemeindevertretung gewählt.[5]
Siedlungsentwicklung
Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Kühnring insgesamt 209 Bauflächen mit 60.254 m² und 181 Gärten auf 144.618 m², 1989/1990 gab es 208 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 307 angewachsen und 2009/2010 bestanden 330 Gebäude auf 703 Bauflächen.[6]
Bodennutzung
Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 551 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 219 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 546 Hektar Landwirtschaft betrieben und 225 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 521 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 227 Hektar betrieben.[6] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Kühnring beträgt 46,8 (Stand 2010).
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Hll. Philipp und Jakob: An der Kirchenwand befindet sich eine steinerne Skulptur, das geheimnisvolle "Götzenmanderl". Es gilt im Volksmund als ein archaisch-dämonisches Wahrzeichen von Kühnring.[7] Bei der Kirche befinden die Reste der früheren Burg Kühnring. Auf einem Teil von diesem befindet sich der Kühnringer Kalvarienberg.
- das Weiße Kreuz
- die Rote Marter
- das Hubertuskreuz
- das Schmöger Kreuz
- die Dreifaltigkeitsäule
- die Mariensäule
- Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk
- das Schwedenkreuz
- das Grübelkreuz
- das Hofbauer-Marterl
- das Wohlfahrtstal-Marterl
- das Marien-Marterl
- das Falk Kreuz
- das Zach Marterl
- das Jägerkreuz
- das Franziskus Marterl
- die Grenzsteine der Kühnringer Freiheit
- Kühnring, Haus Nr. 24: In der Nische über dem Tor befindet sich eine Skultur des Heiligen Florians. In der Hausmauer befindet sich eine Plastik aus Sandstein, die Christus am Kreuz mit einer Maria Magdalena zeigt.[8]
Abgegangene Bauwerke
- Magdalenenkirche: Die Kirche befand sich in der Flur Scheiben in der Nähe der Brücke über die Schmida. Sie gehörte zur Siedlung Kühnring und war als Wallfahrts- und Friedhofskirche in Verwendung. Unter Kaiser Joseph II. wurde sie im späten 18. Jahrhundert abgetragen. Ihre rechtliche und pfarrliche Stellung ist bisher ungeklärt. Baureste wurden bisher von ihr nicht entdeckt.[9]
Personen
- Azzo von Kuenring, Begründer der Kuenringer († um 1100)
- Hadmar (I.) von Kuenring († 1138), gilt als Erbauer der früheren Burg Kühring
- Heinrich (III.) von Kuenring († um 1233), Besitzer der damaligen Burg Kühnring
- Euphemia von Kuenring († um 1283), Besitzerin der damaligen Burg Kühnring
- Ulrich (13. Jahrhundert), er gilt als der erste urkundlich nachgewiesene Pfarrer von Kühnring, erstmals wird er 1256 in einer auf Burg Kühnring ausgestellten Urkunde genannt.[10]
- Adam Harislemb († 1683), Steinmetz
- Johann Pracht ("der Ältere") († 1913), Steinmetz und Steinbildhauer
- Johann Pracht ("der Jüngere") († 1924), Steinmetz und Steinbildhauer
Literatur
- Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006
Weblinks
Kühnring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Leopold Rieder: Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 82
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Leopold Rieder: Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 83
- ↑ vgl. Leopold Rieder: Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 84
- ↑ vgl. Leopold Rieder: Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 84f.
- ↑ vgl. Leopold Rieder: Zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 85
- ↑ 6,0 6,1 BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)
- ↑ vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel. Mystisches – Geheimnisvolles – Unbekanntes. Wien: Pichler Verlag 2002, ISBN 3-85431-274-1, S. 73
- ↑ vgl. Burghard Gaspar et al: Nischenfiguren und Kleinplastiken an Wohnhäusern'. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 147
- ↑ vgl. Gerhard Reichhalter: Die Burg von Kühnring. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 66
- ↑ vgl. Kuehnring, Kuehnring.INFO, abgerufen am 15. Jänner 2021