Wiedersehen mit dem Kaiser

Nachdem so seine Arbeit bei der "Großdeutsche Vereinigung" beendet wurde, übersiedelte Tamás Erdődy für eine Wochen in sein Haus in Köszeg.[1] Dies war möglich geworden, weil die Räterepublik nach der Niederlage Ungarns im Ungarisch-Rumänischen Krieg und dem daraufhin erfolgten Einmarsch rumänischer Truppen in Budapest zusammengebrochen war. In dieser Zeit besuchte Erdődy die ungarische Hauptstadt und machte dabei die Beobachtung, dass rumänische Truppen Telephonapparate als Kriegsbeute in den Häusern ungeachtet ihrer Empfindlichkeit abschraubten, sie auf der Straße in großen Haufen zusammenwarfen, sie mit Schaufeln auf Autos beförderten, um sie nach Rumänien zu bringen.[2]

In Budapest besuchte Erdődy auch eine legitimistische Organisation, die ihn als Kurier zu einem Vertreter Karls in Österreich einsetzte. Er kam dadurch auch in Kontakt mit dem Xavier Sixtus von Bourbon-Parma und dessen Bruder Rene. Man unternahm gemeinsam Jagdausflüge und auf das Drängen Xaviers fuhr Tamás Erdődy schließlich am 21. Oktober 1920 mit dem Zug von Westbahnhof aus nach Prangins in die Schweiz, wo sich die Kaiserfamilie im Exil befand.

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Einzelnachweise

  1.  Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.. Amalthea-Verlag, Wien 1931, S. 193.
  2.  Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.. Amalthea-Verlag, Wien 1931, S. 193 und 194.
  3.  Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.. Amalthea-Verlag, Wien 1931, S. 169.