Wera Heilpern

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Wera Heilpern (* 9. Dezember 1922 in St. Pölten, † 17. Februar 1988 in Wien)[1] war NS-Zwangsarbeiterin und überlebte das Regime des Nationalsozialismus versteckt im Dachboden der Familie Jindra in St. Pölten.

Leben

Wera Heilpern kam 1922 in St. Pölten als Tochter einer jüdischen Vertreterin zur Welt.[2]Da ihre Mutter keinerlei Unterstützung erwarten konnte, kam Wera im Alter von acht Monaten als Pflegekind zur Familie Wenzel und Maria Jindra.[2] und lebte bis 1933[2] oder 1934[1] als Pflegekind bei der Familie Jindra. Danach lebte sie wohl in der Obhut von Tanten und hatte nur noch heimlichen Kontakt zu den Jindras.[2] Nach dem „Anschluss“ 1938 musste sie Zwangsarbeit in Deutschland leisten. Als sie 1942 mit einem Transportzug nach Wien unterwegs war, hatte sie die Möglichkeit in St. Pölten bei einem ungeplanten Halt aus dem Zug zu flüchten und konnte bei ihrer früheren Pflegefamilie Unterschlupf finden. Die Familie Jindra versteckte Wera Heilpern bis zum Kriegsende und nur eine vertrauenswürdige NS-Gegnerin, die den Jindras bei Besorgungen behilflich war, wusste von ihrer Existenz.[1]

Zweieinhalb Jahre war ich eingesperrt. Ich bin oft in der Nacht schweißgebadet wach geworden, da habe ich geträumt, ich höre Militärstiefel

Wera Heilpern: [3]

Nach dem Krieg lebte Heilpern in Wien, Paris und Straßburg und kehrte 1950 nach Wien zurück, wo sie 1988 verstarb.[1]

Ehrung

2003 beschloss der Gemeinderat von St. Pölten eine Jindrastraße nach der Unterschlupf gewährenden Familie Jindra zu benennen.[1] Im Jahr 2021 beschloss der Gemeinderat eine Verkehrsfläche zum Gedenken an Wera Heilpern als Heilpernstraße zu benennen.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4  Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hrsg.): Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung. Mandelbaum Verlag, 2012 (Volltext).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Wera Heilpern. In: memorbuch. Juden in St. Pölten. Abgerufen am 13. März 2021.
  3. 3,0 3,1 Straßenname in St. Pölten erinnert an Jüdin. In: noen.at. 13. März 2021, abgerufen am 13. März 2021.